Da hast Du ein hochinteressantes Thema angerissen, das m.W. hier so noch nicht abgehandelt wurde, obwohl es uns alle betrifft.
Insbesondere gesprochene Alltagsspache unterliegt einem stetigen Wandel. Neue Begriffe und Redewendungen kommen hinzu, ältere verschwinden wieder in der Bedeutungslosigkeit.
Einige der von Dir aufgeführten "Sprüche" kannte ich auch, z.B. den mit Onassis. Der galt halt in den 60ern durch die Berichterstattung in der Regenbogenpresse als Synonym für einen Superreichen. Für die Generation meiner Großeltern hieß es noch : "Bin ich Rockefeller ?"
Bei religiösen oder ethischen Fragen hieß es oft zeittypisch: "Frag doch Papst Paul VI. !".
Eine Zeitlang endete fast jeder Satz von uns Kiddies mit dem obligatorischen "ey", z.B. "Gib mir auch mal´n Gummibärchen, ey!". Heute würde man das "ey" wahrscheinlich durch "...,Alter" ersetzen.
Das Wort "geil" stand für die Kids unserer Generation noch in einem völlig anderen Bedeutungszusammenhang.
Das hatte mit Sexualität zu tun und "roch" ziemlich unanständig.
In der Fernsehunterhaltung wurden Anfang der 70er Straßenslang und "Sprüche" auf geniale Weise in die deutsche Synchro der Serie "Die Zwei" mit Tony Curtis und Roger Moore eingebaut und führte damals im Gegensatz zum Ursprungsland bei uns zu einem Riesenerfolg beim Publikum.
In den 70ern gab es dann das nervige "Was denn ?" statt "Bitte ?", das mir zuletzt fürchterlich auf den Senkel ging. Auch "Das finde ich echt ätzend" wurde in dieser Zeit bis zum Gingnichtmehr durchgenudelt.
Aber da sind wir schon wieder in einer anderen Dekade

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