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    Dienstag, 28. März 2023, 15:41

    Nana Mouskouri - Die große Stimme aus Griechenland

    Man soll es kaum glauben, aber die am 13. Oktober 1934 auf Kreta geborene Künstlerin gilt nach Madonna als erfolgreichste Sängerin der Welt. Was nicht zuletzt daran liegt, daß sie in vielen musikalischen Genres wie Chanson, Schlager, Folklore oder auch Jazz zuhause ist. Ihren deutschen Megahit "Weiße Rosen aus Athen" konnte ich als damaliger Steppke zumindest in der ersten Strophe nachsingen, wofür wahrscheinlich wieder einmal die ältere Schwester meines Kumpels K.-P. aus der Nachbarschaft verantwortlich war. ;)
    Nana Mouskouri wuchs in eher bescheidenen Verhältnissen in Athen auf. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zur Musik und begann am Athener Konservatorium klassischen Gesang, Klavier und Harmonielehre zu studieren. Neben ihrer Neigung zur ernsten Musik hatte Nana Mouskouri auch eine Leidenschaft für fast alles, was in den 50er Jahren aus dem fernen Amerika herüberklang. Über Radio Tanger hörte sie damals die Musik von Ella Fitzgerald oder Billie Holiday und schrieb die Texte mangels englischer Sprachkenntnisse phonetisch mit, um sie selbst singen zu können. Ein Vorsingen beim Athener Rundfunk leitete ihre ersten Karriereschritte ein. Im Jahre 1957 trat sie vor der 6. US- Flotte vertretungsweise auf, woraus sich aufgrund des Zuspruchs der Seeleute ein über einstündiges Konzert entwickelte. Um Geld zu verdienen, trat Nana Mouskouri damals in Tavernen sowie in Jazz- und in Nachtclubs auf, wo sie auch erste Kontakte mit Maria Callas knüpfte, die ihren Rauswurf aus dem Konservatorium ohne Abschluß relativierte.
    Komponist Manos Hadjidakis hatte 1958 Nana Mouskouri im Athener Rundfunk gehört, war von ihrer Stimme begeistert und schrieb erste Lieder für sie, die bald auch auf Schallplatte erschienen. Das Interesse des Publikums wurde dadurch geweckt, und in einer fulminanten Karriere wurde Nana Mouskouri innerhalb von nur zwei Jahren zur beliebtesten Sängerin Griechenlands. Zu dieser Zeit entstand in Deutschland der dokumentarische Griechenland- Film "Traumland der Sehnsucht", der 1961 an der Berlinale teilnahm und dort den Silbernen Bären gewann. Für den Soundtrack des Films, der aus fünf Liedern bestand, zeichnete ebenfalls Manos Hadjidakis verantwortlich, die von Nana Mouskouri und einem großen Opernchor gesungen wurden. Aus dem "Erntelied" des Films sollten sich die "Weißen Rosen aus Athen" entwickeln, die ab August 1961 in den deutschen Charts notiert wurden und im Oktober 1961 Platz eins erreichten. Von der Einspielung wurden in Deutschland 1,5 Millionen Tonträger verkauft, und die Weltkarriere von Nana Mouskouri hatte damit ihren endgültigen Anfang genommen.
    Im Jahre 1962 erhielt sie für die "Weißen Rosen aus Athen" ihre erste Goldene Schallplatte und ging gemeinsam mit Heidi Brühl und Gerhard Wendland auf Tournee. Im gleichen Jahr unternahm sie auch ihre erste Reise in die USA, nachdem sie Quincy Jones nach New York eingeladen hatte, um mit ihr das Jazz- Album "The Girl From Greece Sings" aufzunehmen. In Paris erwartete sie dagegen der Komponist Michel Legrand, der einen großen Anteil daran hatte, daß Nana Mouskouri in Frankreich eine fast ebenso steile Karriere gelang.
    Konzerte und Tourneen führten die begnadete Griechin nun rund um den ganzen Globus, wobei die Gastspiele mit Harry Belafonte besonders bedeutsam waren, an dessen Seite sie im Jahre 1964 in Nordamerika debütierte. Auch in Großbritannien konnte sie Erfolge feiern, wo die Briten sie im Jahre 1970 zur "Sängerin des Jahres" wählten. Trotz ihres berstenden Terminkalenders fand sie noch die Zeit zur Gründung einer eigenen Familie mit dem Komponisten Georgios Petsilas, den sie bereits 1960 geehelicht hatte und von dem sie sich 1976 wieder trennte. 1968 brachte sie Sohn Nicolas zur Welt, zwei Jahre später ihre Tochter Hélène. Infolge bat die UNICEF die zweifache Mutter, sich für Kinderrechte auf der ganzen Welt einzusetzen, so daß sie 1993 offiziell zur ehrenamtlichen Botschafterin ernannt wurde. Unzählige Plattenaufnahmen machten Nana Mouskouri gleichzeitig zu einer der erfolgreichsten Künstlerinnen weltweit. Außergewöhnlich ist, daß die Sängerin im Lauf der Jahrzehnte nie eine kreative Pause einlegte, sondern konstant Jahr für Jahr neue Aufnahmen einspielte. Speziell in Deutschland wurden noch einmal die Titel "Guten Morgen, Sonnenschein" (1977) , "La Provence" (1980) sowie "Only Love"(1986) zu Achtungserfolgen, ohne daß sie damit jedoch nochmals an ihren Megaerfolg von 1961 anknüpfen konnte.
    Zwar hatte Nana Mouskouri auf fast allen Bühnen der Welt gesungen, doch aufgrund der zeitweiligen dortigen Militärdiktatur der Obristen hatte sie sich von Griechenland zeitweise völlig abgewandt. Umso überraschender erhielt sie im Jahre 1984 eine offizielle Einladung der griechischen Regierung zum zehnjährigen Jubliläum der Wiederherstellung der Demokratie und sang zu diesem Anlaß zu Füßen der Akropolis.
    Seit 1958 erschienen mehr als 1550 Titel von Nana Mouskouri auf den internationalen Märkten in unterschiedlichsten Sprachen, so in Griechisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Spanisch und Italienisch. Einzelne ihrer Songs wurden auch auf Niederländisch, Portugiesisch, Japanisch, Russisch, Wallonisch und Hebräisch eingespielt. Zu ihrem markantestem Markenzeichen wurde die schwarzgerahmte, rechteckige Brille, deren Form sich über die Jahrzehnte nur wenig änderte. Nana Mouskouri war damit die erste Künstlerin von Weltrang, die stets mit einer Brille auftrat.
    Im Jahre 2004 kündigte Nana Mouskouri anläßlich ihres 70. Geburtstages eine weltweite Abschiedstournee an, in deren Rahmen sie noch einmal die ganze Welt bereiste. Die entsprechenden Veranstaltungen starteten im März 2005 in Deutschland und endeten im Sommer 2008 in Athen. Im Jahre 2007 veröffentlichte Nana Mouskouri ihre Autobiografie unter dem Titel "Mémoires: La fille de la chauve- souris" in französischer und englischer Sprache. Bei uns in Deutschland erschien das Buch unter dem Titel "Stimme der Sehnsucht- Meine Erinnerungen" im Jahre 2008 bei Schwarzkopf & Schwarzkopf. 2015 erhielt die Künstlerin den ECHO für ihr Lebenswerk.

    www.youtube.com/watch?v=rPakHvaeV1g
    www.youtube.com/watch?v=mYP1fWql3zA
    www.youtube.com/watch?v=eZZ7Eh-_39A