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    21

    Freitag, 21. Juni 2013, 15:30

    Auch sind wir in den Wald gegangen. Dieser Wald war für uns jeden Tag ein neues Abenteuer. Wir bauten uns Lianen zum schwingen und gruben eine Höhle in die Erde, in die wir reinkrabbeln konnten. Ernst wurde es erst, als ich während der Tollwutzeit meiner Mutter stolz berichtete, ich habe ein totes Reh gestreichelt. Ihre Aufregung und Panik legte sich, als sie erfuhr, daß es sich um ein Skelett handelte.

    22

    Freitag, 21. Juni 2013, 15:53

    Starke Geschichte ... Ließe sich literarisch verarbeiten ... Um ein paar Ecken fiel mir "Der alte Mann und das Meer" ein ...

    8)

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    Sonntag, 23. Juni 2013, 16:42

    Haben wir im Englischunterricht lesen müssen, gähn! Aber der Film ist gut!

    Ein Abenteuer war auch das Apfel-klauen. Unser Nachbar, ein Imker, hatte Apfelbäume, deren Äpfel eher für die Bienen als zum Verkauf der Äpfel dienten. Wir Kinder kamen aber schlecht auf das Grundstück, weil der Imker, ein Grieche, Angst hatte, Leute können zu schaden kommen wegen evt. Bienenstiche. Natürlich fanden wir, als die Äpfel gerade so herrlich süß reif waren, einen Weg zu ihm rein in den verwilderten Garten. Die Jungs kletterten auch alle auf die Bäume drauf, warfen den Mädchen die Äpfel runter. Das war eine Mordsgaudi. Schließlich entdeckte uns der Nachbar und kam laut schimpfend auf uns zu. Jungs panisch vom Baum runter, weggerannt, durch den Zaun gequetscht. Mädchen waren eh schon unten.. Viel später erfuhr ich, daß der Nachbar sich das Lachen kaum verkneifen konnte, als er uns so wegrennen sah, als ginge es um unser Leben! Wir sind nie wieder in seinen Garten unerlaubt eingedrungen.

    24

    Sonntag, 23. Juni 2013, 16:56

    gähn!
    :wacko: :evil: :thumbdown: :cursing: ?( X( :P :)

    (Die einen sind (vor knapp vierzig Jahren) aufgewühlt & erschüttert, die anderen gähnen, ja, so is datt ...)

    25

    Freitag, 28. Juni 2013, 15:00

    Naja, war wohl eher der langweilige Englischunterricht. Spielt für Jugendliche ja auch eine bedeutende Rolle, wie ein Lehrer war rüberbringt. Für uns hieß es ja nur: Lesen, Vokabeln, die man nicht kennt in Windeseile nachschlagen, lernen, Tags drauf abgefragt werden und erneute Seiten studieren.. da war nix mit Spannung, das war eher Akkordarbeit, die in Streß ausartete.

    Deswegen schrieb ich ja, daß der Film und somit die Handlung gut ist. Ich fand insbesondere die Ausdrucksweise interessant, es gab viele Dinge, die man im normalen Englisch nie hört! "Queer" zB

    26

    Freitag, 28. Juni 2013, 19:23

    Naja, war wohl eher der langweilige Englischunterricht. Spielt für Jugendliche ja auch eine bedeutende Rolle, wie ein Lehrer war rüberbringt.
    Das spielt freilich eine Rolle. Ich hab's seinerzeit (mit ca. 18 ) ganz unabhängig vom Schulunterricht zuhause gelesen, in einer deutschen Übersetzung, und es hat mich regelrecht 'gerisssen'. Anschließend bin ich in die Bücherei und habe mir einen Stapel Sekundärliteratur über Hemingway geholt ...

    27

    Sonntag, 21. Juli 2013, 10:28

    ja, auf Deutsch- da hätte ich auch nicht jedes zweite Wort nachschlagen müssen, um einen Satz zu verstehen.. grins..

    28

    Donnerstag, 9. Juli 2015, 19:25

    Respekt

    Verprügelt wurde ich nie, weder von den Eltern noch von nem Lehrer.

    OK, es gab mal eine Ohrfeige oder - wie man früher sagte - einen Schlag ins Genick.

    Ich erinnere mich heute noch an meine Oma. Ich war als Kind und Jugendlicher oft bei ihr, und war sowas wie der Lieblingsenkel. Ab 1962/63 war auch mein Bruder mit bei Oma. Naja und wie´s so ist, haben wir Jungs ab und zu gestritten, gerangelt. Meine Oma, die oft in der Küche zeitungslesend saß, sah sich das ne zeitlang mit an. Irgendwann nahm sie die Zeitung runter, schaute über ihre Lesebrille, und meinte nur: "meine Herren, ich mach gleich mit !"
    Das wirkte ! Sie mußte zwar nie eingreifen, aber mein Bruder und ich ahnten, dass es besser ist, mal vom Gas zu gehen.

    Auch nach über 50 Jahren denke ich mit einem Lächeln an meine Oma, und denke, sie hat das alles ganz gut gemeistert.
    8) The Smoker You Drink, The Player You Get 8)

    Lupo911

    unregistriert

    29

    Freitag, 7. August 2015, 11:19

    Auf der Oberschule ab '67 gab es Lehrer, wo jeder so seine eigenen Methoden hatte, die Schüler zu bestrafen und einzuschüchtern. Der eine warf mit seinem kompletten Schlüsselbund, Pech für den, der sich nicht rechtzeitig duckte. Selbstverständlich brachte der Schüler das Bund zum Lehrer zurück, nicht das der sich das selbst holte. Unser Physik und Chemie-Lehrer war immer korrekt im grauen Anzug mit gestärktem Oberhemd und Krawatte gekleidet. Dunkles streng zurück gekämmtes Haar und stechende Augen. Kann mich nicht erinnern, den mal lachen gehört zu haben. Der zog einem erst an der Wange, dann gabs eine Backpfeife. Seine Frau war Englisch-Lehrerin und viel netter. Unser Klassenlehrer war der Schlimmste. An sich total nett und freundlich. Der feilte sich die Nägel von Daumen und Zeigefinger spitz, wenn man dann zu ihm kommen musste, kniff er mit Daumen und Zeigefinger den Jungs in die Ohrläppchen. Manchmal floss auch Blut. Das tat vielleicht weh! Die Mädels blieben verschont. Waren meist sowieso "artiger".

    Heute wäre sowas undenkbar. Die Eltern würden Anzeige erstatten, das Kind wäre traumatisiert und hätte einen Knacks für's Leben. Also uns hat es nichts geschadet. Aus uns sind normale Bürger geworden, wir hatten kein Traumata. Die Jugend in den Schulen heutzutage nehmen Lehrer kaum noch ernst. Die müssen ja schon aufpassen, was sie sagen.

    Vorgelebt wird im Elternhaus entweder die sogenannte antiautoritäre Erziehung mit Freiraum bis zum Abwinken, nach dem Motto:"...Sören, wir müssen reden". Oder das andere Extrem, die verblödete Hartz IV Elternschaft, die zuhause auf dem Sofa ihre Weisheiten aus den Sendungen der privaten TV-Sender bezieht. Vorgelebt wird außerdem von Politikern, Sportlern und sonstigen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und anderen öffentlichen Bereichen, wie man am Besten Steuern hinterzieht, Gelder unterschlägt oder Doktorarbeiten fälscht. Wer will da noch ehrlich einer Arbeit nachgehen, wo man sich Jahr für Jahr abstrampeln muss? Wo sind die Vorbilder? Werte? Respekt? Toleranz? Geht alles verloren? Wir haben ein riesen gesellschaftliches Problem.

    Ein prominentes Beispiel für unsere Gesellschaft war vor kurzem ein bekannter Fußballspieler, der mit einem Austin Martin (kostet eine sechsstellige Summe) ohne Führerschein monatelang ohne Führerschein fuhr. Noch Fragen?

    Bildung für Kinder und Jugendliche, die Steuerzahler von Morgen, sind dem Staat nicht wichtig. Marode Schulen im Land, Lehrermangel, Fächer fallen ganzjährig aus, keine Perspektiven für Azubis und an Familienplanung kann man in Anbetracht von Arbeitszeitverträgen nicht denken. Keine Sicherheiten mehr für die Lebensplanung.

    Und die Rentner, zu denen wir bald oder schon gehören? Rentner sind dem Staat genau so ein Dorn im Auge. Da hat man seine 45 Jahre (und mehr) gearbeitet, wird dann mit einem Betrag abgestempelt der unserem heutigem Standard hinterher hinkt. Ich sehe öfter bei uns im Kaufland Markt einen Rentner, der sich bestimmt Geld dazu verdienen muss. Der sammelt Pappe ein, füllt Regale auf. Wenn man kein Eigentum besitzt, sind Mieten kaum noch zu stemmen und die alten Herrschaften sparen dann meist am Essen. In den Großstädten wie Berlin wird auf Teufel komm raus saniert, wobei die Alteingesessenen in den noch bezahlbaren Altbauten durch Luxussanierungen vertrieben werden.

    Ich finde das alles nicht korrekt! In welchem Land leben wir eigentlich? Gefühllos, raffgierig, intolerant, egoistisch. Das geht ab in Deutschland. X( So, das musste mal raus! Danke für's Lesen!

    30

    Dienstag, 8. Mai 2018, 13:06

    Schöne unbeschwerte Kindheit!

    Es tut mir wirklich Leid, so etwas zu lesen. Ich habe eine durchaus liebevolle Kindheit gehabt, Schläge gab es -fast- keine, obschon diese zuweilen angedroht wurden, so wie auch andere Sanktionen. Eine Backpfeife von meinem Vater hab ich mal bekommen, weil ich ihm beim Ball spielen den Ball, wenn auch unbeabsichtigt, so doch verdammt fest, direkt in sein Vergnügungszentrum geschossen habe. Das war seinerseits eher eine Affekt-Handlung. Auch ein Kochlöffel ging mal zu Bruch auf meinem Hintern, allerdings hatte ich mir eine Zeitung vorher in die Hose gestopft. Meine Mutter musste dann lachen, und die Sache war "gegessen". Um mich herum gab es aber durchaus herzlose Eltern/Kind Beziehungen. Mein bester Freund wurde in meiner Wahrnehmung ständig vom Vater kritisiert und gemaßregelt. In der Nachbarschaft wohnte ein Geschwisterpaar bei der Großmutter, weil die Mutter in USA ein ganz neues Leben anfangen wollte mit ihrem "Neuen". Da waren die Kinder vom "Alten" im Weg und wurden der alten Frau "angehängt". Diese Kinder haben mir immer sehr Leid getan. Ich bin in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, mein Vater war ein kleiner Angestellter im öffentlichen Dienst, meine Mutter Hausfrau. Die Straße, in der ich wohnte, war Anfang der 60er noch nicht mal fertiggestellt. Es gab viele Kinder in ungefähr meinem Alter, wir haben auf der Straße gespielt, oder am angrenzenden Bahndamm, oder eben noch ein bisschen weiter weg im Feld. Das war alles, vieles wurde selbst gebaut, Schleuder, Pfeil und Bogen gab es "in den Weiden" genug, man musste es nur holen und bauen. Die Torpfosten waren Jacken, irgendeiner hatte einen Ball aus Leder, und das ging auf einer Weide oder auf der (später asphaltierten) Straße. Autos gab es nur wenige, und die kamen zu bestimmten Uhrzeiten weil Feierabend, da wusste man Bescheid, auch weil es dann bald Zeit war, nach Hause zu gehen. Es war auch erlaubt, auf den Fußballplätzen zu kicken, ist heuer auf den Kunstrasenplätzen nicht gestattet soweit mir bekannt. Als die Gemeinde dann einen Spielplatz baute, war dieser proppenvoll mit Kindern, die am "Pilz" hingen, das Klettergerüst erklommen etc. Da stand auch eine Rutsche in Form eines Elefanten. Witziger Weise stand der bis vor einigen Jahren noch da, allerdings ohne Rutschbahn, die war wohl "durch", aber immerhin noch zum beklettern geeignet. Mittlerweile wurde er weggeräumt, weil er nicht "zertifiziert" war (was gut 50 Jahre lang kein Problem war). Ab und zu komme ich da noch vorbei, der Spielplatz existiert noch, ist heute auch hübsch angelegt, damals war da nur runder Kies und Sand, aber Kinder spielen da nicht mehr, die hängen vor der Playstation :D

    31

    Dienstag, 16. Mai 2023, 21:43

    Meine Frau hatte einen Vater, der mit seinen Kindern spielte, angekündigte Strafen mal umsetzte und mal nicht, sie dabei auch schlug, seltsame Ansichten hatte (Bücher sind Blödsinn) und seine älteste Tochter (meine Frau) auch schon mal an den "falschen Stellen" anfaßte.
    Wir hatten nichts davon. Weder Liebe noch Gewalt. Wir drei ältesten Kindern durften nicht mal mit unseren Eltern fernsehen, das durfte nur das Nästhäkchen. Mein Vater war entweder auf Schicht oder pennte, meine Mutter hatte nur ihren Haushalt und war von uns nur genervt.
    Zu jung den falschen Partner geheiratet, zu früh zu viele Kinder gekriegt.
    Nein, es gab damals nicht nur prügelnde Eltern.

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    Mittwoch, 17. Mai 2023, 00:32

    Nicht nur in den 60ern.
    Ich wurde bis zum Sommer 1974 regelmaessig von meinem Vater (er war Arzt) verpruegelt, weil ich den falschen Freund hatte und mich weigerte, mit ihm Schluss zu machen.
    Meine Mutter hatte es aufgegeben, mich zu ohrfeigen, da ich mit 17 Jahren 1972 einen Selbstverteidigungskurs bei der Polizei Braunschweig besuchte, und nun wenigstens ihre Ohrfeigen erfolgreich abwehren konnte - gegen meinen Vater kam ich leider immer noch nicht an.
    Die Herabsetzung des Volljaehrigkeitsalters von 21 auf 18 rettete mir buchstaeblich das Leben. Ich zog zu meinem Freund und dessen Familie. Es war kein Zuckerlecken, aber wenigstens gab es keine Pruegel mehr. Und das war mir am wichtigsten.
    Viele Jahre spaeter las ich, eine glueckliche Kindheit sei wie ein Schatz, den man den Rest seines Lebens mit sich herumtraegt. Leider gilt dasselbe fuer eine unglueckliche Kindheit und Jugend, die wird man selbst im Alter nicht los, so sehr man sich auch bemuehen mag, sie zu verdraengen. :cursing:
    Körperliche Züchtigung war wohl die vorherrschende Erziehungsmethode in den 60ern. Wir Kinder und auch die meisten Eltern kannten es gar nicht anders.