Auf der Oberschule ab '67 gab es Lehrer, wo jeder so seine eigenen Methoden hatte, die Schüler zu bestrafen und einzuschüchtern. Der eine warf mit seinem kompletten Schlüsselbund, Pech für den, der sich nicht rechtzeitig duckte. Selbstverständlich brachte der Schüler das Bund zum Lehrer zurück, nicht das der sich das selbst holte. Unser Physik und Chemie-Lehrer war immer korrekt im grauen Anzug mit gestärktem Oberhemd und Krawatte gekleidet. Dunkles streng zurück gekämmtes Haar und stechende Augen. Kann mich nicht erinnern, den mal lachen gehört zu haben. Der zog einem erst an der Wange, dann gabs eine Backpfeife. Seine Frau war Englisch-Lehrerin und viel netter. Unser Klassenlehrer war der Schlimmste. An sich total nett und freundlich. Der feilte sich die Nägel von Daumen und Zeigefinger spitz, wenn man dann zu ihm kommen musste, kniff er mit Daumen und Zeigefinger den Jungs in die Ohrläppchen. Manchmal floss auch Blut. Das tat vielleicht weh! Die Mädels blieben verschont. Waren meist sowieso "artiger".
Heute wäre sowas undenkbar. Die Eltern würden Anzeige erstatten, das Kind wäre traumatisiert und hätte einen Knacks für's Leben. Also uns hat es nichts geschadet. Aus uns sind normale Bürger geworden, wir hatten kein Traumata. Die Jugend in den Schulen heutzutage nehmen Lehrer kaum noch ernst. Die müssen ja schon aufpassen, was sie sagen.
Vorgelebt wird im Elternhaus entweder die sogenannte antiautoritäre Erziehung mit Freiraum bis zum Abwinken, nach dem Motto:"...Sören, wir müssen reden". Oder das andere Extrem, die verblödete Hartz IV Elternschaft, die zuhause auf dem Sofa ihre Weisheiten aus den Sendungen der privaten TV-Sender bezieht. Vorgelebt wird außerdem von Politikern, Sportlern und sonstigen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und anderen öffentlichen Bereichen, wie man am Besten Steuern hinterzieht, Gelder unterschlägt oder Doktorarbeiten fälscht. Wer will da noch ehrlich einer Arbeit nachgehen, wo man sich Jahr für Jahr abstrampeln muss? Wo sind die Vorbilder? Werte? Respekt? Toleranz? Geht alles verloren? Wir haben ein riesen gesellschaftliches Problem.
Ein prominentes Beispiel für unsere Gesellschaft war vor kurzem ein bekannter Fußballspieler, der mit einem Austin Martin (kostet eine sechsstellige Summe) ohne Führerschein monatelang ohne Führerschein fuhr. Noch Fragen?
Bildung für Kinder und Jugendliche,
die Steuerzahler von Morgen, sind dem Staat nicht wichtig. Marode Schulen im Land, Lehrermangel, Fächer fallen ganzjährig aus, keine Perspektiven für Azubis und an Familienplanung kann man in Anbetracht von Arbeitszeitverträgen nicht denken. Keine Sicherheiten mehr für die Lebensplanung.
Und die Rentner, zu denen wir bald oder schon gehören? Rentner sind dem Staat genau so ein Dorn im Auge. Da hat man seine 45 Jahre (und mehr) gearbeitet, wird dann mit einem Betrag abgestempelt der unserem heutigem Standard hinterher hinkt. Ich sehe öfter bei uns im Kaufland Markt einen Rentner, der sich bestimmt Geld dazu verdienen muss. Der sammelt Pappe ein, füllt Regale auf. Wenn man kein Eigentum besitzt, sind Mieten kaum noch zu stemmen und die alten Herrschaften sparen dann meist am Essen. In den Großstädten wie Berlin wird auf Teufel komm raus saniert, wobei die Alteingesessenen in den noch bezahlbaren Altbauten durch Luxussanierungen vertrieben werden.
Ich finde das alles nicht korrekt! In welchem Land leben wir eigentlich? Gefühllos, raffgierig, intolerant, egoistisch. Das geht ab in Deutschland.

So, das musste mal raus! Danke für's Lesen!