•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    1

    Sonntag, 17. April 2022, 22:06

    Freies Land (DEFA 1946)

    Der m.E. auch heute noch durchaus sehenswerte Film "Freies Land" ist in Deutschland weitgehend vergessen und war dennoch nach "Die Mörder sind unter uns" der zweite deutsche Spielfilm der Zeit nach 1945 und gleichzeitig auch der zweite "Trümmerfilm" der DEFA, der vor allem von dem Schicksal der Ostvertriebenen und der eingeleiteten Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone handelte. Trotz der ideologischen Einflechtungen (die Produktion entstand in der SBZ) spiegelt der Film in vielen Teilbereichen die äußerst prekäre Situation von Teilen der deutschen Zivilbevölkerung unmittelbar nach Kriegsende und fiel aufgrund seines halbdokumentarischen Charakters und einiger aus heutiger Sicht herzzerreißender Szenen weitgehend beim Publikum durch, das in Kinoproduktionen eher Ablenkung vom tristen Alltag und nicht die Widerspiegelung ihrer schwierigen Lebenssituation suchte.
    Gedreht wurde ohne Atelier an der Elbe bei Perleberg und in der Mark Brandenburg teilweise mit Laiendarstellern unter der Regie von Milo Harbich. "Freies Land" wurde am 18. Oktober 1946 in Potsdam uraufgeführt.
    Worum geht es ? Die Produktion behandelt das Flüchtlingsschicksal einer Gruppe, die sich in einem Dorf in der Westprignitz (Mark Brandenburg) aufhält. Zu den Flüchtlingen gehört auch Frau Jeruscheit (Ursula Voß), deren in der Wehrmacht dienender Mann als vermißt gilt, die auf der Flucht auch eines ihrer Kinder verlor und dieses am Wegesrand begraben mußte. Die Gruppe von Flüchtlingen, denen im Zuge der Bodenreform das Land eines ostelbischen Junkers ("Junkerland in Bauernhand") zugeteilt wurde, entwickelt sich totz aller Widrigkeiten allmählich zu einer solidarischen Dorfgemeinschaft.
    Einer der Altbauern findet sich nur schwer mit den geänderten Verhältnisse und dem Fehlen eines sachkundigen Gutsverwalters ab. Schließlich taucht auch Frau Jeruscheits verschollen geglaubter Mann (Fritz Wagner) wieder auf. Die Fabrikarbeiter in den Städten erklären sich mit den Neubauern solidarisch und stellen die Geräte her, die diesen am nötigsten fehlen.

    www.youtube.com/watch?v=wUWM_wNNekk