Das waren noch Zeiten!

Geboren wurde sie am 17. Januar 1931 unter ihrem bürgerlichen Namen Edith "Ditta" Zuser als Tochter eines österreichischen Bundesbeamten in St. Pölten bei Wien. Bereits als junges Mädchen galt ihre Liebe der Musik, und "Ditta" nahm sich vor, Schlagersängerin zu werden. Wie damals noch üblich, bestanden ihre Eltern jedoch darauf, daß die Tochter einen bürgerlichen Beruf erlernte. Nach dem Besuch der Handelsschule und einer kaufmännischen Lehre war sie zunächst als Sachbearbeiterin in einer Spinnerei tätig, später arbeitete sie dann als Kindergärtnerin und Zahnarztassistentin. In diesem Zeitrahmen trat sie bereits als Sängerin auf Lokalveranstaltungen auf, und nach ersten Probeaufnahmen beim Rundfunksender Linz gab sie ihre bürgerlichen Berufe ganz auf, um sich fortan ausschließlich ihrer Karriere als Sängerin widmen zu können.
Lolitas erste Schlallplatteneinspielung "Weißer Holunder" aus dem Jahre 1957 wurde auf Anhieb zum Verkaufserfolg, und im gleichen Jahr konnte sie mit "Der weiße Mond von Maratonga" den zweiten Platz der deutschen Charts belegen. Im Jahre 1958 war sie mit ihren Titeln "Addio Amigo", "Eine blaue Zauberblume" sowie mit "Manakoora" wieder in den Top Ten der deutschen Charts unterwegs.
Im Frühjahr 1960 gelang Lolita dann mit "Seemann, deine Heimat ist das Meer" der endgültige Durchbruch zum vielbeachteten Schlagerstar. Das millionenfach verkaufte Lied erreichte in Deutschland Platz zwei der Hitparade, kam in den USA sogar auf Platz fünf und bescherte der Künstlerin ihre erste Goldene Schallplatte. Sogar im damals noch fernen Japan drehte sich die "Seemann"- Scheibe auf den Plattentellern. Die Kehrseite der Medaille war allerdings, daß Lolita nun von ihrem Management auf maritime oder Südseetitel festgelegt wurde, eine damals weitverbreitete Praxis der Plattenbosse, mit denen sie durchaus weiterhin erfolgreich war. Ihr letzter Top Ten- Erfolg war "Über alle Meere" von Mitte 1961.
Lolitas Schlager wurden auch in einige Unterhaltungsfilme der späten 50er und frühen 60er Jahre eingebaut, so z.B. in "Weißer Holunder" (1957), "Mein Schatz ist aus Tirol" (1958 ), "Schlagerraketen (1960) oder in "Isola Bella" (1961).
Ab Mitte der 60er Jahre hatte Lolita zwar keine größeren Charterfolge mehr, dafür moderierte sie ab 1967 beim Saarländischen Rundfunk über fünfzig Mal das beliebte TV- Format "Im Krug zum grünen Kranze". In den darauffolgenden Jahren spezialisierte sich die inzwischen als Ditta Einzinger verheiratete Künstlerin vermehrt auf österreichische Volkslieder, konnte bis in die 90er Jahre ihren Status als Musik-, Film- und Fernsehstar aufrechterhalten und veröffentlichte in ihrem Heimatland Österreich zahlreiche weitere Einspielungen als Volksmusikinterpretin.
Die unter ihrem eingängigen Künstlernamen "Lolita" bekannt gewordene Sängerin und Moderatorin erlag am 30. Juni 2010 im Alter von 79 Jahren in Salzburg ihrem Krebsleiden. Die zweimal geschiedene Künstlerin hatte zwei Kinder und lebte zuletzt in Großgmain/ Bundesland Salzburg; auf dem dortigen Friedhof fand sie auch ihre letzte Ruhestätte.

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