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    Donnerstag, 16. März 2023, 14:53

    Nini Rosso - Der Startrompeter aus Italien

    Es muß um 1969/70 gewesen sein, als mein alter Herr überraschend ein recht voluminöses Musikinstrument mit nach Hause brachte, das ich erlernen sollte. Es handelte sich um nichts weniger als ein Akkordeon, worauf mir spontan der Satz entfuhr: "Das ist doch ein Instrument für Proleten, wenn, dann möchte ich Trompete oder Klavier lernen". Schuld an dieser Spontanäußerung wird u.a. die Musik von Herb Alpert und auch die von Nini Rosso gewesen sein, der mit seinen Trompetensoli und vor allem mit seinem Megahit "Il Silenzio" zum Superstar der späten 60er Jahre geworden war.
    Geboren wurde er am 19. September 1926 in San Michele Mondovi, wo er im Zweiten Weltkrieg noch als italienischer Partisan im Valle Maira kämpfte. Nach dem Krieg entschied er sich gegen den Willen seiner Eltern für eine Karriere als Trompeter und riß deshalb von zu Hause aus, wurde jedoch aufgrund seiner Minderjährigkeit von den Carabinieri wieder seinen Eltern zugeführt. Trotzdem setzte er sich schließlich gegen seinen Vater durch und gründete eine kleine Band, mit der er auf internationale Tournee ging, angeblich sogar bis nach Indien.
    In Turin spielte er dann in einem Swing- Quintett und in verschiedenen Orchestern. Im Jahre 1957 trat er in Rom dem Orchester von Armando Trovajoli bei, das 1960 die LP "The Beat Generation" veröffentlichte. Im gleichen Jahr wurden auch Aufnahmen mit Helen Merrill veröffentlicht, die er in einer Combo musikalisch begleitete. Bis zu diesem Zeitpunkt galt Nini Rosso noch weitgehend als völlig unbekannter italienischer Studiotrompeter.
    1960 unterschrieb er dann Plattenverträge mit Cetra und zwei Jahre später mit Titanus, wo er ab 1962 mit Eigenkompositionen wie "La ballata della tromba" oder dem "Concerto disperato" erste Hits in Italien landen konnte. Letzterer Titel wurde als Titelmusik des Films "Marschier oder krepier" mit Stewart Granger auch international bekannt . Seinen größten Hit hatte Nini Rosso dann im Jahre 1965 mit dem Trompetensolo "Il Silenzio", das sich zum Welthit entwickeln sollte und international über zehn Millionen mal verkauft wurde, davon allein zwei Millionen in Deutschland. Ende 1965 veröffentlichte Nini Rosso unter der Leitung von Christian Bruhn das Weihnachtsalbum "Weihnachten mit Nini Rosso". 1966 folgte "Hits From the Horn of Nini Rosso" vorrangig für den amerikanischen Markt.
    Bis in die 80er Jahre erschienen jährlich neue Platten von Nini Rosso, die zum größten Teil dem Bereich des "Easy Listening" zuzuordnen sind. Vor allem in Deutschland und Japan erfreute sich der Startrompeter noch über viele Jahre großer Beliebtheit, so daß einige seiner Alben exklusiv für diese Märkte veröffentlicht wurden. Im Februar 1979 stand er mit der Kompilation "Trumpet Dreams" zwei Wochen auf Platz eins der deutschen Albumcharts. Im Jahre 1989 erschien eines seiner letzten Alben, "Die goldenen Trompeten", in Zusammenarbeit mit seinen Kollegen Roy Etzel, Jean Claude- Borelly und Beny Rehmann exklusiv nur für den deutschsprachigen Markt.
    Im Jahre 1994 starb Nini Rosso im Alter von 68 Jahren an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung.
    Ich selbst habe in den Folgejahrzehnten weder Trompete noch Klavier erlernt, nachdem ich das (gebraucht erworbene) Akkordeon meines Vaters abgelehnt hatte und dieser sich für ein, zwei Wochen in die "Schmollecke" zurückgezogen hatte und nicht mit mir sprach :P .

    www.youtube.com/watch?v=_s5-0cUCQOQ

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    Samstag, 18. März 2023, 13:42

    Hast Du dann Klavierunterricht genommen?
    Ich leide unter einer seltenen Erkrankung namens Dyskalkulie, von der nur 7% der Weltbevoelkerung betroffen sind.
    Sie bewirkt, dass man weder hoehere Mathematik versteht noch Noten lesen lernen kann noch komplizierte Taenze choreographisch einueben kann. Kein line dancing fuer mich. :(

    Ich schrieb mir zwar die Noten auf die Tasten unseres Klaviers, aber es klappte nur einhaendig (ich hatte das perfekte Gehoer, spielte jede Melodie aus dem Gedaechntis nach), zweihaendig konnte ich partout nicht spielen.
    Zum 12. Geburtstag nach 4 Jahren Klavierunterricht (den ich oft schwaenzte, woraufhin schliesslich eine Klavierlehrerin zu uns ins Haus kam), wuenschte ich mir von meinen Eltern nur eines: endlich mit dem Unterricht aufhoeren zu duerfen.

    Sie warnten mich, dass ich es eines Tages bereuen wuerde (das trat nie ein :D), und ich konnte endlich ohne die leidigen Tonleiteruebungen weiterleben. Und mein Dackel konnte aufhoeren, zu heulen.

    Seit ich 1976 den Jodie Foster Film "Das Maedchen am Ende der Starsse" spaet nachts im deutschen Fernsehen ansah, liebe ich Chopin und bin durch Chopin auf weitere Klavierkonzerte anderer Komponisten wie Beethoven, Mozart, Schostakovitsch, Grieg etc gestossen.

    Bis heute habe ich es nicht bereut, mit dem Klavierunterricht aufgehoert zu haben.

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    Samstag, 18. März 2023, 14:39

    Musikinstrumente

    Gelernt habe ich in den Jahren 1968/69 nur Blockflöte in der Schule und auch das Lesen von Noten. Klavier oder Trompete hätte ich gerne gelernt, aber damals waren die Zeiten noch nicht so, daß derartige Angebote uns Kindern hinterhergetragen wurden.
    Die Vermieter unter uns (ehemalige Landwirte aus dem Kreis Stolp/ Pommern) hatten ein Klavier, und deren Kinder Gerald und Marion, die nicht viel älter waren als ich, bekamen in den 60ern einmal die Woche Klavierunterricht. Viel gebracht hat es aber wohl nicht (nicht jeder hat "Klavierfinger"), denn nach ein bis zwei Jahren war´s schon wieder vorbei mit dem Unterricht. Meine Mutter reagierte jedenfalls jedesmal genervt auf das "Geklimper".

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    Montag, 12. Februar 2024, 18:29

    Nini Rosso

    Von Nini Rosso erschien 1969 auch eine schöne Platte namens "Roulette" (Bom Bom Bom Bom...)
    Solche Instrumentalmusik lief damals oft in Sendungen wie "Sport und Musik" im WDR