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    Dienstag, 3. August 2021, 21:28

    Easy Listening in den 60ern - Ray Conniff und sein Orchester

    Der Arrangeur, Posaunist, Komponist und Orchesterleiter Ray Conniff prägte wie kaum ein anderer die Unterhaltungsmusik der 60er Jahre. Als eigentlicher Erfinder des "Easy Listening" verstand er es, zahlreiche innovative Sound- Effekte auszutüfteln, die letztendlich zu seinem Erfolgsrezept wurden.
    Der im Jahre 1916 geborene Ray Conniff stammte aus einer musikalischen Familie. Sein Vater leitete das städtische Orchester, seine Mutter spielte leidenschaftlich gern Klavier. Sohn Ray hatte diese Talente geerbt und entschloß sich bereits 1937, seine musikalischen Träume zu verwirklichen. In seinem Heimatort Attleboro, Massachusetts, stieg er mit seiner Posaune, einem Lunchpaket der Mutter und zweihundert Dollar in der Tasche in den Greyhound, um nach New York zu fahren.
    Den ersten bezahlten Job als Posaunist und Arrangeur fand er in der Band von Bunny Berigan. In den damals äußerst populären Bigbands dieser Jahre sprach sich sein außergewöhnliches Talent schnell herum, und so wurde er zunächst von Bob Crosby und etwas später von Artie Shaw abgeworben.
    Nach einem zweijährigen Zwischenspiel als Musiker bei der Armee engagierte ihn Harry James im Jahre 1946 als Arrangeur. Doch die Zeiten hatten sich geändert. Die Big Bands gerieten allmählich aus der Mode, und im Jazz beherrschte der "Be- Bob" die Szene. "Es wurde nur noch Lärm und keine Musik mehr gemacht", meinte Conniff, dem die neuen Stilrichtungen nicht behagten, in einem seiner späteren Interviews. Seine Arrangements waren plötzlich nicht mehr gefragt, und so versuchte er, sich und seine junge Familie als Gelegenheitsarbeiter auf dem Bau über Wasser zu halten. Doch die Musik ließ ihn nicht mehr los. Autodidaktisch brachte er sich bei, wie man dirigiert, und studierte darüber hinaus die aktuellen Hitparaden, um verstehen zu können, was einen Song zum aktuellen Hit macht.
    Die Wende brachte im Jahre 1953 seine Begegnung mit Mitch Miller, dem Hausproduzenten von Columbia Records, der Ray Conniff als Arrangeur einstellte. Bald stellten sich die ersten Erfolge ein. Der große Durchbruch kam mit dem Titel "Band of Gold" des Sängers Don Cherry, bei dem der Arrangeur selbst die Begleitung spielte. Hierbei benutzte er erstmals Stimmen als Instrumente, eine Methode, die später zu seinem Markenzeichen wurde.
    Mitch Miller und Columbia Records gaben Conniff die Chance, seine Arrangements mit einem eigenen Orchester zum Erfolg zu führen. 1956 erschien seine erste LP mit dem Titel "`S Wonderful", die neun Monate in Amerika unter den Top 20 rangierte und Ray Conniff auf einen Schlag zum führenden Unterhaltungsmusiker emporkatapultierte. Es war der Beginn einer über vier Jahrzehnte währenden Weltkarriere.
    Was war das Geheimnis von Ray Conniff´s großem musikalischen Erfolg ? Er inszenierte einen sehr eingängigen, perfekten Klangzauber, indem er einen Chor in die Band einfügte und ihn wie eine Gruppe von Musikinstrumenten einsetzte. Sein Patentrezept funktionierte bei aktuellen Hits gleichermaßen wie bei eher klassischen Themen oder Broadway- Songs. Außerdem erzeugte er nahezu avantgardistische Klänge mit einfachsten Mitteln, z.B. durch das Aneinanderrreiben von zwei Sandpapierblöcken vor dem Mikrofon, das er hundertfach verstärkte.
    Conniff´s Arrangements und neuartige Sound- Effekte erzeugte er auf einer kleinen, transportablen Orgel, die ihn stets begleitete. Er war bereits in den späten 50er Jahren eine vehementer Verfechter des Stereo- Sounds und gab 1959 im Santa Monica Auditorium sein erstes Stereokonzert außerhalb eines Tonstudios. Hierfür ließ er eine spezielle Anlage bauen und zauberte mit Verstärkern, Lautsprechern und Hall- Anlagen den typischen "Ray Conniff- Sound" in die Konzertsäle. Kritiker schrieben begeistert über "das musikalische Ereignis der 60er Jahre".
    Gegen Mitte der 70er Jahre änderte sich der Musikgeschmack des breiten Publikums , und die Nachfrage nach Conniff- Platten sank. Doch insbesondere in Südamerika fand er weiterhin ein treues Publikum. Alljährlich nahm er eine neue Langspielpatte auf und ging mehr oder weniger erfolgreich auf Tournee. Bis zu seinem Schlaganfall im März 2002, an dessen Folgen er im Oktober des gleichen Jahres verstarb.
    Ray Conniff´s musikalisches Vermächtnis umfaßt über hundert Langspielplatten, von denen weltweit mehr als siebzig Millionen Exemplare verkauft wurden. Für mich verkörpert der umtriebige Arrangeur und Bandleader bis zum heutigen Tag neben Herb Alpert den "perfekten" Unterhaltungssound der 60er Jahre.

    www.youtube.com/watch?v=hiHtKF9kVwg

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    Dienstag, 10. Januar 2023, 18:11

    Ab und zu hoeren wir ein Arrangement von Ray Conniff auf Forties Junction via satellite radio.