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    Sonntag, 28. November 2021, 19:07

    Abtreibung

    Falls wir das Thema noch nicht angesprochen haben, dann mache ich mal den Anfang.
    Ich kann mich noch gut an die Protestmaersche der deutschen Frauen um 1971/1972 herum erinnern, mit Senta Berger und Iris Berben an der Spitze (oder war es Hannelore Elsner?), und Plakaten, die kundtaten "Mein Bauch gehoert mir". Und das voellig zu recht!

    Kurz darauf wurde der Abtreibungsparagraph 218 entfernt, d. h. Abtreibungen waren in Deutschland nun legal und niemand musste mehr deswegen nach Holland fahren (ich kannte einige junge Frauen, denen nichts anderes uebrig blieb).
    Dies nur mal kurz vorweg als Info, denn wenn man sich hier in den USA TV Krimiserien anschaut, dann kann man sich wirklich nur wundern, warum fast 50 Jahre spaeter legale Abtreibungen immer noch so ein Thema sind???
    Egal, ob das "Law & Order", "Blue Bloods" oder "Cold Case" ist, immerzu ist mindestens eine Episode dem Thema Abtreibungskliniken gewidmet und den Leuten, die vor diesen Abtreibungskliniken stehen und gegen Abtreibung protestieren (haben die nichts Besseres zu tun in ihrer kargen Freizeit?).
    Ich begreife es einfach nicht, warum Abtreibung in den USA nicht endlich legalisiert wird, OHNE dass die betreffenden Aerzte um ihr Leben fuerchten muessen.
    Irgendwas liegt hier im Argen (aber mein franko-kanadischer Ehemann konnte mir auch nicht sagen, warum soviele Amis kontra Abtreibung sind).

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    Dienstag, 30. November 2021, 11:12

    Schräges Volk

    Wenn ich z.B. lese "2007 lehnten in den USA circa 53 Prozent der LehrerInnen der naturwissenschaftlichen Fächer die Evolutionstheorie ab." und dann "So waren es 2019 bereits 66 Prozent aller US-LehrerInnen, welche die Evolution als Erklärung für den Ursprung des Lebens akzeptierten...." dann wundert mich das nicht. Ich habe Familie in USA und zudem noch weitere Einblicke dank des Sendungsbewusstseins anderer Personen dort, die aber auch jedes Ereignis, sei es noch so klein und unbedeutend, in den social media posten. Für die ist es in Ordnung, wenn ein 17jähriger mit einem Sturmgewehr bewaffnet, in einen 30 km entfernte Stadt fährt, um die dortige Polizei zu unterstützen, die eine bis dahin friedliche "Black life matters" Demo überwacht. Dass am Ende zwei Menschen erschossen wurden, einer schwer verletzt, ist dann die Schuld der Toten, die sich haben provozieren lassen durch die Präsenz von bewaffneten Weißen. Der Junge wurde freigesprochen, er hatte nichts falsch gemacht, er durfte mit dem Gewehr dort hin fahren (übrigens nicht mit einer Pistole, die erst ab 18 und da hätte er mächtig Ärger bekommen) , er hat in Notwehr gehandelt, denn jemand wollte ihn mit einem Skateboard schlagen. Und der Freispruch wurde gefeiert. Wer wundert sich da über die Problematik "Abtreibung"?

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    Dienstag, 30. November 2021, 13:45

    RE: Schräges Volk

    Da hast Du recht, Armin! ;(
    Wenn ich z.B. lese "2007 lehnten in den USA circa 53 Prozent der LehrerInnen der naturwissenschaftlichen Fächer die Evolutionstheorie ab." und dann "So waren es 2019 bereits 66 Prozent aller US-LehrerInnen, welche die Evolution als Erklärung für den Ursprung des Lebens akzeptierten...." dann wundert mich das nicht. Ich habe Familie in USA und zudem noch weitere Einblicke dank des Sendungsbewusstseins anderer Personen dort, die aber auch jedes Ereignis, sei es noch so klein und unbedeutend, in den social media posten. Für die ist es in Ordnung, wenn ein 17jähriger mit einem Sturmgewehr bewaffnet, in einen 30 km entfernte Stadt fährt, um die dortige Polizei zu unterstützen, die eine bis dahin friedliche "Black life matters" Demo überwacht. Dass am Ende zwei Menschen erschossen wurden, einer schwer verletzt, ist dann die Schuld der Toten, die sich haben provozieren lassen durch die Präsenz von bewaffneten Weißen. Der Junge wurde freigesprochen, er hatte nichts falsch gemacht, er durfte mit dem Gewehr dort hin fahren (übrigens nicht mit einer Pistole, die erst ab 18 und da hätte er mächtig Ärger bekommen) , er hat in Notwehr gehandelt, denn jemand wollte ihn mit einem Skateboard schlagen. Und der Freispruch wurde gefeiert. Wer wundert sich da über die Problematik "Abtreibung"?

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    Samstag, 1. Januar 2022, 10:55

    Neujahrmorgen. Wie üblich hatte ich schon früh einen ausgiebigen Spaziergang mit unserem Hund hinter mir. Und da um mich herum noch alles schläft, finde ich etwas Zeit wiedermal etwas in dieses Forum zu schreiben (nehme ich mir öfters vor, aber häufig kommt ausgerechnet dann, wenn ich damit anfangen will, etwas dazwischen).

    "2007 lehnten in den USA circa 53 Prozent der LehrerInnen der naturwissenschaftlichen Fächer die Evolutionstheorie ab."

    Aufgrund meiner naturwissenschaftlichen Ausbildung weis ich, dass die (darwinsche) Evolutionstheorie viele nützliche Erklärungen für die Entwicklung des Lebens liefert, allerdings wirft sie auch viele Fragen auf, welche die Wissenschaft bis heute nicht beantworten kann. Sie ist,wie der Name schon sagt, eine Theorie. Sie mag richtig oder falsch oder auch irgendwas dazwischen sein. Wenn man etwas ablehnt, sollte man jedoch erklären können, warum man dies tut und möglichst fundierte, glaubhafte und wenn möglich beweisbare Alternativen bieten.

    "Der Junge wurde freigesprochen, er hatte nichts falsch gemacht, ..."

    Leider berichten die Medien oft sehr einseitig und eben nicht objektiv. Ich täte mich schwer, zu entscheiden, ob jemand, der sich oder seine Familie angegriffen und bedroht sieht, eine richtige oder falsche Entscheidung trifft, zumal einem in einer solchen Situation oft nicht viel Zeit zum Abwägen bleibt. Ein Gericht muss immer nach geltetem Recht entscheiden und nicht ob etwas gut oder schlecht war. Recht hat nicht unbeding etwas mit Gerechtigkeit zu tun. Dafür sorgen andere Mächte.

    "Mein Bauch gehoert mir"

    Der Mensch lebt nicht alleine. Er ist verbunden mit und abhängig von seinen Mitmenschen, seiner Umwelt, letzlich vom ganzen Planeten oder Universum. Er ist aber nicht nur abhängig davon, er ist vor allem auch verantwortlich dafür. Diese individuelle Verantwort ist die herausragende Eigenschaft unseres Menschseins. Jeder muss diese Entscheidungen für sich selbst treffen können. Jede Frau muss für sich selbst entscheiden, ob sie in der Lage und willens ist, die Verantwortung für ein entstehendes Leben zu übernehmen. Niemand darf ihr verbieten ein Kind auszutragen (auch das ist schon vorgekommen), noch darf sie niemand dazu zwingen. Genrell gilt das nicht nur für den "Bauch", sondern für den gesamten Körper. Jeder trägt die Verantwortung für seinen Körper. Man kann niemanden vorschreiben, was er essen muss, ob, welchen und wieviel Sport man treiben muss, und natürlich auch nicht, ob und welche Medizin er nehmen muss. Deswegen darf es aus meiner Sicht auch keine Impfpflicht geben. Jeder muss selbst entscheiden können, ob er z.B. an einer Gentherapie teilnehmen will oder nicht.

    Während meiner naturwissenschaftlichen Ausbildung habe ich Vieles gelernt, vor allem aber auch, dass es nicht auf alles eine eindeutige Antwort gibt. Vielfalt ist das Zeichen von Leben und Meinungsvielfalt das Zeichen freiheitlichen Lebens. Wäre doch langweilig, wenn alle immer der gleichen Meinung wären. Gerade der Austausch mit Andersdenkenden hat mir immer geholfen, zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Ich werde aber immer stutzig, wenn man versucht, statt mich zu überzeugen, mich zu bestechen, zu drohen, zu nötigen oder zu zwingen. Diejenigen, die meinen genau zu wissen, was richtig ist und wie sich andere verhalten müssen, sind meisten die, die es eben nicht wissen. Leider kann man ihnen auch nur selten erklären, das sie es eben nicht wissen. Da hat der Mensch noch ein ganzes Stück seiner Evolution vor sich.

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    Samstag, 1. Januar 2022, 14:09

    Vielen Dank, Franko, das regt zum Nachdenken an.
    Happy New Year! ♥
    Neujahrmorgen. Wie üblich hatte ich schon früh einen ausgiebigen Spaziergang mit unserem Hund hinter mir. Und da um mich herum noch alles schläft, finde ich etwas Zeit wiedermal etwas in dieses Forum zu schreiben (nehme ich mir öfters vor, aber häufig kommt ausgerechnet dann, wenn ich damit anfangen will, etwas dazwischen).

    "2007 lehnten in den USA circa 53 Prozent der LehrerInnen der naturwissenschaftlichen Fächer die Evolutionstheorie ab."

    Aufgrund meiner naturwissenschaftlichen Ausbildung weis ich, dass die (darwinsche) Evolutionstheorie viele nützliche Erklärungen für die Entwicklung des Lebens liefert, allerdings wirft sie auch viele Fragen auf, welche die Wissenschaft bis heute nicht beantworten kann. Sie ist,wie der Name schon sagt, eine Theorie. Sie mag richtig oder falsch oder auch irgendwas dazwischen sein. Wenn man etwas ablehnt, sollte man jedoch erklären können, warum man dies tut und möglichst fundierte, glaubhafte und wenn möglich beweisbare Alternativen bieten.

    "Der Junge wurde freigesprochen, er hatte nichts falsch gemacht, ..."


    6

    Sonntag, 2. Januar 2022, 20:31


    "Der Junge wurde freigesprochen, er hatte nichts falsch gemacht, ..."

    Leider berichten die Medien oft sehr einseitig und eben nicht objektiv. Ich täte mich schwer, zu entscheiden, ob jemand, der sich oder seine Familie angegriffen und bedroht sieht, eine richtige oder falsche Entscheidung trifft, zumal einem in einer solchen Situation oft nicht viel Zeit zum Abwägen bleibt. Ein Gericht muss immer nach geltetem Recht entscheiden und nicht ob etwas gut oder schlecht war. Recht hat nicht unbeding etwas mit Gerechtigkeit zu tun. Dafür sorgen andere Mächte.

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    Hier kamen ein paar unglückliche Umstände zusammen. Ich habe eine Dokumentation über den gesamten Vorgang gesehen, die ich für recht objektiv halte. Fakt ist wohl, dass der Junge gegen kein Gesetzt verstoßen hat, mit seinem Schnellfeuergewehr in den Bus zu steigen um in 30 k Entfernung diese "black life matters" Demo aufzusuchen. Er hat sich da einer bewaffneten Gruppe um einen selbsternannten "Commander" angeschlossen, die entsprechend als "Schutztruppe" agieren wollte, um Plünderungen zu verhindern. Einige Demonstranten haben sich wegen der Bewaffneten provoziert gefühlt und erst so kam es zu Auseinandersetzungen. In dieser Gemengelage hat ein am Vortag aus der Psychiatrie entlassener Weißer wohl mit einem Skateboard nach dem Jungen geschlagen, der dann das Feuer eröffnet hat.

    Immerhin, diese Geschichte hätte in Deutschland so nicht passieren können, wäre absolut undenkbar. Und ja, wie ein mir gut bekannter Anwalt immer zusagen pflegt: vor Gericht bekommt man ein Urteil,aber nicht unbedingt Gerechtigkeit. Sogar in Deutschland :D