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    Dienstag, 21. März 2023, 15:17

    Peter Beil - Der vergessene Schlagerstar ?

    Sein Name sagte mir schon noch etwas; zuordnen konnte ich ihn zu Plattencovers diverser Singles, die ich in den 1960er Jahren in Kaufhäusern in Düsseldorf und Köln entdeckt hatte. Ansonsten war bei mir jedoch Ende im Gelände. Zeit also, dies zu ändern.
    Der unter seinem bürgerlichen Namen Tom Karrasch am 9. Juli 1937 in Hamburg geborene Peter Beil zeichnete sich im Vergleich zu vielen seiner Berufskollegen durch eine große Vielseitigkeit aus; so war er nicht nur Schlagersänger, sondern auch Trompeter, Komponist und Bandleader. Eigenschaften also, die ihm nach dem Niedergang der deutschen Schlagerszene in den späten 1970er Jahren außerordentlich nützlich sein sollten.
    Bereits als Zwölfjähriger erhielt Peter Beil Geigenunterricht und spielte auch in einem Posaunenchor, wo er die Trompete für sich entdeckte. Nach der Schule begann er zunächst eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete anschließend im Angestelltenverhältnis am Hamburger Flughafen. Schließlich entschloß er sich, an der Staatlichen Musikhochschule klassische Trompete zu studieren und trat zusammen mit einem Studienfreund an Wochenenden auf Feiern auf. Das erfolgreiche Duo vergrößerte sich im Lauf der Zeit bis auf sechs Mitglieder und nannte sich "Crazy Combo", wobei Peter Beil neben seiner Rolle als Trompeter auch als Leadsänger auftrat. Im Jahre 1958 gelang der Band ein erster Durchbruch, nachdem sie in Peter Frankenfelds Sendung "Toi, Toi, Toi" auftreten konnte. Zwar erhielt Peter Beil im Anschluß einen Plattenvertrag bei dem Label "Fontana", seine ersten Aufnahmen waren jedoch noch wenig erfolgreich. Der eigentliche künstlerische Durchbruch gelang ihm erst im Frühjahr 1961 mit der deutschen Einspielung des Ray Peterson- Hits "Corinna, Corinna", ein Titel, mit dem er sich wochenlang in den deutschen Charts halten konnte. Gleichzeitig wurde unter dem Pseudonym "Ricky Boys" die deutsche Version des Ricky Nelson- Erfolgs "Hello, Mary Lou" veröffentlicht, bei der er selbst die zweite Stimme sang.
    Im darauffolgenden Jahr 1962 konnte sich Peter Beil mit seinem Titel "Ein verliebter Italiener" für die Deutschen Schlager- Festspiele in Baden- Baden qualifizieren, landete dort jedoch nur auf dem enttäuschenden letzten Platz. Auch das parallel laufende Projekt "Ricky Boys" verfolgte er weiter, diesmal mit Franco Duval als Gesangspartner. Ebenfalls 1962 trat Peter Beil auch in einem Schlagerfilm auf. In der anspruchslosen Produktion "Tanze mit mir in den Morgen" sang er den Titel "Carolin- Carolina".
    Bis weit in die 1960er Jahre nahm Peter Beil durchaus erfolgreich deutsche Coverversionen von amerikanischen Songs auf, darunter "Und dein Zug fährt durch die Nacht" (500 Miles From Home).
    Im Jahre 1965 nahm Peter Beil an der deutschen Vorentscheidung zum "Grand Prix Eurovision de la Chanson" teil; wobei sein Wettbewerbsbeitrag "Nur aus Liebe" mit null Punkten nur auf einem der hinteren Plätze landete.
    Im Jahre 1966 wechselte Peter Beil zur Plattenfirma CBS, wo er mit "Fremde in der Nacht", der deutschen Version des Sinatra- Hits "Strangers in the Night" einen weiteren großen Erfolg verbuchen konnte. Ein errneuter Versuch der erfolgreichen Teilnahme bei den "Deutschen Schlagerfestspielen 1966" mit seinem Titel "Dahin möcht´ich gehen" mißlang dagegen wieder einmal. 1970 war Peter Beil in einer der frühen Ausgaben der "ZDF- Hitparade" mit seinem neuen Lied "Der Blitz schlug ein" zu sehen und nahm mit "Blaue Augen, rote Lippen und kastanienbraunes Haar" an der deutschen Vorentscheidung zum "Grand Prix Eurovision" teil, blieb aber in diesem Wettbewerb wie vom Pech verfolgt und erreichte mit null Punkten nur den letzten Platz unter sechs Teilnehmern. Dennoch hatte er in den Folgejahren noch einige erfolgreiche Singles wie "Du, ich, wir beide", "Frage die Liebe" oder "Ein Mädchen zum Verlieben". Bis in die ausgehenden 70er Jahre übernahm er ebenfalls die musikalische Leitung der Hitparadentour mit Dieter Thomas Heck.
    Neben seinen eigenen Aufnahmen komponierte Peter Beil auch Einspielungen für andere Künstler. Nach dem Auslaufen der Schlagerwelle stieg er schließlich beim Hazy- Osterwald Sextett als Trompeter ein. In den darauffolgenden Jahren war er gelegentlich noch als Chorsänger bei verschiedenen Künstlern zu sehen und zu hören.
    Peter Beil ist der Vater der Moderatorin und Schauspielerin Caroline Beil, deren Mutter, Barbara Kalweit, zur "Miss Hamburg" von 1964 gekürt wurde, und die Peter Beil im Jahre 1966 heiratete.
    Der populäre Sänger, Trompeter und Bandleader Peter Beil starb am 13. April 2007 im Alter von 69 Jahren an Lungenkrebs und wurde auf dem Altonaer Friedhof in Hamburg beigesetzt.

    www.youtube.com/watch?v=WHyTl42riwc
    www.youtube.com/watch?v=hPk8YzSUWGk