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    Donnerstag, 11. November 2021, 13:57

    Das Beste aus Reader´s Digest oder: Weiterbildung beim Arzt

    Ca. Mitte der 60er Jahre habe ich desöfteren meine Mutter zum Arzt begleitet. Die Gute litt unter gelegentlicher Migräne und bekam dagegen Massagen verordnet. Ich mußte mit, da anschließend noch "in der Stadt eingekauft" werden sollte und ich dazu ausersehen war, einen Teil der Einkaufstüten nach Hause zu schleppen :wacko: .
    Interessant war für mich weniger der Aufenthalt im Wartezimmer des Arztes, sondern die dort herumliegenden Zeitschriften. Insbesondere ein Format hatte es mir angetan: Das Beste aus Readers Digest ! Dies nicht so sehr wegen der teils recht langatmigen und wenig kindgerechten Artikel, sondern aufgrund der Rätselrubrik "Erweitern Sie Ihren Wortschatz !", der mich immer wieder einmal zu diesen Magazinen im Taschenbuchformat greifen ließ. Soweit ich mich erinnere, mußte man Begriffe nach dem Multiple Choice- Verfahren (drei Antworten standen zur Auswahl) korrekt zuordnen können. Mir hat das damals wohl einen Heidenspaß bereitet, und dazugelernt habe ich obendrein. Diese mehrfache Begegnung mit "Das Beste" blieb denn auch eine Eintagsfliege, jedenfalls ist mir in den Folgejahren die Zeitschrift nicht mehr begegnet. Und dies hatte auch seinen Grund, da "Reader´s Digest" eine fast ausschließliche Abonnementzeitschrift war und ist. Übersetzt bedeutet dieser Titel in etwa "Auszug/ Extrakt für den Leser".
    The Reader´s Digest Association Inc. wurde im Jahre 1922 von dem Ehepaar Wallace in der Nähe von New York gegründet. Das verlegerische Konzept sah ursprünglich vor, daß Artikel anderer Zeitschriften sowie Bücher, die sich nach Meinung der Herausgeber durch eine besondere Qualität auszeichneten, in dieser Zeitschrift veröffentlich werden sollten. Dies kam bei der Leserschaft an, sodaß bereits 1935 die Vertriebsauflage in den USA die magische Marke von einer Million Exemplaren überschreiten konnte.
    Man expandierte in den Folgejahren auch ins Ausland, so 1938 nach Großbritannien und nach dem Krieg bereits im September 1948 nach Deutschland und in die Schweiz, 1952 folgte Österreich.
    Im Jahre 2010 erschien "Reader´s Digest" als global verlegtes Printmagazin mit 50 verschiedenen Ausgaben in 20 Sprachen und erreichte mit einer Auflage von insgesamt 16 Millionen Exemplaren rund 70 Millionen Leser, wobei die amerikanische Edition mit über 8 Millionen Exemplaren nach wie vor die auflagenstärkste ist.
    Das Grundkonzept von "Das Beste" hat sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend gewandelt. Wurden anfangs fast ausschließlich externe Inhalte übernommen, werden heute fast nur noch Eigeninhalte publiziert. Neben dem eigentlichen Magazin gibt der Verlag auch Bücher, Hörbücher, Musik- CD´s und DVD´s heraus und bietet ebenso Produkte aus dem Wellness- und Gesundheitsbereich an.
    Bereits seit 1955 erscheint alle zwei bis drei Monate die Abonnementreihe "Reader´s Digest Auswahlbücher". In jedem Band befinden sich Kurzfassungen von vier aktuellen Bestsellern.
    Seit 1960 erscheint auch jährlich "Das große Reader´s Digest Jugendbuch" .
    Insbesondere in den USA war "Reader´s Digest" lange Jahre dafür bekannt, ein relativ geschlossenes Weltbild zu vertreten, das der Verlag selbst als "politisch konservativ, pro- amerikanisch, antikommunistisch, christlich und zukunftsorientiert" bezeichnete. Insbesondere die Auslandsniederlassungen des Magazins haben aber mittlerweile eigene Länderprofile mit entsprechenden selbständigen Inhalten entwickelt. Die Leserschaft gilt als "im Durchschnitt über 40 Jahre alt" und relativ gut situiert.
    Auch "Reader´s Digest" macht seit ca. der Jahrtausendwende die zunehmende Konkurrenz durch das Internet zu schaffen. Nach Insolvenzvergleichen in den Jahren 2010 und 2013 firmiert die Reader´s Digest Association Inc. seit 2015 unter der neuen Bezeichnung Trusted Media Brands und ist unter www.readersdigest.de auch im Netz vertreten.