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    Freitag, 11. Februar 2022, 15:04

    RE: The American Corner - Die USA im Zeitalter des Kalten Kriegs (1945/46- 1989)/ Teil III

    Seit wann gibt es denn in den USA Bausparkassen?
    Trotz zahlreicher außenpolitischer Erfolge der USA traten zu Beginn des neuen Jahrzehnts innenpolitische Probleme wieder in den Vordergrund. Seit 1990 herrschte eine Wirtschaftsrezession, der die Bush- Administration weitgehend konzeptionslos gegenüberstand. Der Zusammenbruch zahlreicher Bausparkassen, die sich im zuvor boomenden Immobilienmarkt verspekuliert hatten, kostete den Staat mehr als zweihundert Milliarden Dollar und vergrößerte das Haushaltsdefizit. Die wirtschaftliche Rezession, die gestiegenen Arbeitslosenzahlen und die stagnierenden Realeinkommen wurden zu zentralen Themen des Präsidentschaftswahlkampfes von 1992. Schließlich verlor George Bush die Wahlen gegen seinen demokratischen Herausforderer, William Jefferson "Bill" Clinton, der im Wahlkampf bewußt auf den Mythos von John F. Kennedy setzte und versuchte, den Nimbus des früheren Präsidenten als "Erneuerer der Nation" für sich zu nutzen.

    142

    Freitag, 11. Februar 2022, 15:10

    RE: RE: The American Corner - Die USA auf dem Weg zur Weltmacht (1898 - 1945)/ Teil 1

    Uwe, wieviele Amnerikaner starben denn auf europaeischen Schlachtfeldern im WW I?






    Den endgültigen Kriegseintritt der USA am 6. April 1917 bewirkten vor allem zwei Ereignisse: der deutsche uneingeschränkte U-Boot Krieg, der weiterhin amerikanisches Leben und Eigentum bedrohte, sowie eine äußerst ungeschickte deutsche diplomatische Note an Mexiko, die im Falle eines Kriegseintrittes der USA ein deutsch-mexikanisches Bündnis vorschlug. Das verschlüsselte Telegramm war vom britischen Geheimdienst dekodiert und der amerikanischen Regierung übermittelt worden.
    Durch die darauffolgende Entsendung von über zwei Millionen US- Soldaten auf den europäischen Kriegsschauplatz erwies sich das militärische amerikanische Engagement als entscheidend für den Ausgang des Ersten Weltkrieges. Mit den "Vierzehn Punkten" vom Januar 1918 definierte Präsident Wilson seine Kriegsziele und Vorstellungen einer Nachkriegsordnung, über die ein noch zu schaffender "Völkerbund" wachen sollte. Im November 1918 erklärte das Deutsche Reich seine Kapitulation.
    Weitreichende Konsequenzen für die globale Nachkriegsordnung sollte die Entscheidung des amerikanischen Senats vom November 1919 haben, die Unterzeichnung des Vertags von Versailles und den Beitritt der USA in den Völkerbund abzulehnen. Die amerikanische Nation sollte sich von den nicht endenden europäischen Händeln abwenden und zum Isolationismus zurückkehren, eine Haltung, die der neugewählte Präsident Warren G. Harding (1921-1923) durch seinen berühmt gewordenen Wahlkampfslogan "Zurück zur Normalität !" ausdrückte. Wirtschaftlich wurden die USA unter Harding zur bedeutendsten Handelsmacht und zum größten Nettogläubiger der Welt, und neben London begann sich nun New York als Zentrum der Weltfinanz zu etablieren.

    (wird fortgesetzt)

    143

    Freitag, 11. Februar 2022, 16:13

    RE: The American Corner - Die USA im Zeitalter des Kalten Kriegs (1945/46- 1989)/ Teil III

    Obwohl ich Demokratin bin und normalerweise die Republikaner ablehne, muss ich Reagan doch zugestehen, dass er zu Gorbatschow sagte "Mr. Gorbatchov, tear down that wall.", was wohl mit dazu beigetragen hat, dass die innerdeutsche Grenze nach 28 Jahren fiel.
    Neben der Beibehaltung der konventionellen Aufrüstung sorgte das von Reagan ins Leben gerufene Weltraum- Raketenabwehrsystem SDI, das populär als "Star Wars" bezeichnet wurde, für weltweite Besorgnis. Befürchtet wurde, daß es zusammen mit der seit 1983 durch die NATO vorgenommenen Stationierung neuer Mittelstreckenraketen in Westeuropa eine militärische Konfrontation der Machtblöcke wahrscheinlicher werden ließ. Der Abschuß eines koreanischen Verkehrsfliegers im Herbst 1982 über dem sowjetischen Luftraum veränderte jedoch die Stimmungslage und schien Reagan mit seiner Etikettierung der UdSSR als "Empire of Evil" recht zu geben. Im Präsidentschaftswahlkampf von 1984 konnte Reagan zusätzlich davon profitieren, daß sich ein wirtschaftlicher Aufschwung bemerkbar machte, und so eine zweite Amtszeit für sich gewinnen. Auch nach Aufdeckung der "Iran-Contra Affäre" im Jahre 1987 blieb das Image des Präsidenten weitgehend unbeschadet, zumal im Ergebnis lediglich einige darin involvierte hochrangige Regierungsbeamte entlassen wurden.
    Reagans Zurückfahren der Sozialprogramme blieb nicht ohne gesellschaftliche Folgen. Es vergrößerte sich die Schere zwischen den Leistungsträgern der amerikanischen Gesellschaft und einer zunehmenden Zahl von "Zurückgebliebenen", darunter zahlreiche durch die allmähliche Deindustrialisierung des Landes entlassene Industriearbeiter. Bei der Bekämpfung der Inflation und der absoluten Arbeitslosigkeit konnte die Reagan- Administration dagegen Erfolge verbuchen.
    Die Wahl des bisherigen Vizepräsidenten George Bush (1989-1993) als Nachfolger Reagans war dementsprechend Ausdruck der Wählerwunsches nach einer konservativen Kontinuität. Anders als Reagan vermied Bush jedoch eine zu populistische Pointierung seiner Amtsführung, darüber hinaus war er ein durchaus versierter Innen- und Außenpolitiker. Belastend wirkte jedoch das Erbe Ronald Reagans in Form eines stark angwachsenen Haushaltsdefizits und der gewachsenen Armut innerhalb der amerkanischen Unterschichten sowie der zunehmenden Drogenproblematik. Weitgehend überraschend kam für die Bush- Administration dann der Zusammenbruch der Staaten des Warschauer Pakts im Herbst 1989. Als am 9. November 1989 die Berliner Mauer fiel, gehörte George Bush zu den ersten namhaften Politikern, die für die Wiederherstellung der deutschen Einheit plädierten.
    Trotz zahlreicher außenpolitischer Erfolge der USA traten zu Beginn des neuen Jahrzehnts innenpolitische Probleme wieder in den Vordergrund. Seit 1990 herrschte eine Wirtschaftsrezession, der die Bush- Administration weitgehend konzeptionslos gegenüberstand. Der Zusammenbruch zahlreicher Bausparkassen, die sich im zuvor boomenden Immobilienmarkt verspekuliert hatten, kostete den Staat mehr als zweihundert Milliarden Dollar und vergrößerte das Haushaltsdefizit. Die wirtschaftliche Rezession, die gestiegenen Arbeitslosenzahlen und die stagnierenden Realeinkommen wurden zu zentralen Themen des Präsidentschaftswahlkampfes von 1992. Schließlich verlor George Bush die Wahlen gegen seinen demokratischen Herausforderer, William Jefferson "Bill" Clinton, der im Wahlkampf bewußt auf den Mythos von John F. Kennedy setzte und versuchte, den Nimbus des früheren Präsidenten als "Erneuerer der Nation" für sich zu nutzen.

    144

    Freitag, 11. Februar 2022, 16:15

    RE: The American Corner - Die Ära Clinton in den 90ern

    Es hat mich immer gewundert, dass Clintion so wegen Monica Lewinsky geruegt wurde. Was er privat macht, war mir ehrlich gesagt vollkommen egal, und hatte m. E. keinerlei negativen Einfluss auf seine Entscheidungen als Politiker. Erst die US Presse machte daraus such a big deal! :(
    Mit der Wahl Bill Clintons (1993-2001) zum Präsidenten der Vereinigten Staaten hatte das von Aufbruchstimmung durchzogene Land die konservative Epoche seiner Amtsvorgänger Reagan und Bush beendet. Die gestiegene Wahlbeteiligung (61 Prozent gegenüber 50 Prozent im Jahre 1988 ) zeigte das erhöhte politische Interesse vieler Amerikaner. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an den 42. Präsidenten, der mit seinem Vize Al Gore gleichzeitig den politischen Generationenwechsel hin zu den "Babyboomern" einleitete, den geburtenstarken Jahrgängen zwischen Mitte der 40er bis Mitte der 60er Jahre. Allerdings übernahm die Clinton- Administration mit dem Erbe ihrer Vorgänger auch ein bereits sehr hohes Haushaltsdefizit, dessen Abbau zunächst eines ihrer Ziele war.
    Clinton konnte im Kongreß einen Budgetplan durchsetzen, der das Haushaltsdefizit durch Steuererhöhungen und drastische Einsparungen in fünf Jahren um 140 Milliarden Dollar abbauen sollte. Die Rahmenbedingungen hierfür fielen denkbar günstig aus, denn die USA profitierten in diesem Zeitrahmen von einer Konjunkturbelebung, damit verbundenen neuen Arbeitsplätzen sowie einer niedrigen Inflationsrate. Andere im Wahlkampf angekündigte Reformen wie die Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung, eine bessere Umweltpolitik mittels einer Energiesteuer und eine verschärfte Verbrechensbekämpfung scheiterten zum größten Teil am Widerstand von Lobbygruppen im Kongreß, in der Wirtschaft und in der Bevölkerung. Der Nimbus Clintons als "zweiter JFK" wurde dadurch zunehmend angekratzt, da die Amerikaner diese Mißerfolge zunehmend als Versagen aufgrund der persönlichen Führungsschwäche Clintons interpretierten.
    Mehr Erfolg hatte Clinton während seiner ersten Amtszeit in Fragen der Außenwirtschaft. Gegen Teile der Demokratischen Partei konnte das "North American Free Trade Agreement" (NAFTA) ratifiziert werden, das eine Freihandelszone zwischen Kanada, den USA und Mexiko vorsah. Auch die von Clinton geförderte Uruguay- Runde des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT), die Ende 1993 abgeschlossen wurde, trat für einen verstärkten Freihandel ein.
    Das Ende des Ost- West Konfliktes und die damit verbundenen Fragen einer globalen Neuausrichtung der USA stellten die Clinton- Administration vor neue Aufgaben. Die aufkommende Hoffnung, daß nunmehr das Rüstungsbudget heruntergefahren werden und freiwerdende Gelder für Sozialmaßnahmen verwendet werden konnten, erfüllte sich nicht. In Anbetracht einer zunehmenden Deindustrialisierung des Landes sowie der jahrzehntelangen Verknüpfung von Militär und Rüstungsindustrie wären dadurch zahllose Arbeitsplätze gefährdet worden. Auch neue internationale Verpflichtungen waren mit finanziellen Anforderungen verbunden.
    Zum Ausgleich der NATO- Osterweiterung boten die USA im Jahre 1994 der Russischen Föderation eine "Partnerschaft für den Frieden" an, in deren Kontext die Ukraine, Weißrußland und Kasachstan verpflichtet werden konnten, auf Kernwaffen zu verzichten. Clintons außenpolitische Erfolge konnten die wachsende öffentliche Kritik an ihm und der Demokratischen Partei jedoch nicht verhindern. Bei den Zwischenwahlen 1994 mußten die Demokraten so schwere Stimmverluste einstecken, daß die Republikaner, die eine Reduzierung der Staatsausgaben und eine Rückbesinnung auf individuelle Verantwortung und Selbsthilfe forderten, erstmals seit 1953 sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat die Mehrheit erhielten.
    Angesichts seiner außenpolitischen Erfolge, einer zunehmenden Annäherung an die "politische Mitte" und einer günstigen Entwicklung der Wirtschaft mit Wachstumsraten von beachtlichen um die vier Prozent stieg die Popularität Clintons wieder an, so daß er 1996/97 als Präsident der Vereinigten Staaten wiedergewählt wurde und eine zweite Amtszeit antreten konnte.
    Doch als im Jahre 1998 Clintons Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky öffentlich wurde und ein ganzes Bündel weiterer Anschuldigungen nach sich zog, mußte der Präsident seine Energien zunehmend zu seiner persönlichen Rechtfertigung und Verteidigung einsetzen. Es wurde ein Verfahren vor der Bundesanklagekammer "Grand Jury" gegen ihn eingeleitet sowie ein von den Republikanern gefordertes Amtsenthebungsverfahren (Impeachment), für das sich im Senat allerdings nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit fand. Die "Lewinsky- Affäre" war weit mehr als ein Sex- Skandal. Die damit verbundene Auseinandersetzung verdeutlichte vielmehr eine zunehmende Polarisierung der politischen Positionen. Traditionell konservative Kongreßmitglieder werteten die Eskapaden Clintons als Symptom moralischer Dekadenz und eines völlig aus den Fugen geratenen "68er- Liberalismus", für den Bill Clinton nicht ganz zu Unrecht als typischer Repräsentant galt.
    Währenddessen vollzogen sich außenpolitisch weitreichende Neuentwicklungen. Zwei fast gleichzeitig stattfindende Bombenanschläge auf die amerikanischen Botschaften in Kenia und Tansania im August 1998 nahmen künftige, ähnlich motivierte Terrorakte vorweg, zumal sich Informationen verdichteten, daß islamistische Terroristen in Afghanistan Ausbildungslager für Gleichgesinnte eingerichtet hatten. Zu diesem Umfeld gehörte ein gewisser Saudi namens Osama Bin Laden, der einst von den USA im Kampf gegen die russischen Besatzer des Landes unterstützt worden war.
    Obwohl Umfragen Clinton gegen Ende seiner zweiten Amtszeit akzeptable Umfragewerte bescheinigten, konnte er sich aufgrund des 22. Amendments von 1951 nicht erneut zur Wahl stellen. Mit Clintons Unterstützung konnte sich Vizepräsident Al Gore als Präsidentschaftskandidat der Demokraten durchsetzen. Die Republikaner nominierten dagegen George Walker Bush, den ältesten Sohn des ehemaligen Präsidenten George Bush sen., der seit 1994 Gouverneur von Texas war. Im Wahlkampf betonten Bush und Cheney ihre Position eines "mitfühlenden Konservativismus", während Al Gore und Joseph Lieberman sich auf vorzeigbare wirtschaftliche Erfolge der Clinton- Administration beriefen und auch die Umweltpolitik zum Thema machten. Meinungsumfragen ließen erkennen, daß die Nation in zwei etwa gleichstarke Lager gespalten war. Schließlich zeichnete sich ab, daß George W. Bush zwar bundesweit eine halbe Million Stimmen weniger gewonnen hatte als Al Gore, ihm jedoch die entscheidende Mehrheit im Wahlmännergremium des bevölkerungsreichen Florida zufiel, wo sein Bruder Jeb als Gouverneur regierte. Trotz einiger Ungereimtheiten bei erneuten Stimmenauszählungen wurde George W. Bush (2001-2009) zum 43. Präsidenten der Vereinigten Staaten ernannt.

    145

    Freitag, 11. Februar 2022, 16:20

    RE: The American Corner - Die Ära Clinton in den 90ern

    Ich freu mich schon auf Deine posts zu Bush und Obama.
    Die Republikaner nominierten dagegen George Walker Bush, den ältesten Sohn des ehemaligen Präsidenten George Bush sen., der seit 1994 Gouverneur von Texas war. Im Wahlkampf betonten Bush und Cheney ihre Position eines "mitfühlenden Konservativismus", während Al Gore und Joseph Lieberman sich auf vorzeigbare wirtschaftliche Erfolge der Clinton- Administration beriefen und auch die Umweltpolitik zum Thema machten. Meinungsumfragen ließen erkennen, daß die Nation in zwei etwa gleichstarke Lager gespalten war. Schließlich zeichnete sich ab, daß George W. Bush zwar bundesweit eine halbe Million Stimmen weniger gewonnen hatte als Al Gore, ihm jedoch die entscheidende Mehrheit im Wahlmännergremium des bevölkerungsreichen Florida zufiel, wo sein Bruder Jeb als Gouverneur regierte. Trotz einiger Ungereimtheiten bei erneuten Stimmenauszählungen wurde George W. Bush (2001-2009) zum 43. Präsidenten der Vereinigten Staaten ernannt.

    146

    Freitag, 11. Februar 2022, 18:09

    Gefallene US- Soldaten im Ersten Weltkrieg

    Die Amerikaner verloren im Ersten Weltkrieg auf dem europäischen Kriegsschauplatz rund 117.000 Mann.

    147

    Freitag, 11. Februar 2022, 18:13

    Building Societies

    Amerikanische Bausparkassen, die sogenannten "Building Societies", gibt es in den USA bereits seit 1831.

    148

    Freitag, 11. Februar 2022, 18:24

    Clinton und Lewinsky

    Das Verhältnis der beiden zueinander kann man unterschiedlich interpretieren. Wenn ein Präsident der Vereinigten Staaten außereheliche Verhältnisse hat (JFK war notorisch bekannt dafür), ist das zunächst einmal seine Privatsache. Wenn jemand wie Clinton als Amtsträger und höchster Repräsentant einer Supermacht eine Praktikantin dazu nötigt, ihm im Oval Office einen zu blasen, überschreitet das m.E. bereits die Grenze zum Amtsmißbrauch. Daß Teile der amerikanischen Presse, die Republikaner und die Evangelikalen Clinton daraus einen Strick drehen wollten, liegt in der Natur der Sache.
    "Gekocht" hat damals auf jeden Fall Hillary, die ihren "Billy boy" erst zu dem gemacht hat, was dann später aus ihm geworden ist. Hinter vielen erfolgreichen Männern stehen ehrgeizige Frauen... ;)

    149

    Samstag, 12. Februar 2022, 10:52

    RE: Gefallene US- Soldaten im Ersten Weltkrieg

    Mehr als doppelt soviele wie im WW II!
    Die Amerikaner verloren im Ersten Weltkrieg auf dem europäischen Kriegsschauplatz rund 117.000 Mann.

    150

    Samstag, 12. Februar 2022, 10:53

    RE: Clinton und Lewinsky

    Selbst Franklin Delano Roosevelt hatte Affaeren, wie man der TV Miniserie "Atlantic Crossing" entnehmen konnte.
    Das Verhältnis der beiden zueinander kann man unterschiedlich interpretieren. Wenn ein Präsident der Vereinigten Staaten außereheliche Verhältnisse hat (JFK war notorisch bekannt dafür), ist das zunächst einmal seine Privatsache.

    151

    Samstag, 12. Februar 2022, 11:02

    RE: Building Societies

    Da staune ich wirklich, dass es amerikanische Bausparkassen gibt, denn mein zweiter Ex-Mann und auch mein jetziger Mann kannten das Prinzip von Bausparkassen ueberhaupt nicht, als ich ihnen erzaehlt habe, dass meine erster Ex-Mann und ich 13 Jahre lang bei Wuestenrot bzw Debeka fuer unser eigenes Haus gespart haben. Mit 36 Jahren konnten wir uns endlich ein eigenes Haus leisten.
    Hingegen spart hier in den USA fast jeder fuer's College, sobald die Kinder geboren wurden.
    Beide erzaehlten mir, dass man hier ein sogenanntes down payment macht (oft nur $ 5.000), und dann das Haus per mortgage abzahlt (die mortgage wiederum ist in vielen Faellen billiger als die Miete fuer eine Wohnung).

    So erklaert sich auch, dass junge amerikanische Ehepaare bereits in ihren 20ern im eigenen Haus leben, was mich vor der Auswanderung immer gewundert hat.
    Amerikanische Bausparkassen, die sogenannten "Building Societies", gibt es in den USA bereits seit 1831.

    152

    Samstag, 12. Februar 2022, 14:05

    RE: RE: Gefallene US- Soldaten im Ersten Weltkrieg

    Mehr als doppelt soviele wie im WW II!
    Die Amerikaner verloren im Ersten Weltkrieg auf dem europäischen Kriegsschauplatz rund 117.000 Mann.


    What, are you serious ??? Im WW II verloren die Amerikaner ca. 400.000 Mann !

    153

    Samstag, 12. Februar 2022, 14:13

    Building Societies

    Wegen der der Aktualität von Building Societies in den Staaten werde ich noch einmal "Kiki" (Angeline) interviewen. Du, Chrissie, hattest ja schon erwähnt, daß die Mieten in den USA im Vergleich zu hier deutlich höher sind. Von daher lohnt es sich schon, ein Haus zu kaufen, zumal bei steigenden Preisen, wie das in den letzten Jahren der Fall war. Das muß aber nicht so bleiben, und dann kann es seitens der Banken schnell einmal zu einem "margin call" kommen. In der Subprime Crisis von 2007/08 gab es ja schon einmal massive Probleme für viele Hauseigentümer, die über ein Programm der Clinton- Administration Häuser erworben hatten und sich die anfallenden "mortgage rates" eigentlich nicht leisten konnten.

    154

    Samstag, 12. Februar 2022, 15:17

    The American Corner - Die Ära George W. Bush (2001 - 2009)

    Nach dem Amtsantritt von George W. Bush standen zunächst die im Wahlkampf versprochenen drastischen Steuersenkungen von mehr als 1,6 Billionen Dollar auf der innenpolitischen Tagesordnung. Diese Maßnahmen wurde Bush, auch mit Hilfe von Stimmen aus der Demokratischen Partei, durch den Kongreß bewilligt.
    Demgegenüber war die amerikanische Außenpolitik zu Beginn der Amtszeit Bush eher schwach aufgestellt. Erst als der israelisch- palästinesische Konflikt mit der "Zweiten Intifada" ab Oktober 2000 neu eskalierte, sah sich das Weiße Haus genötigt, erneut diplomatisch aktiv zu werden.
    In Europa wurde dagegen mit Sorge ein vermeintliches Aufkommen eines amerikanischen Unilateralismus, eines staatlichen Handelns ohne Rücksicht auf Handels- und Bündnispartner, registriert, das bisherige internationale Vereinbarungen für anfechtbar hielt. So wurde das Kyotoer Klimaschutzabkommen von 1997 von den USA nun abgelehnt, wobei hier eindeutige wirtschaftliche Interessen der amerikanischen Energie- und Automobilindustrie eine tragende Rolle spielten. Ebenso weigerten sich die Vereinigten Staaten nun, die Urteile des Internationalen Strafgerichtshofs zu akzeptieren, der auch US- Soldaten unter seine Strafgerichtsbarkeit gestellt hätte. Auch sorgte die Errichtung einer Nationalen Raketenabwehr (NMD) für Irritationen im Ausland, da insbesondere die VR China und die Russische Föderation den Beginn eines neuen Rüstungswettlaufs befürchteten. Im Sommer 2001 kristallisierte sich heraus, daß die USA ihre globale Stellung als Hegemonialmacht weiter ausbauen und dabei den Unilateralismus zur Grundlage ihrer zukünftigen Außenpolitik machen würden.
    Auf diese Situation trafen die Terroranschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington, die nicht nur für die inneramerikanische Entwicklung eine Zäsur darstellten. Für die Anschläge mit über dreitausend Todesopfern übernahm das islamistische Netzwerk "Al Qaida" unter Osama Bin Laden die Verantwortung. Neben den hohen Verlusten an Menschenleben schockierte die Mehrheit der Amerikaner vor allem die Erkenntnis der eigenen Verwundbarkeit ihres Landes. Dies führte dazu, daß die Bush- Administration dem internationalen Terror unter umfassender Mobilisierung den Krieg erklärte, und dies mit weitreichenden innen- und außenpolitischen Konsequenzen. Im Weißen Haus wurde eine Abteilung für Innere Sicherheit gegründet, 2003 entstand die Behörde für Heimatschutz (Department for Homeland Security). Diese erhielt den Auftrag, alle mit der inneren Sicherheit beauftragten Bundesämter zu koordinieren. Diese Maßnahmen sollten einerseits diffuse Bedrohungsängste in der Bevölkerung mildern, andererseits aber auch mangelhafte Interaktionen zwischen den einzelnen Diensten wie der CIA und dem FBI grundlegend verbessern. Der "Patriot Act" vom Herbst 2002 gewährte Polizei und Geheimdiensten weitreichende Befugnisse bei der Bürgerüberwachung und wird seitdem von Bürgerrechtsorganisationen immer wieder heftig kritisiert und in Frage gestellt.
    Gleich nach den Anschlägen vom 11. September wurde kristallisierte sich heraus, daß Al- Qaida hauptsächlich von Afghanistan aus operierte. Bereits am 7. Oktober 2001 griffen amerikanische Luftwaffeneinheiten Ausbildungslager und Taliban- Stellungen an und verhalfen den Auxiliar- Bodentruppen der sog. "Afghanischen Nordallianz" zum Sieg über die Taliban. Im Dezember 2001 kam es dann zur Bildung einer neuen afghanischen Regierung unter Hamid Karzai, der bis 2014 als Präsident seines Landes amtierte.
    Im Januar 2002 bezeichnete Bush in seiner Rede zur Lage der Nation vor dem Kongreß Nordkorea, den Iran und den Irak als "Achse des Bösen". Zur militärischen Unterstützung dieser Aussagen kündigte der amerikanische Präsident die höchste Aufstockung des Militärbudgets seit zwei Dekaden an. Am 20. März 2003 begannen die USA ihren Krieg gegen den Irak. Der weitgehende militärische Alleingang der Amerikaner ohne UN- Mandat stieß weltweit auf Kritik, naturgemäß besonders von seiten der arabischen Staaten. Bereits am 7. April wurde Bagdad eingenommen, und am 1. Mai verkündete Bush auf dem Flugzeugträger "Abraham Lincoln" die siegreiche Beendigung des Irak- Krieges. Selbst die Gefangennahme Saddam Husseins Ende 2003 führte jedoch nicht zu einer nachhaltigen Befriedung der Region, nachdem die Büchse der Pandora geöffnet worden war und die religiösen Konflikte zwische Schiiten und Sunniten im Land eskalierten. Aus diesem Grund wurde der Großteil des US- Besatzungstruppen erst im Jahre 2010 abgezogen, ein Jahr später folgte der Rest.
    Der Irakkrieg wurde während der Präsidentschaftswahlen von 2004 gezielt von Bush zum Wahlkampfthema erhoben. So ließ sich von den zunehmenden wirtschaftlichen Problemen der USA wie der hohen Arbeitslosenquote und der eskalierenden Staatsverschuldung ablenken, die in Wahlzeiten für gewöhnlich eine größere Rolle spielt als die amerikanische Außenpolitik. Obwohl die meisten Demoskopen dem Kandidaten der Demokraten, John Kerry aus Massachusetts, einen Wahlsieg prophezeiten, siegte Bush mit einer Mehrheit von ca. drei Millionen Stimmen.
    Bushs zweite Amtszeit war durch seinen stetigen Popularitätsverlust gekennzeichnet. Seine ehrgeizigen Pläne, sozialstaatliche Aufgaben weitestgehend durch Privatisierungen herunterzufahren, konnte er nicht durchsetzen, ebenso ging es ihm mit seiner Einwanderungsreform. Das unprofessionelle Krisenmanagement nach dem Hurricane "Katrina" vom Sommer 2005, der besonders in der Region von New Orleans erhebliche Verwüstungen und zahlreiche Tote hinterließ, kostete Bush ebenso Sympathien wie die zunehmend verfahrene Situation im Irak mit steigenden Opferzahlen unter den GI´s. Zu all diesen Problemen gesellte sich auch noch die Subprime- Krise von 2007/08, ausgelöst durch riskante Spekulationen auf dem US- Immobilienmarkt, der das Land in eine schwere Wirtschaftskrise stürzte. Dies bescherte George W. Bush mit nur noch 25 Prozent die niedrigste Popularitätsrate, die jemals für einen Amtsinhaber gemessen wurde und die auch Rückwirkungen auf das Abschneiden der Republikanischen Partei bei den nächsten Präsidentschaftswahlen von 2008 haben sollte.

    155

    Samstag, 12. Februar 2022, 17:44

    RE: RE: RE: Gefallene US- Soldaten im Ersten Weltkrieg

    Uwe, ich koennte schwoeren, Du schriebst vor einigen Wochen, dass 50.000 US soldiers in Europa starben. Mea culpa. Damals kam mir die Zahl sehr niedrig vor.
    Mehr als doppelt soviele wie im WW II!
    Die Amerikaner verloren im Ersten Weltkrieg auf dem europäischen Kriegsschauplatz rund 117.000 Mann.


    What, are you serious ??? Im WW II verloren die Amerikaner ca. 400.000 Mann !

    156

    Samstag, 12. Februar 2022, 17:47

    RE: Building Societies

    Stimmt, zwar sind die Mieten hier etwas hoeher, aber die Abzahlung ist dennoch deutlich niedriger als in Germany. Als Beispiel: wir verdienten 1991 zusammen 4.000 DM netto und ueber 2.500 DM wurde an die Bausparkassen und Banken zurueckgezahlt, da blieb kaum noch genug zum Leben, geschweige denn fuer Urlaub und Kleidung uebrig.
    Wegen der der Aktualität von Building Societies in den Staaten werde ich noch einmal "Kiki" (Angeline) interviewen. Du, Chrissie, hattest ja schon erwähnt, daß die Mieten in den USA im Vergleich zu hier deutlich höher sind. Von daher lohnt es sich schon, ein Haus zu kaufen, zumal bei steigenden Preisen, wie das in den letzten Jahren der Fall war. Das muß aber nicht so bleiben, und dann kann es seitens der Banken schnell einmal zu einem "margin call" kommen. In der Subprime Crisis von 2007/08 gab es ja schon einmal massive Probleme für viele Hauseigentümer, die über ein Programm der Clinton- Administration Häuser erworben hatten und sich die anfallenden "mortgage rates" eigentlich nicht leisten konnten.

    157

    Sonntag, 13. Februar 2022, 11:38

    RE: The American Corner - Die Ära George W. Bush (2001 - 2009)

    Ich bin Ende Maerz 2002 in die USA nach Maine ausgewandert, und bekam in den Nachrichten vor allem mit, dass Bush Saddam Hussein verdaechtigte, irgendwo im Land missiles versteckt zu haben. Bush schickte dann Inspizienten (nennt man die so?) in den Irak, die feststellen sollten, ob dort tatsaechlich Waffen versteckt waren, aber sie fanden nichts (was nicht heisst, dass da nichts war, vielleicht wurden diese Waffen ja von einem Versteck zum anderen gebracht?).
    Im Januar 2002 bezeichnete Bush in seiner Rede zur Lage der Nation vor dem Kongreß Nordkorea, den Iran und den Irak als "Achse des Bösen". Zur militärischen Unterstützung dieser Aussagen kündigte der amerikanische Präsident die höchste Aufstockung des Militärbudgets seit zwei Dekaden an. Am 20. März 2003 begannen die USA ihren Krieg gegen den Irak. Der weitgehende militärische Alleingang der Amerikaner ohne UN- Mandat stieß weltweit auf Kritik, naturgemäß besonders von seiten der arabischen Staaten. Bereits am 7. April wurde Bagdad eingenommen, und am 1. Mai verkündete Bush auf dem Flugzeugträger "Abraham Lincoln" die siegreiche Beendigung des Irak- Krieges. Selbst die Gefangennahme Saddam Husseins Ende 2003 führte jedoch nicht zu einer nachhaltigen Befriedung der Region, nachdem die Büchse der Pandora geöffnet worden war und die religiösen Konflikte zwische Schiiten und Sunniten im Land eskalierten. Aus diesem Grund wurde der Großteil des US- Besatzungstruppen erst im Jahre 2010 abgezogen, ein Jahr später folgte der Rest.
    Der Irakkrieg wurde während der Präsidentschaftswahlen von 2004 gezielt von Bush zum Wahlkampfthema erhoben. So ließ sich von den zunehmenden wirtschaftlichen Problemen der USA wie der hohen Arbeitslosenquote und der eskalierenden Staatsverschuldung ablenken, die in Wahlzeiten für gewöhnlich eine größere Rolle spielt als die amerikanische Außenpolitik. Obwohl die meisten Demoskopen dem Kandidaten der Demokraten, John Kerry aus Massachusetts, einen Wahlsieg prophezeiten, siegte Bush mit einer Mehrheit von ca. drei Millionen Stimmen.
    Bushs zweite Amtszeit war durch seinen stetigen Popularitätsverlust gekennzeichnet. Seine ehrgeizigen Pläne, sozialstaatliche Aufgaben weitestgehend durch Privatisierungen herunterzufahren, konnte er nicht durchsetzen, ebenso ging es ihm mit seiner Einwanderungsreform. Das unprofessionelle Krisenmanagement nach dem Hurricane "Katrina" vom Sommer 2005, der besonders in der Region von New Orleans erhebliche Verwüstungen und zahlreiche Tote hinterließ, kostete Bush ebenso Sympathien wie die zunehmend verfahrene Situation im Irak mit steigenden Opferzahlen unter den GI´s. Zu all diesen Problemen gesellte sich auch noch die Subprime- Krise von 2007/08, ausgelöst durch riskante Spekulationen auf dem US- Immobilienmarkt, der das Land in eine schwere Wirtschaftskrise stürzte. Dies bescherte George W. Bush mit nur noch 25 Prozent die niedrigste Popularitätsrate, die jemals für einen Amtsinhaber gemessen wurde und die auch Rückwirkungen auf das Abschneiden der Republikanischen Partei bei den nächsten Präsidentschaftswahlen von 2008 haben sollte.

    158

    Sonntag, 13. Februar 2022, 14:08

    Die Hintergründe für den Irakkrieg von 2003

    Behauptet wurde von den USA und der Auxiliarmacht Großbritannien, daß der Irak über chemische und biologische Massenvernichtungswaffen verfüge. Diese Aussage stellte sich nach Untersuchungen von UN- Beauftragten nach Beendigung des Krieges als unwahr heraus.
    Die Gründe für die Eröffnung der Kriegshandlungen gegen den Irak dürften ausschließlich geopolitischer und vor allem wirtschaftlicher Art gewesen sein. "Interessiert" haben vor allem die reichen Erdölvorkommen am Schatt-El-Arab. Daß der Konflikt und die Befriedung des Landes sich langfristig zu einem derartigen Desaster entwickeln würden, war damals nur für ausgesprochene Kenner der Region absehbar. Saddam Hussein war zwar ein Erzschurke, hielt seinen "Laden" angesichts zahlreicher ethnischer und religiöser Spannungen im Land aber außenpolitisch berechenbar und unter Kontrolle.

    159

    Montag, 14. Februar 2022, 14:44

    The American Corner - Die Ära Obama (2009 - 2017)

    Der Präsidentschaftswahlkampf von 2008 stellte eine deutliche Zäsur in der Geschichte der Vereinigten Staaten dar. Mit Barack Hussein Obama, der sich in den "Primaries" gegen Hillary Clinton durchsetzen konnte, bewarb sich erstmals ein Kandidat mit afroamerikanischem Hintergrund um das Präsidentenamt. Seine endgültige Kandidatur verkündete er in Springfield/ Illinois, wo Abraham Lincoln einst die berühmte "Divided House"- Rede gehalten hatte. So verkündete er im März 2008 in Philadelphia, daß es an der Zeit sei, die Rassen- und Klassenschranken in den USA abzubauen und für die Stabilisierung der Wirtschaft, ein gerechtes Gesundheitssystem und eine zeitgemäße Umweltpolitik einzutreten. Seine Rhetorik und ein gewisses Charisma kamen insbesondere bei vielen "People of Colour" und bei jüngeren Wählerschichten gut an, zumal er seine Zuversicht demonstrativ durch den Slogan "Yes, We Can" untermauerte. Erstmals in der amerikanischen Wahlkampfgeschichte nutzte Obama auch das Internet zur Mobilisierung von Wählern, woraus sich auch das größte Spendenaufkommen eines Präsidentschaftskandidaten entwickelte. Im Juli 2008 wohnten in Berlin über 200.000 Menschen seiner Rede an der Berliner Siegessäule bei.
    Bestimmend für den Wahlkampf von 2008 war neben der Subprime- Krise vor allem auch der bei großen Teilen der Bevölkerung unpopuläre Irakkrieg. Während sich Obama für den baldigen Abzug der Truppen aus dem Irak ausgesprochen hatte, plädierte sein Gegenkandidat John McCain für eine weitere Fortsetzung der amerikanischen Besetzung und geriet damit in wahltaktischer Hinsicht zweifelsohne in die politische Nähe des unpopulären George W. Bush.
    Gewichtigen Anteil an Obamas Wahlsieg von 2008 hatte die zunehmende Zahl ethnischer Minderheiten wie Afroamerikaner, Latinos sowie Immigranten asiatischer Herkunft. Insgesamt waren rund fünf Millionen mehr von ihnen zu den Wahlurnen gegangen als noch 2004. Dazu kam, daß in der Altersgruppe der 18- bis 30-jährigen Wähler über 75 Prozent für Obama votierten.
    Wohl kaum ein Präsident hatte sein Amt mit ähnlich großen Hoffnungen und Erwartungen seitens seiner Wähler angetreten. Versprochen hatte Obama eine Neuorientierung in der amerikanischen Innen- und Außenpolitik, die sich fundamental von der seines Amtsvorgängers unterscheiden sollte. Seine Kairoer Grundsatzrede vom 4. Juni 2009 als Botschaft an die islamische Welt und weitere Ankündigungen wie die Auflösung des Gefangenenlagers von Guantanomo gaben berechtigten Anlaß zur Hoffnung. Als die meisten dieser Versprechungen nicht eingelöst wurden, reagierte die Weltöffentlichkeit ausgesprochen enttäuscht. Obama sah sich vor allem innenpolitischen Sachzwängen ausgesetzt, denen er seine Hauptaufmerksamkeit widmen mußte. So wurden als Reaktion auf die Subprime- Krise rund 800 Milliarden Dollar in die Verbesserung der Infrastruktur, in Bildungs- und Gesundheitsmaßnahmen und individuelle Förderungen investiert. Verbunden wurden diese staatlichen Investitionen mit einer Steuerreform, die die Steuersätze für die Mehrheit der Bevölkerung auf den niedrigsten Stand seit 60 Jahren senkte.
    Zur gleichen Zeit forderte Obama eine Truppenverstärkung in Afghanistan, verbunden mit der Ankündigung, daß die amerikanischen Truppen bis August 2010 weitgehend den Irak verlassen würden. Gänzlich unerwartet und für viele Zeitgenossen auch nicht nachvollziehbar erhielt der 44. amerikanische Präsident im Dezember 2009 den Friedensnobelpreis mit der Begründung seiner "außergewöhnlichen Bemühungen, die Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken".
    Im März 2011 verfügte Obama angesichts der politischen Entwicklung in Lybien den Einsatz amerikanischer Marschflugkörper, um den UNO- Beschluß zur Errichtung einer Flugverbotszone durchzusetzen. Etwa zur gleichen Zeit konnte Osama Bin Laden durch Spezialeinheiten unweit der pakistanischen Hauptstadt Islamabad aufgespürt und eliminiert werden. Durch diese Aktion erhielt Obamas Popularität einen neuen Schub, der zweifelsohne im November 2012 mitentscheidend für seine Wiederwahl war, als er sich gegen den Republikaner, Unternehmer, Multimillionär und Mormonen Mitt Romney durchsetzen konnte. Auch bei dieser Wahl waren wiederum die Stimmen bestimmter Wählergruppen entscheidend: Afroamerikaner (93 %), Asiatische Migranten (73 %), Latinos (71 %) und Frauen (55 %). Auch Wähler aus großstädtischen Milieus, Geringverdiener, Gewerkschaftsmitglieder, junge Leute und Singles hatten überwiegend für Obama gestimmt. Trotz der hohen Arbeitslosigkeit und einer eskalierenden Staatsverschuldung wurden die binnenwirtschaftlichen Probleme seitens der amerikanischen Wählerschaft nicht Obama angelastet, sondern überwiegend den vergangenen "Fehlern" der Bush- Administration.
    Die in den USA umstrittene allgemeine Krankenversicherung ("Obamacare") wurde am 1. Oktober 2013 eingeführt, jedoch laut Umfragen von knapp 60 % der Amerikaner abgelehnt. Computerpannen bei der Einführung eines internetgestützten "Versicherungs- Marktplatzes" und die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit in den USA schadeten den Umfragewerten des Präsidenten, dessen Amtsführung im Oktober 2013 nur noch von 42 % der Bevölkerung für gut befunden wurde. Im November 2016 fanden die erneuten Präsidentschaftwahlen statt, die der Republikaner Donald Trump für sich entscheiden konnte. Obama hatte sich für die Wahl Hillary Clintons eingesetzt, die letztendlich auch nominiert worden war.

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    Montag, 14. Februar 2022, 15:02

    RE: Die Hintergründe für den Irakkrieg von 2003

    Dump war auch ein Schurke!
    Bin schon gespannt, was Du ueber seine Praesidentschaft schreiben wirst. All diese Artikel sind hochinteressant.
    Vielen Dank!
    Saddam Hussein war zwar ein Erzschurke, hielt seinen "Laden" angesichts zahlreicher ethnischer und religiöser Spannungen im Land aber außenpolitisch berechenbar und unter Kontrolle.