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    Dienstag, 10. Januar 2023, 15:00

    Hits wie am Fließband - Zur Geschichte von Tamla Motown

    Im Jahre 1959 startete das Plattenlabel Motown von Detroit aus eine regelrechte Pop- Revolution. Mit schwarzem Soul, der auch weiße Hörer ansprach, machten Motown- Stars wie Diana Ross, die Jackson Five oder Stevie Wonder das Label zur Legende. Viele dieser Titel habe ich mir insbesondere in den 70ern sehr gerne angehört, ohne in jedem Fall zu wissen, daß es sich dabei um eine Tamla- Motown Produktion handelte.
    In einer Septembernacht in Detroit im Jahre 1960 hörte man die monotonen Geräusche der Produktionsanlagen der "Motor City". Doch in dieser Nacht mischten sich auch ganz andere Töne darunter, für die die Autostadt Detroit zur internationalen Berühmtheit werden sollte. Aus einem kleinen Gebäude am West Grand Boulevard erklang ein neuer Beat, der die Geschichte der Popmusik verändern sollte. Es war das Haus von Berry Gordy, in dessen Erdgeschoß sich das Studio seiner neugegründeten Plattenfirma befand. Sänger Smokey Robinson und seine damalige Band "The Miracles" wirkten in den frühen Morgenstunden dieses Tages nicht so, als ob sie Welthits einspielen wollten, und doch war es so. Denn die nächtliche Session hatte sich gelohnt; sie wurde zur Geburtsstunde eines der erfolgreichsten Plattenlabels der Musikgeschichte: Motown. Der Titel "Shop Around" stürmte im Januar 1961 die Spitze der amerikanischen Charts und verkaufte sich mehr als eine Million mal.
    Berry Gordys Besessenheit und sein Wille zum Erfolg machten sich bezahlt. Mit achthundert Dollar Startkapital hatte er 1959 zunächst Tamla Records gegründet, ein Jahr später kam das Motown- Label hinzu, dessen Name ein Tribut an seine Heimatstadt Detroit war. Erst achtundzwanzig Jahre später, als die goldenen Jahre längst Geschichte waren, verkaufte Gordy das Label Motown an den Branchenriesen MCA für 61 Millionen Dollar.
    Dazwischen lag eine beispiellose, von vielen Neidern begleitete Karriere, in der Gordy zum Großmeister des Pop avancierte. Äußerst detailverliebt untersuchte er erfolgreiche Popsongs, um ihr Hitpotential zu erkunden. Diese außergewöhnliche Fähigkeit machte den Musikfanatiker schließlich zu einem der einflußreichsten Produzenten überhaupt und Motown zum größten von einem Afroamerikaner geführten Unternehmen in den Vereinigten Staaten. Bei Motown standen die Top- Stars dieser Ära unter Vertrag: Smokey Robinson & The Miracles, The Marvelettes, Diana Ross & The Supremes, The Temptations, Martha Reeves & The Vandellas, Stevie Wonder, The Jackson Five; eine ganze Armada von begnadeten Künstlern, die Hits wie am Fließband eines der großen Autohersteller von Detroit produzierten.
    "Jeder wußte, was er zu tun hatte", meinte Smokey Robinson, der 1961 zum Vizechef von Motown aufstieg. "Songwriter, Musiker und Sänger funktionierten wie aufeinander abgestimmte Zahnräder". Dabei ging es Berry Gordy noch um mehr als nur um die Qualität seiner Produktionen. Er wollte schwarzen Soul erfolgreich an die weiße Mehrheitsgesellschaft verkaufen, was ihm bestens gelang. Nichts überließ Gordy auf dieser Mission dem Zufall, denn für ihn war klar, daß für einen Erfolg bei dem weißen Publikum seine Interpreten zumindest einen Teil ihrer schwarzen Wurzeln verdrängen mußten. Er ließ sie in Benimmkursen schulen, damit ihre Umgangsformen zumindest in etwa denen des weißen Zielpublikums der 60er Jahre entsprachen.
    Als Gegenpol zu Tamla Motown entwickelte sich das Label "Stax" aus Memphis/ Tennessee mit dem Soul gleichen Namens mit Varianten, die verstärkt auch auf ein schwarzes Publikum abzielten. Die Künstler bei Stax waren u.a. Otis Redding, Sam & Dave oder Isaac Hayes. Tatsächlich etablierte sich Stax mit einem oft eher rohen, ungeschliffenem Soul vor allem bei Afroamerikanern. Schließlich blieb Motown jedoch aufgrund seines größeren Erfolgs weltweit in den 60ern das Synonym für schwarzen Soul. Songs wie "Stop! In the Name Of Love", "You Keep Me Hangin´On" von den Supremes oder "Heat Wave" von Martha Reeves & The Vandellas wurden zu absoluten Klassikern aus Detroit.
    Doch auch die erfolgreichsten Jahre endeten irgendwann. Anfang der 70er wurden die Charts überschwemmt von etwas zu seichten Motown- Popsongs, die kaum noch in die Aufbruchsstimmung dieser Jahre passen wollten. Teile des Publikums verlangten nach mehr politischem Inhalt statt der ewigen "Boy meets Girl"- Platitüden. Und Berry Gordy paßte sich auch diesem Trend an. Mit Edwin Starrs Antikriegslied "War" wurde 1970 der veränderte Zeitgeist bedient, und ein Jahr später nahm Marvin Gaye sein düsteres Meisterwerk "What´s Going On" auf.
    Im Jahre 1972 siedelte Berry Gordy mit seiner Firma nach Los Angeles über und verbuchte mit Künstlern wie Lionel Ritchie und seinen "Commodores" weiterhin Erfolge in den Charts. Allerdings neigte sich die Blütezeit des Labels allmählich dem Ende entgegen. Einen Welterfolg feierte Gordy noch einmal mit Stevie Wonders "Happy Birthday" von 1980. Hintergrund des allmählichen Niedergangs von Motown war unter anderem, daß das Komponistenteam Holland- Dozier- Holland bereits im Jahre 1969 das Label verlassen hatte und den Produzenten aufgrund einbehaltener Tantiemen verklagte, wodurch nicht nur ein langjähriger Rechtsstreit entstand, sondern Motown auch seine mit Abstand besten Songschreiber verloren hatte.
    Als Motown in den 80ern zunehmend Verluste einfuhr, verkaufte Gordy das Unternehmen an MCA, das heute zu Universal Music gehört. Jedoch existiert die Marke Motown unter dem Dach des Major- Labels noch immer. Neben Spitzenkünstlern wie Erykah Badu produziert Motown heute aber auch Künstler der dritten Garnitur wie Lindsay Lohan, die, wie böse Zungen behaupten, Berry Gordy in den 60ern noch nicht einmal als Sekretärin eingestellt hätte.

    www.youtube.com/watch?v=Yg8-AEJ2nZE

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    Dienstag, 10. Januar 2023, 17:29

    Ich meine, mal gelesen zu haben, dass Barry Gordy mit Diana Ross verheiratet war.

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    Dienstag, 10. Januar 2023, 18:09

    Berry Gory und Diana Ross

    Richtig, Berry Gordy war viermal verheiratet und lebte auch eine Zeitlang mit Diana Ross zusammen. Aus der Verbindung ist eine Tochter hervorgegegangen, die 1971 geboren wurde.

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    Dienstag, 10. Januar 2023, 18:14

    Chrissie zum Tausendsten

    Gratulation übrigens zum tausendsten Beitrag, Chrissie ! :thumbsup:

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    Dienstag, 10. Januar 2023, 18:14

    RE: Berry Gory und Diana Ross

    Wirklich???
    Ist mir gar nicht aufgefallen, aber ich schreibe ja fast taeglich in DwnZ.
    Wo kann man denn sehen, wieviel Beitraege jemand geschrieben hat?
    Gratulation übrigens zum tausendsten Beitrag, Chrissie ! :thumbsup:

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    Dienstag, 10. Januar 2023, 18:18

    Zahl der Beiträge

    Direkt unter dem Avatar links neben den Beiträgen.

    7

    Mittwoch, 11. Januar 2023, 00:11

    RE: Zahl der Beiträge

    Das ist ja witzig! Ich habe nie darauf geachtet.
    Direkt unter dem Avatar links neben den Beiträgen.

    8

    Mittwoch, 11. Januar 2023, 00:12

    RE: Zahl der Beiträge

    Du hast fast doppelt soviele Beitraege geschrieben - da hab ich keine Chance, das je einzuholen. :D
    Direkt unter dem Avatar links neben den Beiträgen.