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    Sonntag, 14. August 2011, 11:44

    Comics

    Meine dritte Spiel- und Sammelleidenschaft neben den Aufstellfiguren und Briefmarken waren Comics, damals hießen sie bei uns noch simpel "Hefte". Dominierend waren dabei die Printprodukte des Walter- Lehning- Verlages mit den Reihen Sigurd, Falk, Tibor, Nick, Winnetou usw., die wir damals aufgrund des starken Fortsetzungscharakters dieser Hefte als "gehobene" Unterhaltung ansahen. Gekauft habe ich damals ausschließlich "Großbände", die noch bis Anfang 1963 erschienen "Piccoloheftchen" lagen vor meiner Zeit und waren mir als Kind völlig unbekannt.

    Meine Lieblingsserie war damals "Falk", der mir nicht zuletzt aufgrund seiner langen Haare "moderner" erschien als "Sigurd".

    Heute sammle ich diese Serien mit Eifer als Originalausgaben und muß erstaunt feststellen, daß einige dieser Hefte, insbesondere in guter Erhaltung, recht selten geworden sind und teuer gehandelt werden. Der große Preisboom der 80er Jahre für diese Serien ist aber gottlob an mir vorbeigegangen.

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    Sonntag, 14. August 2011, 13:11

    habe das Thema nach hier verschoben. Es hätte auch unter der Sammel-Rubrik ganz gut gepasst (heutzutage werden Comics ja meist unter diesem Gesichtspunkt gekauft, weniger zum Lesen) da es aber eine Rubrik speziell für Comics gibt, ist das Thema dort wohl etwas besser aufgehoben.

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    Sonntag, 14. August 2011, 15:07

    ja, auch bei uns hießen die Comics damals noch "Hefte" oder "Heftchen". Obwohl von den Lehrern noch als "Schundliteratur" abgetan, gehörten sie in den 60ern zum Inventar eines jeden Jungen (und vieler Mädchen). Ich kannte zu dieser Zeit keinen Jungen, der keine Comics las. Sie wurden vielfach verliehen und getauscht, so dass es nicht verwunderlich ist, das man heute kaum noch gut erhaltene Originale aus jener Zeit bekommt.

    Die Fortsetzungserien des Walter-Lehning-Verlags Sigurd, Falk und Tibor waren wohl am verbreitesten, aber auch Felix, Fix und Foxi und Micky Maus kamen häufig vor. Am liebsten mochte ich die Bessy- oder Lasso-Hefte aus dem Bastei-Verlag, wegen der abgeschlossenen Geschichten. Ich habe mich da aber nicht spezialisiert, sondern las alles was ich zwischen die Finger bekam.

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    Mittwoch, 7. September 2011, 18:15

    RE: Comics

    Gekauft habe ich damals ausschließlich "Großbände", die noch bis Anfang 1963 erschienen "Piccoloheftchen" lagen vor meiner Zeit und waren mir als Kind völlig unbekannt.


    Sigurd-Piccolos gab es auch noch Mitte der 60er bei unserem Zeitungshändler zu kaufen. Sie kosteten 30 Pfennig und waren noch schwarz-weiß. Wenn ich mich nicht irre, waren sie auch manchmal in Wundertüten zu finden. Gekauft wurden sie aber kaum noch. Sie waren einfach nicht mehr zeitgemäß. Ich bekam Piccolos meistens als Dreingabe beim Heftchentausch. Es gab auch einen Piccolo-Großband, da waren dann 3 Piccolos unterschiedlicher Serien in einem Großband zusammengefasst. Diese Hefte musste man zeilenweise lesen (obere Reihe Tibor, in der Mitte Kit und unten Nick), außerdem waren sie noch schwarz weiß.

    Selbst 1968 erschien noch eine neue Piccolo-Reihe von Falk. Diese Heftchen kosteten inzwischen 40 Pfennig, waren dafür aber farbig. Mit dem Konkurs des Walther-Lehning-Verlages endete diese Reihe unvollständig nach 17 Heften, bevor sie 20 Jahre später im Norbert Hethke Verlag mit den Nummern 18-22 abgeschlossen wurden.

    5

    Mittwoch, 7. September 2011, 19:16

    Ich erinnere mich dunkel, daß sowohl Piccolo- Heftchen als auch Großbände bei Süßwarenhändlern während der bei uns stattfindenden Kirmes angeboten wurden, und zwar in "Onkel Otto´s Wundertüten". Zwei- oder dreimal habe ich da wohl auch zugegriffen und war positiv überrascht, einen Sigurd-oder Tibor- Großband für kleines Geld (20 Pfennig?) darin zu finden.

    Die späten Falk- Piccolos habe ich 1968 auch noch am Kiosk gesichtet, habe aber auf einen Kauf verzichtet, da mich Briefmarken zu dieser Zeit bereits mehr interessierten. 1968 ging Lehning dann endgültig in Konkurs, so daß nur noch Remittenden aus der Konkursmasse in Wundertüten zur Verfügung standen. Mich würde die ungefähre Auflagenhöhe der wichtigsten Großbandserien interessieren (Sigurd, Tibor, Falk usw.), leider ist das Verlagsarchiv ja weitgehend in die Tonne gewandert, so daß eine Ermittlung schwierig werden dürfte. Bei "Winnetou" soll sie um 80.000 bis 120.000 gelegen haben, wie aus der Beantwortung eines Leserbriefs in einer der mittleren Nummern hervorgeht. Selbst Hansrudi Wäscher konnte hier nicht weiterhelfen.

    Getauscht habe ich eigentlich weniger bis gar nicht, da die Einkommenssituation der Eltern meiner Busenfreunde einen Kauf derartigen "Schnicknacks" nicht zuließen. Mein besser situierter Freund Klaus- Peter bekam ab 1965 regelmäßig die "Bessy" mitgebracht, hatte aber kein Interesse an einem Tausch.

    6

    Mittwoch, 7. September 2011, 20:46

    Getauscht haben wir eher zwangsläufig, da wir nur sehr unregelmäßig eigene Comics bekamen und diese schnell ausgelesen waren. Eigentlich wurde meist gar nicht richtig getauscht, sondern die Hefte nur gegenseitig ausgeliehen. Das waren aber die Feinheiten, wir haben generell immer von Tauschen gesprochen. Getauscht haben wir nicht nur mit guten Freunden, sondern mit allen möglichen Jungs und manchmal auch mit Mädchen. Meist haben wir uns auf dem Schulhof verabredet und nachmittags lief ich dann mit meinem Schuhkarton voller Comics durch das halbe Dorf und hatte dann am Abend erstmal wieder reichlich neuen Lesestoff.

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    Sonntag, 4. Dezember 2011, 19:27

    Hefte in der DDR

    Hey an alle!

    wie sah es mit Heften in der DDR aus? Kann jemand aus seiner Vergangenheit erzählen oder ähnliches?

    wäre super wenn ich ein paar Anworten bekäme!! :)))) halte nämlich ein Vortrag dazu!

    Danke! lg :)

    8

    Sonntag, 4. Dezember 2011, 20:18

    .. und allgemein

    ... und allgemein, welches Gefühl verbindet ihr mit den comics? :)

    9

    Montag, 5. Dezember 2011, 19:08

    Comics in der DDR

    Natürlich gab es auch in der DDR Comics, allen voran das legendäre "Mosaik" mit den Digedags und Abrafaxen von Hannes Hegen, der "drüben" als Zeichner ebenso berühmt ist wie bei uns Hansrudi Wäscher. Daneben auch "Frösi" sowie in Buchform "Fix und Fax", die lustigen Mäuseabenteuer, die auch ich in meiner damaligen Sammlung hatte.
    Wir als den Osten besuchenden Wessikids konnten über die DDR - Comics natürlich nur müde lächeln, hatten wir doch in den 60ern bereits ein breites Sortiment verschiedener Verlage zur Auswahl. Besonders beliebt bei meinen Ostcousins waren Hefte der Reihe "Fernseh- Abenteuer". Hier handelte es sich um deutsche Lizenzdrucke amerikanischer Comics nach damals beliebten Fernsehserien wie Fury, Lassie, Mike Nelson, Texas Rangers usw. Daneben standen natürlich auch Disney- und Lehning- Produkte im Osten hoch im Kurs. Problematisch war der Transfer, da Koffer oft kontrolliert und dekadente Verlagsprodukte des Klassenfeindes gern konfisziert wurden.

    10

    Donnerstag, 8. März 2012, 19:52

    Mich würde die ungefähre Auflagenhöhe der wichtigsten Großbandserien interessieren (Sigurd, Tibor, Falk usw.), leider ist das Verlagsarchiv ja weitgehend in die Tonne gewandert, so daß eine Ermittlung schwierig werden dürfte. Bei "Winnetou" soll sie um 80.000 bis 120.000 gelegen haben, wie aus der Beantwortung eines Leserbriefs in einer der mittleren Nummern hervorgeht. Selbst Hansrudi Wäscher konnte hier nicht weiterhelfen.


    Das wohl erfolgreichste deutsche Comic-Magazin Fix und Foxi aus dem Kauka Verlag hatte Ende der 60er/Anfang der 70er eine wöchentliche Auflagenzahl von über 300.000 Exemplaren. Von den Serien aus dem Walther-Lehning-Verlag sind mir leider auch keine Zahlen bekannt. Bei Sigurd, Tibor oder Falk dürften die Auflagenzahlen wohl einiges über der von Winnetou gelegen haben.

    11

    Donnerstag, 8. März 2012, 20:20

    Vielen Dank für die Info. Fix und Foxi soll übrigens mehr im süddeutschen Raum verbreitet gewesen sein, während die Micky Maus (Auflage Mitte der 60er um 500.000) mehr von norddeutschen Kids gelesen wurde. Quelle: Comics. Anatomie eines Massenmediums. Meines Erachtens um 1972 erschienen und eine der ersten analytischen Abhandlungen in deutscher Sprache.

    Das Lehning- Flaggschiff Sigurd soll in den besten Zeiten bis zu einer Million Auflage erreicht haben, zumindest bei den Piccolos. Jedenfalls kursieren derartige Hausnummern in Sammlerkreisen. Belegbar ist dies nicht mehr, da das Lehning- Verlagsarchiv um 1970 in den Orkus gewandert ist (inkl. Originalseiten etc.). Damals gab´s halt noch keine Sammlerszene, die sich dafür interessiert hätte. Interessant und mit vielen Hintergrundinfos z.B. über die Zensur der damaligen Zeit: Das große Hansrudi Wäscher Buch. Wird immer mal wieder antiquarisch in der Bucht angeboten.

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    Montag, 26. März 2012, 21:30

    "Weg mit der Schmutz- und Schundliteratur !"

    Was ich in meiner aktiven Comiclesezeit zwischen 1963 und 1968 nur noch am Rande mitbekommen habe, kannten ältere Leser noch sehr genau, nämlich die Verteufelung der "Bilderhefte". Kirchen, Schulen, die Presse und andere Jugendschützer sahen sich in den 50er und 60er Jahren berufen, aktiv gegen diese Verlagsprodukte vorzugehen. Kirchen boten z.B. in großangelegten Umtauschaktionen an, Comichefte gegen "wertvolle" Kinder- und Jugendliteratur einzutauschen. Durch die Einrichtung einer "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften" versuchte man, den übelsten Auswüchsen Herr zu werden und indizierte tatsächlich eine Reihe von Comicausgaben, darunter auch Einzelhefte aus bekannten Serien wie Akim und Sigurd. Um dem zu entgehen, richtete der Lehning- Verlag eine "freiwillige Selbstkontrolle" ein und "entschärfte" viele der bekannten Serien beim Druck von Neuauflagen. Interessante Detailinformationen hierzu bietet das Kapitel "Die Stimme der Zensur" aus "Das große Hansrudi Wäscher Buch" (Hethke Verlag 1987).

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    Dienstag, 27. März 2012, 19:29

    Im meiner Comiclesezeit, die etwa in den gleichen Zeitraum fiel (vielleicht ein- zwei Jahre länger) gab es zu Beginn noch abfällige Bemerkungen von Lehrern oder älteren Erwachsenen wie Schundliteratur oder einfach nur Schund. Allerdings waren die Comics da schon sehr verbreitet, so dass sich keiner der Jungs an solchen Bemerkungen gestört hat. Anfang der 70er waren die Asterix-Hefte dann sogar Thema in unserem Deutschunterricht. Während die Lehning-Serien in den 70ern bald in Vergessenheit gerieten, blieb Asterix noch lange Jahre Kult. Die Leserschaft waren hier aber eher ältere Jugendliche oder die inzwischen erwachsen gewordenen Comicleser von einst.

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    Dienstag, 27. März 2012, 20:45

    Alben gegen Hefte

    Die Asterix- Alben habe ich auch gerne gelesen, obwohl deren Erscheinungszeit nicht mehr in meine aktive Comiczeit fiel. Ich habe mir die Alben damals ausschließlich von Freunden und Schulkameraden geliehen. "Sozialisiert" war ich auf Heftproduktionen, die alle unterhalb der magischen Preisgrenze von 1,- DM lagen. Alben gab es vor 1968 kaum (ad hoc fällt mir nur Prinz Eisenherz ein), und selbst die sogar im Buchhandel erhältlichen Sonderbände von Sigurd, Tibor und Nick waren mir für meine damaligen Verhältnisse zu teuer. Insofern war Asterix Vorreiter einer Entwicklung, die in den als Alben konzipierten Erwachsenencomics der 80er/ 90er Jahre einen vorläufigen Höhepunkt gefunden hat.

    Eine größere Bedeutung hatten Comics nach 1973 für mich nicht mehr, da meine Sammlung in dieser Zeit anläßlich eines Umzugs ohne große Emotionen in die Tonne gewandert ist.

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    Sonntag, 16. Juni 2013, 17:23

    Ich habe gern Fix und Foxi-Hefte gelesen. Die haben wir uns auch ausgetauscht. Besonders gern mochte ich die letzte Geschichte mit dem Maulwurf. ich habe aufgrund dessen auch gern Comics selbst gemalt. Oh, wenn ich die finden würde, würde ich die auch gern ins Forum setzen. Ich habe alles aufgehoben.

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    Sonntag, 16. Juni 2013, 18:41

    Comics und Kinderbücher

    Ich habe gern Fix und Foxi-Hefte gelesen. ich habe aufgrund dessen auch gern Comics selbst gemalt. Oh, wenn ich die finden würde, würde ich die auch gern ins Forum setzen. Ich habe alles aufgehoben.


    Da warst Du ein sehr kreatives Kind der 70er Jahre. Buntstifte und Malpapier waren zumindest bei mir in den 60ern noch Mangelware. Selbst Bücher zum Ausmalen, die heute den Kids für ein bis zwei Euro hinterhergeschmissen werden, hatte ich in meiner ganzen Kindheit vielleicht nur zwei bis drei Stück.
    Meine Comics sind bei unserem Umzug 1973 komplett in die Tonne gewandert, damals galt so etwas noch nicht als Wertgegenstand :( .
    Paradox ist heutzutage, das viele Comics der "goldenen Ära" (50er und 60er Jahre) zu sehr guten Preisen gehandelt werden, während die "guten" Kinderbücher der gleichen Zeit zu Ramschpreisen zu haben sind.

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    Dienstag, 18. Juni 2013, 18:07

    Ja, mein Mann hat sich kürzlich viele Comics, die er als Schüler an Nachbarskinder verteilt hatte, weil er sich dafür zu groß fühlte, heute wieder besorgt. Er konnte einige Comics recht preiswert im Internet erstehen.

    Da gibt's z.B. ganz tolle Comics, die nie wieder neu aufgelegt wurde. Susi und Strolch, die gesamte Handlung des Films, oder Pongo und Perdita, Dschungelbuch, Pinocchio.... Wir haben die in einem sehr guten Zustand diese Tage erstanden.



    Vielleicht scanne ich die Comics ein-mal sehen!