Im Jahre 1493 erschien in Nürnberg eine der bedeutendsten Inkunabeln der frühen Neuzeit unter dem Titel "Schedelsche Weltchronik", die sowohl in lateinischer als auch in deutscher Sprache verfaßt wurde. Das Werk enthielt über 1800 Holzschnittillustrationen aus der Werkstatt von Christian Wolgemut, wobei vermutet wird, daß einige davon durchaus auch von Albrecht Dürer höchstselbst angefertigt worden sein könnten. Desweiteren wurde allen Ausgaben sowohl eine Europakarte als auch eine Weltkarte beigefügt. Auf der Weltkarte wurde der Doppelkontinent Amerika allerdings noch nicht abgebildet , da dessen Existenz einer breiten europäischen Öffentlichkeit erst bekannt wurde, nachdem Amerigo Vespucci in seinen Publikationen über seine Südamerika- Expedition 1501/1502 darüber berichtet hatte.
Verlegerisch waren die Bertelsmann- Produkte in den 60er Jahren nicht schlecht, nur werden sie heute von Sammlern eher mit spitzen Fingern angefaßt, u.a. weil die Auflagen sehr hoch waren und die Bücher als Zweit- oder Drittverwertung gelten.
Die Weltkarte von Waldseemüller mit der erstmaligen Darstellung Amerikas existiert nur noch in einem einzigen Exemplar. Unser "Bundesgerd" hat es tatsächlich fertiggebracht, dieses Unikat vor zwanzig Jahren für nur zehn Millionen Dollar an die Amerikaner zu verscherbeln. Soweit ich weiß, befindet sich die Karte heute in der Library of Congress. Für die Amerikaner hat das Werk natürlich als quasi "Gründungsinkunabel" eine wesentlich höhere Bedeutung als für uns, von daher erklärt sich auch deren erhöhtes Interesse.
Und das kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen. Immerhin waren die Bertelsmann Buecher gebunden und der Text unveraendert. Was also haben Sammler dagegen einzuwenden?Verlegerisch waren die Bertelsmann- Produkte in den 60er Jahren nicht schlecht, nur werden sie heute von Sammlern eher mit spitzen Fingern angefaßt, u.a. weil die Auflagen sehr hoch waren und die Bücher als Zweit- oder Drittverwertung gelten.
Im Jahre 1973 erhielt Henry Kissinger dennoch für die vorläufige Beendigung des ersten asymmetrischen Kriegs der Weltgeschichte den Friedensnobelpreis. Im gleichen Jahr wurde er für vier Jahre Außenminister unter Richard Nixon und Gerald Ford, bahnte die Entspannungspolitik mit der VR China und der Sowjetunion an und hätte eigentlich hierfür den Nobelpreis verdient, denn diese Entwicklung gilt vielen als seine mit Abstand größte politische Leistung.
Jetzt ist Henry Kissinger gigantische hundert Jahre alt geworden und hat alle überlebt: seine zahlreichen Gegner, seine erklärten Feinde, auch seine Verächter, die ihn z.B. 1973 für den Putsch und den Tod Salvador Allendes in Chile verantwortlich machten. Noch immer ist er neugierig, reist komfortabel um die Welt und wird "gebucht". Im Herbst will er Deutschland besuchen, denn seine Heimatstadt Fürth will ihm zum Hundertsten die besondere Ehre erweisen. Vor kurzem veröffentlichte er wieder einen dicken Wälzer, den er "Staatskunst" betitelte. Darin beschreibt und beurteilt er die Großen seiner Zeit, von De Gaulle über Konrad Adenauer bis hin zu Lee Kuan Yew, den legendären chinesischen Staatsgründer Singapurs. Auch plädiert er dafür, die Ukraine in die NATO aufzunehmen. Dabei geht es ihm interessanterweise weniger um den Schutz dieses Landes vor Rußland, sondern um den Schutz Europas vor Zumutungen, weil dann die eingebundene Ukraine keine territorialen Rückgabeforderungen mehr an Rußland stellen könne. Aus der Sicht Kissingers sollte die Ukraine freiwillig auf die überwiegend von ethnischen Russen besiedelte Krim verzichten, da sonst ein ständiger Unruheherd bestehen bliebe. Und da schimmert es wieder einmal hervor, das Metternich´sche Ordnungsdenken, dem immer auch ein Macchiavelli beiwohnt, für den Moral nie eine politische Kategorie war.
www.youtube.com/watch?v=KnJeo6yCmWs
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Nein, so etwas wie den "Memorial Day" in den USA gib es bei uns in Deutschland nicht. Allenfalls im weitesten Sinn vergleichbar wäre er mit unserem Volkstrauertag, dieser ist jedoch viel weiter gefaßt und nicht auf im Krieg gefallene Soldaten reduziert. In etwa vergleichbar wäre der Memorial Day nur mit unserem "Heldengedenktag", wie er in der NS- Zeit begangen wurde, aber nach 1945 aus naheliegenden Gründen nicht weitergeführt wurde.
Was nun ist genau der Memorial Day, wie entstand er, und wie wird er in den USA begangen ? Hierbei handelt es sich um einen Feiertag, der jedes Jahr am letzten Montag im Mai zu Ehren der Soldaten begangen wird, die im Dienste der USA gefallen sind. Entstanden ist der Memorial Day allmählich nach dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs, bei dem rund eine Dreiviertelmillion Amerikaner ihr Leben ließen. So entstanden die ersten nationalen Friedhöfe in den Jahren nach dem Bürgerkrieg, um möglichst vielen gefallenen Soldaten eine ehrenvolle Bestattung zu ermöglichen.
Zuerst wurde der Memorial Day als "Decoration Day" bezeichnet. Diese Bezeichnung stammte von General John A. Logan, der eine Veteranenorganisation der Nordstaaten namens "The Grand Army of the Republic" leitete. Im Jahre 1868 forderte Logan, daß am 30. Mai ein nationaler Gedenktag für die im Bürgerkrieg gefallenen Soldaten geschaffen werden sollte, wobei an diesem "Decoration Day" die Gräber der Gefallenen mit Blumen geschmückt werden sollten. Die erste Feierlichkeit dieser Art fand auf dem Nationalfriedhof in Arlington statt, wobei der spätere amerikanische Präsident James A. Garfield, der im Bürgerkrieg als Generalmajor auf seiten der Union gedient hatte, eine Ansprache hielt, die von rund fünftausend Zuhörern verfolgt wurde, die im Anschluß die Grabstellen von über zwanzigtausend Soldaten mit Blumen dekorierten.
In den darauffolgenden Jahren wurden Veranstaltungen dieser Art allmählich zum Ritual. Die amerikanische Regierung gestattete ihren Mitarbeitern ab 1882 einen freien Tag, um ihnen ein dreitägiges Wochenende zum Gedenken an die gefallenen Soldaten zu ermöglichen. Für alle anderen Amerikaner war der Memorial Day zunächst noch kein nationaler Feiertag, sondern wurde sehr unterschiedlich von den einzelnen Bundesstaaten begangen. So wurde z.B. in New York City ein Gedenktag für die gefallenen Soldaten abgehalten. Im Jahre 1873 erkannte New York als erster Bundesstaat den Memorial Day als Feiertag an, und bis 1890 hatten alle ehemaligen Nordstaaten diesen Termin als offiziellen Feiertag deklariert, während sich die ehemaligen Konföderierten Staaten zunächst weigerten, den Memorial Day anzuerkennen und ihre Gefallenen an unterschiedlichen Tagen ehrten, eine Praxis, die sich erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs änderte. Fortan gedachte man nun am Memorial Day allen amerikanischen Kriegsgefallenen und beschränkte sich nicht mehr länger ausschließlich auf die Zeit des Bürgerkriegs.
Im Jahre 1968 verabschiedete der US- Kongreß den "Uniform Monday Holiday Act", welcher den Memorial Day zum landesweiten Gedenktag am letzten Montag im Mai erklärte. Präsident Bill Clinton unterzeichnete im Jahre 2000 den "National Moment of Remembrance Act". Seitdem findet am Memorial Day um 15 Uhr Ortszeit in ganz Amerika eine Schweigeminute als Zeichen des Respekts statt.
Viele patriotische Amerikaner begehen den Memorial Day, indem sie die zahlreichen Militärfriedhöfe und Gedenkstätten besuchen. Um die Verstorbenen zu ehren, schmücken Zivilisten und Soldaten die Gräber der Gefallenen mit Blumen, Kränzen und amerikanischen Fähnchen. Seit den 50er Jahren plazieren 1.200 Soldaten der US- Armee am Donnerstag vor dem Gedenktag kleine Flaggen auf jedem der rund 250.000 Gräber des "Arlington National Cemetary" in der Nähe von Washington, D.C. Das Gelände wird daraufhin den ganzen Tag durch Patrouillen überwacht, um sicherzustellen, daß jedes Fähnchen an seinem Platz verbleibt.
Das Flaggenmeer auf dem "Boston Common", Amerikas ältestem öffentlichen Park im Herzen von Boston, zählt zu den bekanntesten Traditionen am Memorial Day. In dem sog. "Garden of Flags for Military Heroes" wehen fünf Tage lang rund 40.000 kleine Flaggen, von denen jede einzelne an einen Angehörigen der Streitkräfte aus Massachusetts erinnert, der sein Leben für die Verteidigung der Vereinigten Staaten gegeben hat.
Viele Amerikaner tragen roten Mohn in Erinnerung an die Gefallenen des Krieges oder plazieren diese Blumen auf Kreuzen und Gedenksteinen nahe den Gräbern. Diese Tradition begann mit dem Gedicht "In Flanders Field" aus dem ersten Weltkrieg, da auf den Schlachtfeldern dieser Region besonders viel Mohn geblüht haben soll.
Viele amerikanische Städte und Gemeinden veranstalten anläßlich dieses Feiertags Paraden, an denen auch Militärangehörige und Mitglieder von Veteranenorgnisationen teilnehmen. Einige der größten Paraden finden in New York City, Chicago und Washington, D.C. statt.
Memorial Day ist nicht nur ein Gedenktag, sondern auch der quasi inoffzielle Begin des Sommers in den USA. Viele Menschen veranstalten während der drei freien Tage Barbecues und Picknicks im Park, gehen zum Schwimmen ins Freibad, besuchen Familie oder Freunde und unternehmen Ausflüge oder Kurzurlaube an diesem verlängerten Wochenende.
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