•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

    1

    Montag, 26. Juli 2021, 14:47

    Hans Hellmut Kirst: Fabrik der Offiziere (1960)

    Ich muß gestehen, daß mich die erste filmische Umsetzung des Erfolgsromans von Kirst voll überzeugt hat. Zeitgeist sowie der "authentische Jargon" des deutschen Militärstreifens stimmten, was auch dem Umstand geschuldet war, daß seine Realisierung lediglich fünfzehn Jahre nach Kriegsende erfolgte. Die damaligen Kinozuschauer waren also noch "nahe dran", und auch der zeitgenössischen Filmkritik, die dem Werk teilweise Schwarzweißmalerei vorwarf, dürfte bewußt gewesen sein, daß "Fabrik der Offiziere" nicht nur Zeitgeschichte aufarbeiten, sondern ebenfalls ein kommerzieller Erfolg an den Kinokassen werden wollte.
    Der Erfolgsautor Hans Hellmut Kirst wußte, wovon er in seinen Romanen sprach. Geboren wurde er 1914 als Sohn eines preußischen Polizeibeamten in Osterode/ Ostpreußen. Auf Drängen seines Vaters wurde er Berufssoldat und stieg bei der Flugabwehr in Königsberg vom Unteroffizier zum Wachtmeister und Hauptwachmeister auf. Während des Zweiten Weltkrieges bekleidete er den Dienstgrad eines Oberleutnants . In der Schlußphase des Krieges lernte Kirst den Oberleutnant und späteren bayerischen Ministerpräsidenten Franz- Josef Strauß kennen, der Kirst nach Kriegsende bei den Amerikanern als "Anhänger des Nationalsozialismus" denunzierte. Daraus resultierten weitere jahrelange Konflikte zwischen Strauß und Kirst.
    1954 erzielte Kirst mit der Romantrilogie "08/15" seinen ersten großen Bucherfolg, der auch filmisch umgesetzt wurde. Er schrieb über sechzig weitere Romane, darunter viele Krimis, und entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten deutschen Bestsellerautoren der 50er/60er Jahre, dessen Werk von der zeitgenössischen Kritik oft genug als "Trivialliteratur" abgestempelt wurde.
    Hans Hellmut Kirst erlag im Februar 1989 in seiner letzten Wahlheimat Werdum /Ostfriesland im Alter von 74 Jahren einem Krebsleiden.

    "Fabrik der Offiziere" wurde 1960 nach dem im gleichen Jahr von Hans Hellmut Kirst veröffentlichten Roman unter der Regie von Frank Wisbar inszeniert. In den Hauptrollen spielten u.a. Helmut Griem, Horst Frank und Carl Lange.
    Worum ging es ? Wir schreiben das Kriegsjahr 1944. Während einer Pionierübung kommt in einer deutschen Offiziersschule Oberleutnant Bako ums Leben, er stirbt beim Zünden einer Tellermine. Sein vorgesetzter General geht von einem vorsätzlichen Mord aus und unterrichtet davon auch Bako´s Nachfolger, Oberleutnant Krafft. Dieser hat sich nach einschlägigen Fronterfahrungen sein selbständiges, unabhängiges Denken bewahrt und kann allmählich aufdecken, daß der vermeintliche "Unfall" ein geplanter Mord dreier fanatischer Fähnriche war, denen Bako zu "liberal" und in seinen politischen Ansichten sogar wehrkraftzersetzend war.
    Krafft kann die drei Mörder letztendlich überführen, doch schalten sich Parteiinstanzen der NSDAP und die Gestapo ein, die zwei der Mörder deckt, nachdem sich der Haupttäter bereits selbst gerichtet hat. Als Krafft´s Hauptbelastungszeuge von der Gestapo abgeholt und gefoltert wird, greift Krafft den Vernehmungsoffizier tätlich an...

    www.youtube.com/watch?v=_YhfaeGbHEc