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    Montag, 10. Mai 2021, 19:46

    Gefunden in der HÖR ZU - Affäre Blum (17. Mai 1962, ARD)

    Das Fernsehspiel von R.A. Stemmle ist Kriminalstoff und zeitgeschichtliche Dokumentation zugleich, da es sich bei dem Stück um einen Fall nach wahren Begebenheiten aus dem Jahre 1926, der sich in Magdeburg abspielte, handelt.
    Wir befinden uns in der Zeit der Weimarer Republik, drei Jahre nach dem Ende der großen Inflation von 1923. Ein Raubmord wird verübt. Der Täter, ein jugendlicher krimineller Abenteurer, wird bald gefaßt, kann sich aber aus den gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen herausschwindeln. Durch äußerst phantasievolle Lügen lenkt er die Untersuchungsbehörde auf einen Weg, an dessen Ende sie ein scheinbar plausibles Motiv und einen Namen findet: den des jüdischen Fabrikanten Jakob Blum. Er und sein Chauffeur werden kurz darauf verhaftet. Der tatsächliche Mörder führt mit seinen phantasievollen Lügen Polizei und Richter immer weiter an der Nase herum und belastet Blum dadurch immer mehr. Das gelingt ihm, weil die verantwortlichen Männer, die die Untersuchung leiten, von völkisch begründeten Vorurteilen behaftet sind. Schon bald suchen sie nicht mehr nach der objektiven Wahrheit, sondern nach Gründen, die Blums Täterschaft zu untermauern scheinen.
    Der Fall droht sich zu einem Justizmord zu entwickeln. Erst durch die Einschaltung hoher Regierungsstellen gelingt es einflußreichen Freunden Blums, das drohende Verhängnis abzuwenden.
    Die "Affäre Blum" hat sich tatsächlich in dieser Form zugetragen. Aber wurden daraus die entsprechenden Konsequenzen gezogen ? Ja. Gegen den Untersuchungsrichter Wilhelm Konrad sowie den Kriminalkommissar Jens Schwerdtfeger wurde damals ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Konrad wurde einige Zeit darauf strafversetzt, Schwerdtfeger aus dem Dienst entlassen.
    Regisseur Robert A. Stemmle hat damals als junger Lehrer in Magdeburg das Geschehen hautnah verfolgen können.
    Die zahreichen Rollen besetzten u.a. Wolf Richards, Regine Lutz, Dieter Eppler, Heini Göbel, Aenne Bruck, Rosemarie Reymann, Leonard Steckel, Eva Vaitl, Walter Buschhoff, Camilla Spira, Rolf Becker, Paul Dahlke, Helmuth Hinzelmann, Franz Kutschera, Walo Lüönd, Rolf Hübner u.v.a.
    Inszeniert wurde das Thema ebenfalls als Theaterstück, als Spielfilm (1948 ) sowie als Hörspiel (1953). Auch an diesen Aufführungen war R.A. Stemmle federführend beteiligt.

    www.youtube.com/watch?v=4aiyKeMXMk8