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    Samstag, 25. Februar 2023, 15:28

    The American Corner - The Hessians are Coming ! Über den Einsatz hessischer Regimenter im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg

    In einer der aktuellen Folgen von "Pawn Stars" erwarb Rick Harrison eine Bronzekanone aus dem 18. Jahrhundert, die sich nach eingehenden Recherchen zur Überraschung aller als ein Geschütz aus Hessen- Kassel entpuppte, das möglicherweise zur Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges zum Einsatz kam. Denn: gegen die amerikanischen Kolonisten und die "Continental Army" kämpften nicht nur britische Regimenter, sondern auch solche aus Hessen- Kassel und anderen deutschen Fürstentümern.
    Wie kam es dazu ? Um die Rebellion in seinen nordamerikanischen Kolonien niederzuschlagen, mietete König Georg III. von Großbritannien ab 1776 von Landgraf Friedrich II. von Hessen- Kassel einige seiner Regimenter. Denn der Landgraf hatte ein Problem, das er mit den meisten Regenten des Ancien Régime teilte: seine Staatseinnahmen waren stets geringer als seine Ausgaben. Und da er nicht wie z.B. der französische König seine Kassen durch den lukrativen Verkauf von Titeln und Ämtern füllen konnte, fand der hessische Fürst die Lösung seiner Finanznöte in einem Vertrag, der am 15. Januar 1776 unterzeichnet wurde: er "vermietete" tausende seiner Untertanen an die Briten, die dringend Soldaten für den Krieg gegen die aufständischen Kolonien in Nordamerika benötigten.
    Diese besondere Form des "Menschenhandels" hat diesen Duodezfürsten des Römisch Deutschen Reiches eher zu Unrecht zu einem Erzschurken abgestempelt, denn das "Vermieten" von Regimentern an andere Mächte war im Europa der Kabinettskriege zu dieser Zeit durchaus nicht unüblich. Dennoch wurden die "Hessen" zu einem Sammelbegriff für alle Soldtruppen, die die Royal Navy über den Atlantik transportierte, um ihre dortigen Untertanen zur Räson zu bringen. Bald fürchteten die amerikanischen Kolonisten die hessischen Regimenter fast noch mehr als ihre britischen Gegner, denn erstere galten als besonders gut ausgebildet und kampfkräftig.
    Bereits die Zeitgenossen übten Kritik an Friedrichs II. "Geschäftsmodell", wobei sie allerdings übersahen, daß es sich auf leidvollen Erfahrungen gründete, denn das calvinistische Hessen- Kassel war im Dreißigjährigen Krieg zum Spielball der kriegführenden Parteien geworden. Um wenigstens eine gewisse Abschreckung zu gewährleisten, hatten Landgräfin Amalie Elisabeth (reg. 1637-1650) sowie ihre Nachfolger ein stehendes Heer aufgebaut, das in Relation zur Bevölkerungsgröße noch deutlich größer war als die Armee Brandenburg- Preußens. Während in Brandenburg ein Soldat auf 23 Zivilisten kam, waren es in Hessen- Kassel 19, was bedeutete, daß das wirtschaftlich eher schwache Territorium in Friedenszeiten ein stehendes Heer von ca. 14.000 Mann unterhalten mußte. Um dies zu gewährleisten, war ähnlich wie in Preußen ein Kantonalsystem eingeführt worden, aus dem die einzelnen Landkreise Rekruten stellen mußten. Bei Desertionen, die zu dieser Zeit nicht selten waren, mußte die Familie des Deserteurs Ersatz stellen, was in der Bevölkerung gelegentlich für Empörung sorgte. Allerdings war der Kriegsdienst in Hessen- Kassel keineswegs so verpönt, wie es vielleicht aus der Rückschau erscheinen mag, denn viele Unterschichtsangehörige zogen eine besoldete Stelle in der Armee einem Leben in absoluter Armut am Rande der Gesellschaft vor.
    Für die Briten rechnete sich der Vertag mit Hessen- Kassel, denn für die Summe von 600.000 Pfund jährlich stellte der Landgraf 16.000 ausgebildete Soldaten zur Verfügung. Anders als die hoch trainierte Royal Navy galten die britischen Landstreitkräfte zu dieser Zeit eher als zweitklassig, Offiziersstellen waren käuflich, das Ansehen der britischen Armee war gering, und ihre Kampfkraft nicht besonders überragend. Wenn England in Kriege verwickelt wurde, war es daher nicht unüblich, insbesondere in Teilen des Römisch- Deutschen Reichs ganze Regimenter anzumieten. Hessen- Kassel stellte mit insgesamt 15 Regimentern fast ein Drittel des rund 50.000 Mann starken britischen Expeditionskorps. Weitere Kontingente kamen aus Waldeck- Pyrmont, Hessen-Hanau, Anhalt- Zerbst und Ansbach- Bayreuth. Die angemieteten Regimenter hatten zwar ihre eigenen Offiziere, die Generalität blieb aber britisch, wobei deren Führungsleistung von sehr unterschiedlicher Qualität war. In der Praxis des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs stellte sich schnell heraus, daß die von George Washington geführte "Continental Army" in offener Feldschlacht kaum eine Chance gegen die gut ausgebildeten hessischen Regimenter hatte. Jedoch verfing die im 18. Jahrhundert übliche Lineartaktik in den noch unerschlossenen Gebieten Nordamerikas deutlich weniger, während die beiden hessischen Jägerkompanien, die deutlich flexibler waren und häufig auf eigene Faust kämpften, den Amerikanern deutlichen Respekt abnötigten.
    Je länger der Krieg dauerte, desto häufiger mußten die Werbeoffiziere im Römisch- Deutschen Reich dazu übergehen, Söldner jeglicher Couleur zu nehmen. Auch diese galten als "Hessen", über die bald Greuelgeschichten von Grausamkeiten, Plünderungen und Vergewaltigungen in den amerikanischen Gazetten kursierten. Quellenkritische Untersuchungen haben jedoch ergeben, daß viele dieser Berichte bereits in den amerikanischen Zeitungen kursierten, bevor die "Hessen" überhaupt eingetroffen waren. Hinzu kam, daß britische Kommandierende Übergriffe der eigenen Soldaten gern auf die "hessischen" Mietsoldaten abwälzten, um selbst keine Rechenschaft ablegen zu müssen. Konfrontiert wurden die hessischen Soldaten dagegen in Amerika mit einem für sie bisher unbekannten Wohlstand der ansässigen Bevölkerung, der viele von ihnen sicher nachdenklich werden ließ. Desertionen waren dagegen eher selten, da die Hessen sich auf einem fremden Kontinent befanden und auf dem Meer die Briten weitgehend unangefochten das Sagen hatten. Einigermaßen erstaunlich ist dagegen, daß nach dem Abschluß der Kampfhandlungen im Jahre 1783 und der Rückführung der Truppen nach Europa den Hessen freiwillig einige Dutzend Afroamerikaner folgten, die in der Armee durchweg eine Anstellung als Tambourmajore fanden.
    Insgesamt verzeichneten die hessischen Regimenter während ihres Einsatzes in Nordamerika Verluste von rund 7700 Mann. Etwa 5000 Hessen verzichteten auf den Heimtransport, nachdem sie mit den zahllosen Möglichkeiten Bekanntschaft gemacht hatten, die sich ihnen in der Neuen Welt boten, und suchten sich in den gerade frisch gegründeten Vereinigten Staaten eine neue Heimat. Noch heute sind viele Deutschamerikaner, die ihre Herkunft von den "Hessen" ableiten können, stolz auf ihre historischen Wurzeln.

    www.youtube.com/watch?v=EOZTT2sDePc
    www.youtube.com/watch?v=bWz-rVEP0AI

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    Samstag, 25. Februar 2023, 20:10

    Ein Buchtip dazu. Dietmar Kügler Die deutschen Truppen im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1775-1783
    Mit vielen zeitgenössischen Bildern und Karten.
    Dietmar Kügler hat viele Bücher zur amerikanischen Geschichte veröffentlicht.
    Und noch ein DVD Tip.
    Der Winter der ein Sommer war. Ein 6 Teiler der 1976 in der Vorweihnachtszeit ausgestrahlt wurde.
    Er schildert das Schicksal der hessischen Söldner in Amerika.
    Mit Sigmar Solbach Günter Strack Horst Frank und Christian Qudflieg.
    Erschienen bei Fernsehjuwelen.

    423

    Mittwoch, 1. März 2023, 15:59

    Vielen Dank fuer Deinen DVD Tip, Eiwennho.
    Das muss ich mir endlich mal ansehen, ich habe es seit Jahren, aber bin noch immer nicht zum Ansehen gekommen.
    Und noch ein DVD Tip.
    Der Winter der ein Sommer war. Ein 6 Teiler der 1976 in der Vorweihnachtszeit ausgestrahlt wurde.
    Er schildert das Schicksal der hessischen Söldner in Amerika.
    Mit Sigmar Solbach Günter Strack Horst Frank und Christian Qudflieg.
    Erschienen bei Fernsehjuwelen.

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    Mittwoch, 1. März 2023, 16:01

    RE: The American Corner - The Hessians are Coming ! Über den Einsatz hessischer Regimenter im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg

    Es gingen auch viele Maenner aus der Lueneburger Heide nach Kanada, und auf Nova Scotia gibt es den Ort Lunenburg, der nach ihnen benannt wurde.
    A. E. Johann, der viele Romane und sogar eine Trilogie ueber Kanada schrieb, erwaehnte sie in der Trilogie.

    Wie kam es dazu ? Um die Rebellion in seinen nordamerikanischen Kolonien niederzuschlagen, mietete König Georg III. von Großbritannien ab 1776 von Landgraf Friedrich II. von Hessen- Kassel einige seiner Regimenter. Denn der Landgraf hatte ein Problem, das er mit den meisten Regenten des Ancien Régime teilte: seine Staatseinnahmen waren stets geringer als seine Ausgaben. Und da er nicht wie z.B. der französische König seine Kassen durch den lukrativen Verkauf von Titeln und Ämtern füllen konnte, fand der hessische Fürst die Lösung seiner Finanznöte in einem Vertrag, der am 15. Januar 1776 unterzeichnet wurde: er "vermietete" tausende seiner Untertanen an die Briten, die dringend Soldaten für den Krieg gegen die aufständischen Kolonien in Nordamerika benötigten.
    Diese besondere Form des "Menschenhandels" hat diesen Duodezfürsten des Römisch Deutschen Reiches eher zu Unrecht zu einem Erzschurken abgestempelt, denn das "Vermieten" von Regimentern an andere Mächte war im Europa der Kabinettskriege zu dieser Zeit durchaus nicht unüblich. Dennoch wurden die "Hessen" zu einem Sammelbegriff für alle Soldtruppen, die die Royal Navy über den Atlantik transportierte, um ihre dortigen Untertanen zur Räson zu bringen. Bald fürchteten die amerikanischen Kolonisten die hessischen Regimenter fast noch mehr als ihre britischen Gegner, denn erstere galten als besonders gut ausgebildet und kampfkräftig.

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    Mittwoch, 1. März 2023, 16:04

    Texas Orte, die von Deutschen gegruendet wurden

    Eine gute Freundin von mir aus Duesseldorf besuchte 1995 ihre vor Jahrzehnten ausgewanderten Verwandten in Braunfels, Texas.
    Es gibt mehrere Orte in Texas, die von Deutschen gegruendet wurden.
    Angeblich gibt es ueber 20 Orte mit dem Namen Hamburg in den USA.

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    Dienstag, 14. März 2023, 19:59

    Braunfels

    Braunfels hab ich letztes Jahr besucht. Allerdings das in Hessen :D

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    Samstag, 18. März 2023, 09:39

    RE: Braunfels

    Armin, das wusste ich noch nicht, dass es in Hessen ein Braunfels gibt.

    Dann muessen die Hessen das Braunfels in Texas gegruendet haben.
    Meine Freundin und ihr Ex-Mann (dessen Vorfahren Glockengiesser waren) stammen seit Generationen aus der Eifel.
    Beide haben Vorfahren, die aus der Eifel nach Braunfels in Texas ausgewandert sind.
    Braunfels hab ich letztes Jahr besucht. Allerdings das in Hessen :D

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    Freitag, 7. April 2023, 16:19

    The American Corner - Der Winter, der ein Sommer war (1976)

    Zu Beginn der 70er Jahre veröffentlichte die deutsche Schriftstellerin Sandra Paretti (1935- 1994) ihren Historienroman "Der Winter, der ein Sommer war" und katapultierte sich damit recht schnell in die damaligen deutschen Bestsellerlisten. Verpackt in ein Liebes- und Familiendrama, wird das Engagement des Landgrafen Friedrich II. von Hessen- Kassel (1720- 1785) im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg des späten 18. Jahrhunderts thematisiert. Am 15. Januar 1776 schloß der besagte Landgraf einen Vertrag mit seinem Schwager, dem englischen König Georg III. ab, nach dem dieser 12.000 hessische Soldaten für jeweils dreißig Taler Kopfgeld mietete, die nach Nordamerika eingeschifft wurden und dort gegen die aufständischen Amerikaner kämpfen sollten. Ca. 1.800 der hessischen Landeskinder wurden bei den Kämpfen getötet, ca. 5.000 entschieden sich jedoch dafür, nach dem Krieg in dem damals noch weitgehend unerschlossenen Kontinent zu bleiben oder liefen bereits während der Kampfhandlungen über. Durch den "Soldatenhandel" wurde Friedrich II. von Hessen- Kassel dagegen von einem überschuldeten Landesfürsten zu einem der reichsten Monarchen Europas.
    Die Gesamtzahl der in Nordamerika eingesetzten hessischen Mannschaften und Offiziere wird inklusive der Nachführungen auf rund 19.000 geschätzt. Während das ursprüngliche Kontingent fast ausschließlich aus Landeskindern bestand, wurden für den "Ersatz" weitestgehend Nichthessen angeworben, da die Landgrafschaft damals lediglich 300.000 Einwohner hatte und weitere Anwerbungen in Hessen- Kassel selbst schwere wirtschaftliche Verwerfungen nach sich gezogen hätten.
    Nur wenige Jahre nach der Erstveröffentlichung des Buches ließ der Hessische Rundfunk den Erfolgsroman als Dreiteiler verfilmen und konnte dazu den renommierten Regisseur Fritz Umgelter gewinnen. Detailgetreu und historisch weitgehend korrekt inszenierte Umgelter nun den relativ komplexen Paretti- Stoff unter Hinzuziehung einer Reihe hochkarätiger Schauspieler, allen voran Günter Strack als beleibten, prunksüchtigen und noch ganz im Geist des Absolutismus verhafteten Landesfürsten von Hessen- Kassel. Daneben agierte Pinkas Braun als Minister Martin Ernst von Schlieffen, Christian Quadflieg und Sigmar Solbach als die verfeindeten Brüder Claus und Robert von Haynau sowie Heinz Baumann als Oberst Johann Rall. Auch die weitere Besetzungsliste konnte sich sehen lassen; renommierte Schauspieler dieser Jahre wie Horst Frank, Hans Caninenberg, Anneliese Uhlig, Alice Treff, Heinz Weiss, Nicole Heesters und selbst Lia Wöhr ("Der Blaue Bock") waren die Garanten für eine hohe Zuschauerakzeptanz. Die musikalische Untermalung stammte von Rolf Unkel. Als Filmkulisse diente unter anderem Schloß Weilburg mit seinem umgebenden Park sowie weitere Orte in Nordhessen.
    Ausgestrahlt wurden die drei Episoden der Miniserie zwischen dem 19. und dem 26. Dezember 1976, und die Einschaltquoten rechtfertigten den hohen Produktionsaufwand. Die bis dahin teuerste und aufwendigste Produktion des Hessischen Rundfunks gilt bis heute neben "Trenck" und dem "Simplicissimus" als eine der gelungensten Literaturverfilmungen mit historischem Hintergrund.
    Seit August 2009 ist der von Pidax Film veröffentlichte legendäre Mehrteiler auch als DVD im Handel erhältlich. Als Bonusmaterial wurde ein zehnminütiger Rückblick auf die Dreharbeiten mit den Erinnerungen einiger Beteiligter aufgenommen. Trotz der Gefahr, daß die Einstellungen auf youtube aus Copyrightgründen relativ zeitnah wieder gelöscht werden könnten, hier noch die aktuelle Verlinkung zur ersten Episode:

    www.youtube.com/watch?v=NXVy6h8xZ2c

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    Samstag, 8. April 2023, 15:57

    The American Corner - Hetty Green: The Witch of Wall Street

    Um das Jahr 1900 war sie die reichste Frau der Welt und dennoch zu "sparsam", sich ein eigenes Büro einzurichten. Es geht in diesem Blog um niemand Geringeres als um Hetty Green (1834- 1916) , die in einer damals von Männern dominierten Branche ein riesiges Vermögen aufbaute und international neben den bekannten Größen des "Gilded Age" wie John D. Rockefeller, J.P. Morgan oder Andrew Carnegie vielleicht ein wenig in Vergessenheit geraten ist.
    Geboren wurde Henrietta Howland Robinson, so ihr Mädchennname, am 21. November 1834 in New Bedford, Massachusetts, als einziges Kind einer nicht unbedeutenden Walfängerfamilie mit eigener Flotte. Ihre Mutter Abby war chronisch krank, sodaß sich Hetty eher zu ihrem Vater hingezogen fühlte. Als dessen Augenlicht immer mehr zu schwinden begann, mußte sie bereits im Alter von nur sechs Jahren die Börsennachrichten und Geschäftskorrespondenzen für ihren Vater und Großvater vorlesen. Hierbei erklärten sie ihrer Tochter resp. Enkelin geduldig alle Vorgänge, die sie aufgrund ihres Alters noch nicht verstand. Im Alter von dreizehn Jahren legten die Robinsons bereits so viel Vertrauen in das Können und die Klugheit Ihrer Tochter, daß sie Hetty zur Familienbuchhalterin ernannten. In den Jahren 1850 bis 1853 besuchte Henrietta die Eliza Wing Mädchenschule und arbeitete im Anschluß wieder im Familienunternehmen.
    In den 1860er Jahren starben einige von Hettys Verwandten und hinterließen ihr Vermögen meist der verständigen jungen Frau, so auch ihre Mutter, die ihr ein Vermögen von achttausend Dollar hinterließ, eine erkleckliche Summe, die, in Gold gerechnet, heute etwa vierhundert Unzen Feingold entsprechen würde. Im Jahre 1860 starb eine ihrer Tanten, von der sie weitere zwanzigtausend Dollar erbte. Fünf Jahre später traf es dann ihren Vater, der ihr das gewaltige Vermögen von rund fünf Millionen Dollar hinterließ, welches allerdings treuhänderisch verwaltet wurde, da man Frauen den Umgang mit derart großen Summen zu dieser Zeit nicht zutraute. Allerdings erhielt Hetty aus diesem Treuhandfonds jährliche Zahlungen, wobei sie den Treuhänder dieses Vermögens zutiefst verachtete, da sie sich in finanzieller Hinsicht als wesentlich fähiger einschätzte. Letzten Endes verstarb im Jahre 1865 auch eine weitere Tante, aus deren Erbe sie nach einigen juristischen Auseinandersetzungen weitere sechhunderttausend Dollar erhielt, so daß sie per Saldo bereits zu dieser Zeit über ein beachtliches Gesamterbe von 5,6 Millionen Dollar verfügte und zu einer der reichsten Amerikanerinnen dieser Jahre wurde.
    Im Jahre 1867 heiratete Hetty den Spekulanten Edward Henry Green, der aus der wohlhabenden Vermont- Familie stammte. Hetty bestand vor der Heirat allerdings auf einem Ehevertrag, sodaß Edward bei einer Scheidung leer ausgegangen wäre. Das Paar lebte eine zeitlang in London und bekam dort zwei Kinder. 1868 erblickte Sohn Ned das Licht der Welt, und 1871 wurde Tochter Sylvia geboren.
    Hetty Green, wie die reiche Amerikanerin nun allgemein genannt wurde, entwickelte bei ihren Investitionen ihre ganz eigene Strategie. Sie setzte ihren Fokus vorwiegend auf konservative Investments wie Immobilien, Eisenbahngesellschaften oder Minenunternehmen. Darüber hinaus hielt sie immer einen großen Bargeldbestand in zweistelliger Millionenhöhe für den Fall neuer Investitionsmöglichkeiten parat. Hetty Green kann somit aus heutiger Sicht durchaus als Value- Investorin bezeichnet werden, wobei sie keine "Buy-and- Hold"- Strategie betrieb, sondern für jedes ihrer Investments einen Verkaufspreis festlegte, zu dem sie nach Erreichen des Preisziels ihre Investitionen wieder abstieß. Ihr erster großer großer Coup war ihre Spekulation mit US- Staatsanleihen noch während des Amerikanischen Bürgerkriegs. Da selbst nach dem Ende des Kriegs niemand so recht an eine glorreiche wirtschaftliche Zukunft der USA glaubte, sanken die Kurse der amerikanischen Staatsanleihen ins Bodenlose, und Hetty kaufte zu Tiefstkursen in großem Stil diese Papiere auf. Auf diese Weise "machte" Hetty Green über 1,25 Millionen Dollar Profit, und dies bei einem Kapitaleinsatz von lediglich etwas über 600.000 Dollar.
    Gegen Mitte der 1870er Jahre zogen die Greens wieder zurück in die Vereinigten Staaten, und Hetty mußte zu ihrem Leidwesen feststellen, daß ihr Mann durch Fehlspekulationen praktisch bankrott war und nun mit ihrem Vermögen spekulierte, obwohl strikte Gütertrennung vereinbart worden war. Die resolute Amerikanerin zögerte daraufhin nicht lange und schmiß ihren Mann aus dem Haus, bezahlte allerdings in späteren Jahren die Pflege ihres sterbenskranken Ex.
    In den 1880er und 1890er Jahren kaufte Hetty in großem Stil Hypotheken auf Immobilien und investierte weiterhin in Eisenbahngesellschaften und Minenbetreiber. So kaufte sie ganze Eisenbahnverbindungen in strategisch günstiger Lage und spekulierte darauf, daß größere Eisenbahngesellschaften aus Konsolidierungsgründen und Monopolbestrebungen diese Strecken erwerben würden. Oft hatte sie damit recht und konnte die Trassen mit außerordentlich hohen Gewinnen veräußern. Für ihr Gespür und ihre Härte bei Verhandlungen wurde sie von ihren männlichen Geschäftspartnern gleichermaßen gehaßt wie gefürchtet.
    Während der Börsenkrise von 1907 saß Hetty auf großen Bargeldbeständen, da sie die Zeichen einer Marktüberhitzung rechtzeitig erkannt hatte und fast ihr gesamtes Portfolio zu Geld machte. Im Anschluß ging sie zu Tiefstkursen auf Shopping- Tour und kaufte wieder zahlreiche Beteiligungen und Immobilien auf.
    Hetty Green wurde neben ihren sonstigen Investments auch zur privaten Kreditgeberin, wobei sie sich ihre Schuldner sehr genau aussuchte. Zugute halten muß man ihr, daß ihre Kreditkonditionen weitgehend fair waren und der Zinssatz selten über sechs Prozent hinausging. Selbst die Stadt New York lieh sich bei finanziellen Engpässen bei Hetty Green Geld. Kurz vor ihrem Tod im Jahre 1916 gehörten der erfolgreichen Investorin ganze Hochhausblöcke in New York, Chicago, Boston und San Francisco. Darüber hinaus verfügte sie über zahlreiche Beteiligungen an Telefongesellschaften, Bergwerken, Ölquellen und anderer Unternehmen.
    Hettys krankhafte Sparsamkeit war legendär und brachte ihr sogar in neuerer Zeit einen Eintrag in das Guiness Buch der Rekorde als "weltgrößter Geizhals" ein. So soll sie sich bereits an ihrem 21. Geburtstag geweigert haben, die Kerzen auf ihrem Kuchen anzuzünden, da sie diese am nächsten Tag wieder zurück ins Geschäft bringen wollte. Trotz ihres gigantischen Vermögens kaufte sie immer nur Keksbruch statt feiner Pralinen und forderte beim Fleischer Gratisknochen für ihren Hund ein. Als ihre Kinder ausgezogen waren, lebte Hetty stets nur in kleinen, anspruchslosen Apartments im Umland von New York. In ihren Wohnungen machte sie niemals die Heizung an und verwendete auch niemals warmes Wasser, um Geld zu sparen. Darüber hinaus trug sie stets das immer gleiche schwarze Kleid und ließ nur die Teile davon waschen, die direkt am Körper anlagen, um Seife zu sparen. Auch richtete sie sich kein Privatbüro ein, sondern nutzte zu diesem Zweck die Kundenräume ihrer Hausbank Seaboard National Bank in New York, die ihr allerdings auch mehrheitlich gehörte. Zum Eintreiben von Schulden legte sie sich einen Revolver zu und scheute sich nicht, mit der Eisenbahn tausende von Meilen durch das Land zu fahren, um bei Einwanderen Schulden von wenigen hundert Dollar einzutreiben.
    Aufgrund ihres Aussehens, ihrer Verhandlungshärte, ihrer Sparsamkeit und aufgrund der Tatsache, daß sie eine Frau in einer von Männern dominierten Branche war, bekam Hetty Green den Spitznamen "The Witch of Wall Street". Sie starb am 3. Juli 1916 im Alter von 81 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls und hinterließ ihren beiden Kindern ein Gesamtvermögen von über 200 Millionen Dollar, das inflationsbereinigt heute 4,5 Milliarden Dollar entspräche. Ihre Kinder Ned und Sylvia waren nicht derart zurückhaltend beim Geldausgeben wie ihre Mutter und übertrugen einen Großteil dieses Vermögens in Stiftungen, da sie selbst keine eigenen Kinder besaßen.

    www.youtube.com/watch?v=MB6R2Xu06cU
    www.youtube.com/watch?v=FHeOOVxGft8

    430

    Sonntag, 9. April 2023, 01:37

    RE: The American Corner - Der Winter, der ein Sommer war (1976)

    Anneliese Uhlig's Leben fand ich immer sehr interessant.
    Nicht nur war sie im WW II eine bekannte Schauspielerin, sie war auch eine der ersten German war brides (heiratete in der Feste Hohensalzburg in Salzburg, Oesterreich), die nach Kalifornien zog.

    Sie blieb gluecklich verheiratet mit ihrem G. I., kam aber immer wieder mal fuer Dreharbeiten (im Alter mehrmals fuer Pilcher Verfilmungen) zurueck nach Germany.
    Ich meine mich an zwei Autobiographien von ihr zu erinnern, "Rosenkavalier's Kind" und "Einladung nach Kalifornien".
    Zu Beginn der 70er Jahre veröffentlichte die deutsche Schriftstellerin Sandra Paretti (1935- 1994) ihren Historienroman "Der Winter, der ein Sommer war" und katapultierte sich damit recht schnell in die damaligen deutschen Bestsellerlisten. Verpackt in ein Liebes- und Familiendrama, wird das Engagement des Landgrafen Friedrich II. von Hessen- Kassel (1720- 1785) im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg des späten 18. Jahrhunderts thematisiert. Am 15. Januar 1776 schloß der besagte Landgraf einen Vertrag mit seinem Schwager, dem englischen König Georg III. ab, nach dem dieser 12.000 hessische Soldaten für jeweils dreißig Taler Kopfgeld mietete, die nach Nordamerika eingeschifft wurden und dort gegen die aufständischen Amerikaner kämpfen sollten. Ca. 1.800 der hessischen Landeskinder wurden bei den Kämpfen getötet, ca. 5.000 entschieden sich jedoch dafür, nach dem Krieg in dem damals noch weitgehend unerschlossenen Kontinent zu bleiben oder liefen bereits während der Kampfhandlungen über. Durch den "Soldatenhandel" wurde Friedrich II. von Hessen- Kassel dagegen von einem überschuldeten Landesfürsten zu einem der reichsten Monarchen Europas.
    Die Gesamtzahl der in Nordamerika eingesetzten hessischen Mannschaften und Offiziere wird inklusive der Nachführungen auf rund 19.000 geschätzt. Während das ursprüngliche Kontingent fast ausschließlich aus Landeskindern bestand, wurden für den "Ersatz" weitestgehend Nichthessen angeworben, da die Landgrafschaft damals lediglich 300.000 Einwohner hatte und weitere Anwerbungen in Hessen- Kassel selbst schwere wirtschaftliche Verwerfungen nach sich gezogen hätten.
    Nur wenige Jahre nach der Erstveröffentlichung des Buches ließ der Hessische Rundfunk den Erfolgsroman als Dreiteiler verfilmen und konnte dazu den renommierten Regisseur Fritz Umgelter gewinnen. Detailgetreu und historisch weitgehend korrekt inszenierte Umgelter nun den relativ komplexen Paretti- Stoff unter Hinzuziehung einer Reihe hochkarätiger Schauspieler, allen voran Günter Strack als beleibten, prunksüchtigen und noch ganz im Geist des Absolutismus verhafteten Landesfürsten von Hessen- Kassel. Daneben agierte Pinkas Braun als Minister Martin Ernst von Schlieffen, Christian Quadflieg und Sigmar Solbach als die verfeindeten Brüder Claus und Robert von Haynau sowie Heinz Baumann als Oberst Johann Rall. Auch die weitere Besetzungsliste konnte sich sehen lassen; renommierte Schauspieler dieser Jahre wie Horst Frank, Hans Caninenberg, Anneliese Uhlig, Alice Treff, Heinz Weiss, Nicole Heesters und selbst Lia Wöhr ("Der Blaue Bock") waren die Garanten für eine hohe Zuschauerakzeptanz. Die musikalische Untermalung stammte von Rolf Unkel. Als Filmkulisse diente unter anderem Schloß Weilburg mit seinem umgebenden Park sowie weitere Orte in Nordhessen.
    Ausgestrahlt wurden die drei Episoden der Miniserie zwischen dem 19. und dem 26. Dezember 1976, und die Einschaltquoten rechtfertigten den hohen Produktionsaufwand. Die bis dahin teuerste und aufwendigste Produktion des Hessischen Rundfunks gilt bis heute neben "Trenck" und dem "Simplicissimus" als eine der gelungensten Literaturverfilmungen mit historischem Hintergrund.
    Seit August 2009 ist der von Pidax Film veröffentlichte legendäre Mehrteiler auch als DVD im Handel erhältlich. Als Bonusmaterial wurde ein zehnminütiger Rückblick auf die Dreharbeiten mit den Erinnerungen einiger Beteiligter aufgenommen. Trotz der Gefahr, daß die Einstellungen auf youtube aus Copyrightgründen relativ zeitnah wieder gelöscht werden könnten, hier noch die aktuelle Verlinkung zur ersten Episode:

    www.youtube.com/watch?v=NXVy6h8xZ2c

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    Dienstag, 11. April 2023, 16:49

    Harriet Quimby

    Da mir das Lesematerial auf unserer einwoechigen Urlaubsreise nach Washington, D. C., ausging, kaufte ich mir im Air & Space Museum eine Biographie ueber Harriet Quimby, die erste Amerikanerin, die einen Pilotenschein machte:Harriet Quimby








    Todesnachricht im Fort Wayne Sentinel
    Harriet Quimby (* 11. Mai 1875 bei Coldwater, Michigan; † 1. Juli 1912 bei Quincy (Massachusetts)) war eine US-amerikanische Journalistin, Reisereporterin und Flugzeugführerin. Sie gilt als die erste bedeutende amerikanische Pilotin. Als erste Frau überquerte sie am 16. April 1912 im Alleinflug den Ärmelkanal.


    Leben
    Harriet
    Quimby stammte aus einer Farmerfamilie in Michigan; über ihre Kindheit
    und Schulbildung ist nur wenig bekannt. Seit 1897 lebte sie in San Francisco, um Schauspielerin zu werden, arbeitete dann aber als Journalistin. Mit 27 Jahren ging sie nach New York City, um ihre journalistische Karriere fortzusetzen, und schrieb dort regelmäßig für die Zeitschrift Leslie’s. Auch als Foto- und Reisereporterin war sie erfolgreich; sie bereiste Kuba, Europa, Ägypten und Mexiko.








    Harriet Quimby 1911 in ihrem Blériot-Eindecker
    Im Jahr 1906 entdeckte sie bei einer Reportage über die Vanderbilt-Rennbahn
    ihre Leidenschaft für schnelle Fahrzeuge und erwarb selbst ein Auto.
    Mit Mitte Dreißig war sie eine selbstständige, erfolgreiche Frau, die
    durch die Welt reiste und ihre Eltern materiell unterstützen konnte.

    Quimbys Interesse für die Fliegerei wurde im Oktober 1910
    geweckt, als sie einen Flugwettbewerb in Belmont Park besuchte, wo sie John Moisant kennenlernte, einen populären Flieger und Fluglehrer, der durch seinen Sieg bei einem Wettflug um die Freiheitsstatue berühmt geworden war. Seine Schwester Matilde und Harriet Quimby nahmen bei John Moisant und seinem Bruder Alfred Moisant Flugstunden. Die Brüder Wright
    nahmen zu dieser Zeit keine weiblichen Flugschüler an. Obwohl John
    Moisant kurz darauf bei einem Absturz ums Leben kam, setzen die beiden
    Frauen den Unterricht fort.

    Quimby arbeitete in dieser Zeit weiterhin als Journalistin und schrieb 1911 sieben Drehbücher für Stummfilme, die von D.W. Griffith produziert wurden.

    Am 1. August 1911 erhielt Quimby als erste Frau in den USA ihren
    Flugschein. Es folgte eine Reihe von Pionierleistungen, darunter der
    erste Nachtflug einer Pilotin, und zusammen mit Matilde Moisant der
    ersten Flug weiblicher Piloten über Mexiko. Quimby berichtete in Leslie’s
    über ihre Flugabenteuer und entwarf Zukunftsszenarios von großen
    Passagierflugzeugen und der Einrichtung regelmäßiger Fluglinien.

    Quimbys nächstes großes Ziel war die Überquerung des Ärmelkanals von England nach Frankreich, was Louis Blériot 1909 erstmals in umgekehrter Richtung geschafft hatte. Blériot, der ihr einen seiner 50-PS-Blériot XI-Eindecker
    lieh, war auch eine der wenigen Personen, die von ihren Plänen erfuhr,
    damit niemand aus Europa ihr zuvorkommen konnte. Im März 1912 reiste sie
    nach England, wohin Blériot ihr das Flugzeug schickte. Sie verhielt
    sich unauffällig und wartete auf gutes Wetter. Am 2. April durchkreuzte
    der britische Flieger Gustav Hamel ihre Pläne, die „erste Frau über dem
    Kanal“ zu sein, als dieser seine Landsfrau Eleanor Trehawke Davies
    bei einem Flug über den Ärmelkanal mitnahm – allerdings nur als
    Passagierin. Zwei Wochen später, am 16. April, startete Quimby von Dover bei bewölktem Himmel um 5:30 Uhr morgens und landete 59 Minuten später an einem Strand etwa 40 Kilometer von Calais
    entfernt, wo sie von den Einwohnern begeistert empfangen wurde. In der
    Presse fand ihr Flug hingegen kaum Beachtung, da der Untergang der Titanic am Tag zuvor weltweit die Schlagzeilen beherrschte.

    Nach ihrer Rückkehr nach New York plante Quimby weitere Schau- und Wettbewerbsflüge. Der nächste – der dritte Boston Aviation Meet der Harvard University's Aeronautical Society – wurde für den 1. Juli 1912 in Squantum bei Quincy (Massachusetts)
    angesetzt. Sie wurde vom Veranstalter William Willard begleitet; die
    beiden starteten in einer neuen 70-PS-Eindeckermaschine von Blériot.
    Nach einem normalen Rundflug, in dem sie eine Höhe von etwa 900 Metern
    erreichten, setzte sie zur Landung an. Das Flugzeug neigte sich in einer
    Höhe von knapp 450 Metern aus ungeklärten Gründen plötzlich nach vorn
    und schleuderte die Insassen, die nicht angeschnallt waren, in etwa 300
    Metern Höhe hinaus. Sie stürzten vor rund 5000 Zuschauern in der Dorchester Bay zu Tode.[1]

    Am 4. Juli 1912 wurde Harriet Quimby auf dem Friedhof Woodlawn
    beerdigt; ihre sterblichen Überreste wurden ein Jahr später auf den
    Kensico-Friedhof in Valhalla, New York, überführt.

    432

    Mittwoch, 19. April 2023, 15:55

    The American Corner - Miami Vice: Kultformat oder Video-Plattitüden ?

    Beruflich hatte ich im Jahre 1987 auf Gran Canaria zu tun und unterhielt mich gelegentlich mit einer netten jungen Spanierin namens Sofía, die meine Spanischkenntnisse ein wenig auffrischen sollte. Irgendwie kamen wir auch auf die zu dieser Zeit sehr "angesagte" amerikanische TV- Serie "Miami Vice" zu sprechen, und ich sagte ihr unverblümt" Es una pelicula muy guapa, pero es mas o menos tambien un video" (Es ist eine nette Serie, aber mehr oder weniger auch ein Videoclip). Diese Aussage wurde auch von der damaligen zeitgenössischen Medienkritik ins Feld geführt, die aussagte, daß ein möglichst stilsicheres optisches Design, die Vermittlung eines bestimmten Lebensstils und zahlreiche Produktplazierungen den damaligen Machern von "Miami Vice" wichtiger erschienen als eine gut ausgearbeitete, realistische Handlung mit entsprechenden Protagonisten. Benannt wurde dieses Phänomen in den USA als "style over substance". Der Reiz des Formats lag zweifelsohne in seiner Rasanz, in seiner Musik und einer perfekten Farbdramaturgie. Streckenweise mutete "Miami Vice" wie ein überdehntes Musikvideo an, das seine Geschichte mehr über Bilder und Gesten vermittelte als durch eine ausgefeilte Handlung.
    Dennoch galt "Miami Vice" in den 80er Jahren als trend- und stilbildend sowohl in seiner Ausstattung als auch in der filmischen Umsetzung der Drehbücher. Harte Schnitte und schnelle Bildfolgen, einzelne Sequenzen in Zeitlupe und überlange Einstellungen von Gesichtern, pastellfarbene Beleuchtungen und Kulissen oder auch mit grellem Neonlicht ausgeleuchteten Szenen erinnerten oft an die damaligen Videoclips von MTV & Co., die in den 80er Jahren bekanntlich ihre große Zeit hatten.
    "Miami Vice" hatte darüber hinaus einen enormen Einfluß auf die Entwicklung der Männermode in der zweiten Hälfte der 80er Jahre und prägte u.a. den "weißes T- Shirt unter Armani- Jacke"- Stil, der insbesondere bei dem Protagonisten Don Johnson häufig zu sehen war und der teilweise noch heute getragen wird, z.B. von Florian Silbereisen. Die beiden Hauptdarsteller wurden weiterhin mit pastellfarbenen Sakkos, Lederslippern ohne Socken, Armbanduhren der Marke Rolex und Ebel, den Wayfarer- Sonnenbrillen von Ray Ban und italienischen Sportwagen (Ferrari) ausgestattet und wirkten somit teilweise bis zum heutigen Tag stilbildend.
    Die Titelmusik "Miami Vice Theme" von Jan Hammer erwies sich tatsächlich als durchschlagender Erfolg und schaffte es bis auf Platz Eins der amerikanischen Singlecharts. Insgesamt wurden während der Laufzeit der Serie drei reguläre Soundtrack- Alben veröffentlicht. Neben Jan Hammer trugen zahllose namhafte Rock- und Popgrößen der 80er Jahre ihren Teil zum Erfolg von "Miami Vice" bei, darunter Chris de Burgh, Depeche Mode, Phil Collins, Billy Idol, Peter Gabriel, The Who, Dire Straits, Bryan Ferry, Fleetwood Mac, Cyndi Lauper, Alan Parson Project u.v.m. Allerdings führte dies in den Folgejahren auch zu erheblichen Copyright- Problemen bei der Zweit- und Drittverwertung mittels DVD- Editionen.
    Ausgestrahlt wurde "Miami Vice" in den USA zwischen 1984 und 1989 mit 113 Episoden in fünf Staffeln auf NBC. Die Handlung dürfte allgemein bekannt sein: Hauptpersonen der in Miami/ Florida spielenden Serie sind die beiden verdeckt arbeitenden Polizisten Sonny Crockett (Don Johnson) und Rico Tubbs (Philip Michael Thomas). Die beiden jagen vor allem Drogenhändler, Waffenschmuggler und Geldwäscher in und um Miami. Neben ihrer beruflichen Arbeit erleben die beiden Polizisten im Verlauf der Serie auch immer wieder einige private Nackenschläge, weshalb die Reihe auch oft als "Drama" klassifiziert wird. Die meisten Episoden wurden authentisch in South Beach, einem Gebiet von Miami Beach, gedreht.
    "Miami Vice" war geradezu notorisch bekannt für seine zahlreichen Auftritte von Gaststars, darunter bekannte Showgrößen wie Phil Collins, Miles Davis, Sheena Easton, Melanie Griffith, Isaac Hayes, Don King, Eartha Kitt, Willie Nelson, David Rasche, George Takei, Bruce Willis, Frank Zappa oder Denise Matthews.
    Bei uns in Deutschland lief die Serie erstmals am 6. Dezember 1986 jeweils Dienstags ab 21.45 Uhr im Programm der ARD. 1993 sicherte sich dann RTL die Ausstrahlungsrechte und strahlte das Format mit einigen Unterbrechungen zwischen 1993 und 1997 aus. Im Jahre 2006 erschien ein Remake von "Miami Vice" als Kinofilm, Regie führte Anthony Mann; die Hauptrollen übernahmen Colin Farrell und Jamie Foxx.
    Wie bereits erwähnt, gab es bei der Veröffentlichung von DVD- Editionen seit 2005 zahlreiche Copyright- Probleme durch die vielen Musikeinspielungen. Im November 2020 erschien nach Fanprotesten aufgrund teilweise neuer Synchronisation die überarbeitete "Complete Ultimate Collection" auf Blu- ray auf dem deutschen Markt.

    www.youtube.com/watch?v=dEjXPY9jOx8
    www.youtube.com/watch?v=pTZzqGd0ZiE
    www.youtube.com/watch?v=05TRO9JlnI4

    433

    Mittwoch, 19. April 2023, 17:06

    Wie schon mit "Dallas" wurde ich auch mit "Miami Vice" von Anfang an nicht warm, und gab nach 2 oder 3 Folgen gelangweilt auf.
    Fuer mich waren die 70er (Ausnahme: endlich wurden 49 weitere "Auf der Flucht" Folgen ausgestrahlt), 80er und 90er Jahre der absolute Tiefpunkt des deutschen und des US Fernsehens.
    Es gab zwar einige gute Mini TV Serien wie "Top of the Hill" mit Sonny Bono, Adrienne Barbeau und Elke Sommer, "Die Zwillingsschwestern" mit Stefanie Powers und Gina Lollobrigida, "If Tomorrow Comes" (Kalte Glut, mit Tom Berenger und Madolyn Osbourne), "Fackeln im Sturm" (Patrick Swayze) und "Feuersturm" (Robert Mitchum), aber es gab fuer mich keine langlebigen TV Serien, die mich gefesselt haetten.
    Zum Glueck gab es Videorekorder und so nahm ich mir viele der alten classic TV series auf SAT 1, Pro7 und Kabel1 auf und schaute mir die mangels guter zeitgenoessischer TV Produktionen an bzw ich sah mir alte Filme an, die zum Glueck noch ausgestrahlt wurden.
    Die ganzen Quiz Shows und sonstigen Shows mochte ich nicht und machte mir ab Juli 1980 lieber mein eigenes Fernsehprogramm.

    Erst dank der neueren US Krimi Serien wie "Cold Case", "Law & Order", "Prison Break" (fuer Fans von "Auf der Flucht"), "24", "Blue Bloods", der Jessie Stone Serie mit Tom Selleck, "Bosch", "Jack Ryan" fand ich wieder Interesse am US Fernsehen. Aber das war erst Jahre nach meiner Auswanderung.
    Ich stolperte auch immer wieder ueber interessante Produktionen auf dem History Channel bzw dem Discovery Channel.
    Da gab es zum einen mehrere Staffeln von "Hunting Hitler", das waere einen eigenen thread wert, es gab Dokus ueber die Lost Colony auf Manteo Island und Virginia Dare, es gab Dokus ueber die drei Maenner (Frank Morris und die beiden Anglin Brueder), denen ca. 1962 tatsaechlich die Flucht aus Alcatraz gelang, aber wenn ich Mitte November in die Vorschau sehe, dann gibt es weder eine gute Doku zum Thema Mayflower und Thanksgiving, und JFK wird auch kaum noch mit Sendungen bedacht an seinem Todestag (22.11.63).

    434

    Mittwoch, 19. April 2023, 18:35

    Serien der 80er

    @Chrissie777: "Dallas" und "Dynasty" sind, was die Beliebtheit von Serien der 80er Jahre angeht, eine Glaubensfrage. Als "Dallas" bei uns lief, war ich mitten in meinen Vorbereitungen zur Diplomabschlußprüfung und habe mir auf Empfehlung eines Mitstudenten (Gruß an Walter P.) Dallas zur Entspannung angesehen, obwohl ich Larry Hagman, den ich vorher nur als Major Tony Nelson aus "I Dream of Jeannie" kannte, in der Rolle des Fieslings J.R. Ewing anfangs nicht ernstnehmen konnte.
    In "Dynasty" (Denver Clan) habe ich eher selten reingeschaut. Ich habe nichts gegen einen soliden Wohlstand, aber dieses Szenario war mir dann doch etwas zu abgehoben. Sexy fand ich damals nur das "Biest" Joan Collins.
    In den 80ern gab es aber auch hervorragende Miniserien, z.B. "Shogun" mit Richard Chamberlain, natürlich in der Komplettversion und nicht in der stark gekürzten Spielfilmfassung. Ich habe damals sogar das recht opulente Buch zum Film gelesen, das müßte so um die Mitte der 80er Jahre gewesen sein.

    435

    Freitag, 21. April 2023, 12:08

    RE: Weiterer interessanter Clip über "The Lost Colony"

    Interessanter Youtube Clip!
    www.youtube.com/watch?v=u8sJFGp6120

    Ich tendiere zu der Ansicht, daß die Kolonie sich aufgrund der Nahrungssituation in mehrere Gruppen aufgespalten hat und teilweise in der Wildnis umgekommen, teilweise von Indianern niedergemetzelt und zu einem kleineren Teil bei den Croatans gelandet und mit ihnen verschmolzen ist.
    Ungewöhnlich bleibt das Verhalten der Siedler dennoch. Die Gegend galt damals als sehr wild- und fischreich, so daß eigentlich genügend Nahrungsmittel allein durch Jagd und Fischfang hätten organisiert werden können.
    Ein Kommentator des o.a. Clips bringt die Hurricane- Theorie ins Spiel. Demnach soll die Insel in einem Hurricane- Gürtel liegen und die Siedler durch einen Wirbelsturm zur Flucht und Aufgabe ihrer Niederlassung gezwungen worden sein.
    Was letztendlich zum "Verschwinden" der Kolonie geführt hat, werden wir mit endgültiger Gewißheit nie erfahren.

    436

    Mittwoch, 10. Mai 2023, 15:03

    The American Corner - Zur Geschichte des LIFE- Magazines

    Über viele Jahrzehnte gehörte es zu den Flaggschiffen nicht nur des amerikanischen, sondern auch des internationalen Photojournalismus mit weltweit hoher bis höchster Anerkennung. Bis ihm eine Entwicklung allmählich den Garaus machte, von der wir weiter unten noch hören werden. ;)
    Im Grunde handelte es sich um zwei Magazine. "LIFE I" wurde bereits Anfang 1883 von J.A. Mitchell und A. Miller gegründet und als Wochenmagazin publiziert. Für die regelmäßige Herausgabe war die eigens für diese Zeitschrift geschaffene "Life Publishing Company" in New York City verantwortlich. Populär und bekannt wurde LIFE um die Wende zum 20. Jahrhundert vor allem durch seine zahlreichen Cartoons, abgebildete Pin- Up- Girls, seinen unverwechselbaren Humor sowie die regelmäßigen Theater- und später auch Filmkritiken.
    Im Jahre 1918 übernahm C.D. Gibson die Leitung des Magazins und paßte LIFE dem neuen Zeitgeist der raschen amerikanischen Verstädterung während der "Roaring Twenties" an. In diesem Jahrzehnt erreichte die Zeitschrift amerikaweit über 250.000 Leser, mußte nach Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 1929 ihre Auflage jedoch wieder massiv reduzieren und stellte ihr Erscheinen unter ihrem neuen Herausgeber G. Eggleston auf monatliche Ausgaben um. Hinzu kam, daß die ab 1925 erscheinende Zeitschrift "The New Yorker" sich als ernstzunehmende Konkurrenz mit ähnlichen Inhalten entwickelte, die LIFE darüber hinaus auch wichtige Autoren abwarb. Im Jahre 1933 erhielt das Magazin mit "Esquire" noch einen weiteren Wettbewerber, so daß die Gewinnsituation von LIFE zunehmend prekär wurde und im Oktober 1936 die vorläufig letzte Ausgabe der Zeitschrift erschien.
    Im gleichen Jahr übernahm Henry Luce im wesentlichen nur die Namensrechte an LIFE, um eine neue Publikation mit dem Schwerpunkt Photojournalismus auf den Markt zu bringen. Das Markenzeichen von "LIFE II" waren zu dieser Zeit noch neuartige großformatige Photoreportagen, die mehrere Seiten umspannten. Bekannte Photographen, die in den Folgejahren für das Magazin arbeiteten, waren u.a. Margaret Bourke- White, Horace Bristol, Alfred Eisenstaedt, Andreas Feininger, Carl Mydans, David E. Scherman, W. Eugene Smith und Tony Vaccaro.
    Die erste Ausgabe der neukonzipierten LIFE erschien am 23. November 1936 mit einem Bild des Fort Peck Dam. Die verlegerische Absichtserklärung lautete: "Das Leben sehen, die Welt sehen, Augenzeuge großer Ereignisse sein, die Gesichter der Armen und das Gehabe der Stolzen erblicken, Maschinen, Armeen, Menschenmassen, Schatten im Dschungel und auf der Mondoberfläche; die Werke des Menschen sehen, seine Gemälde, Bauwerke; Dinge wahrnehmen, die Tausende von Kilometern entfernt sind, hinter Mauern, in Innenräumen, an die heranzukommen gefährlich ist; Frauen, die Männer lieben, und Scharen von Kindern; sehen und am Sehen Freude haben, sehen und staunen; sehen und belehrt werden."
    LIFE wurde zwischen 1936 und 1972 wöchentlich herausgegeben, hatte jedoch bereits in den ausgehenden 60er Jahren mit schwindenden Auflagen zu kämpfen, wozu eindeutig der Siegeszug des Fernsehens in diesem Zeitraum entscheidend beitrug. Hinzu kam, daß die Anzahl der Spontankäufer am Kiosk gegenüber den festen Abonnenten gerade einmal bei vier Prozent lag. Durch diese Vielzahl an Komponenten geriet das Magazin allmählich in finanzielle Schieflage, erschien zwischen 1972 und 1978 nur noch unregelmäßig und ab 1978 nur noch monatlich. Dieser schleichende Niedergang des einst populärsten amerikanischen Reportagemagazins spiegelte dezidiert den Bedeutungsverlust der Photoreportage für Printmedien zugunsten der Fernsehberichterstattung wider.
    Im Jahre 2000 wurde LIFE als mehr oder weniger regelmäßig erscheinendes Magazin schließlich eingestellt und erschien bis zum Jahre 2004 nur noch bis zu sechs Mal jährlich anläßlich besonderer Ereignisse, oft in Verbindung mit einem Taschenbuch als sogenanntes "Magazine". Letzter Eigentümer war zu dieser Zeit der Medienkonzern AOL Time Warner.
    Durch eine Intensive Kooperation mit Google stehen seit 2008 auch nach dem Ende von LIFE als Printmedium rund zehn Millionen Bilder im Internet zur Verfügung. Im März 2009 wurde unter www.life.com außerdem eine eigene Internetpräsenz auf den Weg gebracht. Eigentümer sämtlicher Namensrechte ist heute das Unternehmen Dotdash Meredith.
    Im Jahre 2004 erschien bei uns in Deutschland bei Schirmer/ Mosel ein opulenter Bildband unter dem Titel "Die großen Life- Photographen- Die Photoenzyklopädie des 20. Jahrhunderts. ISBN 3-8296-0156-5.

    www.youtube.com/watch?v=naWkTousYWY
    www.youtube.com/watch?v=M-Z9ker2srU
    www.youtube.com/watch?v=E_l9G00HBz0

    437

    Freitag, 12. Mai 2023, 00:21

    RE: Serien der 80er

    So gern ich Richard Chamberlain mag (vor allem als "Dr. Kildare" und "Agent ohne Namen", das so viel besser ist als die spaeteren remakes mit Matt Damon), mit "Shogun" konnte ich nichts anfangen und "Die Dornenvoegel" waren mir zu religioes.
    Ich mochte Chamberlain in den Dumas Filmen wie "Der Graf von Monte Christo".
    Joan Collins ging mir auf die Nerven, ich verfolgte "Dynasty" wegen Linda Evans, die mir schon in "Big Valley" gefallen hatte.
    @Chrissie777: "Dallas" und "Dynasty" sind, was die Beliebtheit von Serien der 80er Jahre angeht, eine Glaubensfrage. Als "Dallas" bei uns lief, war ich mitten in meinen Vorbereitungen zur Diplomabschlußprüfung und habe mir auf Empfehlung eines Mitstudenten (Gruß an Walter P.) Dallas zur Entspannung angesehen, obwohl ich Larry Hagman, den ich vorher nur als Major Tony Nelson aus "I Dream of Jeannie" kannte, in der Rolle des Fieslings J.R. Ewing anfangs nicht ernstnehmen konnte.
    In "Dynasty" (Denver Clan) habe ich eher selten reingeschaut. Ich habe nichts gegen einen soliden Wohlstand, aber dieses Szenario war mir dann doch etwas zu abgehoben. Sexy fand ich damals nur das "Biest" Joan Collins.
    In den 80ern gab es aber auch hervorragende Miniserien, z.B. "Shogun" mit Richard Chamberlain, natürlich in der Komplettversion und nicht in der stark gekürzten Spielfilmfassung. Ich habe damals sogar das recht opulente Buch zum Film gelesen, das müßte so um die Mitte der 80er Jahre gewesen sein.

    438

    Sonntag, 14. Mai 2023, 15:47

    RE: The American Corner - Zur Geschichte des LIFE- Magazines

    Schoen, dass Du diese beruehmten Fotografen erwaehnt hast.
    Margaret Bourke-White wurde vor allem im WW II durch ihre hervorragenden Fotos bekannt. Aber fuer sensationelle Blickwinkel wagte sie sich auch auf die Gerueste neu erbauter Wolkenkratzer in NYC.

    Alfred Eisenstaedt war mit der amerikanischen Malerin Georgia O'Keeffe verheiratet, eins seiner beruehmtesten Fotos zeigt einen Kellner auf Schlittschuhen in St. Moritz mit einem Tablett voller Sektglaeser.
    Von Tony Vaccaro (keine Ahnung, ob er mit der Schauspielerin Brenda Vaccaro verwandt ist, die jahrelang eine Liaison mit Michael Douglas hatte) habe ich das Buch "Entering Germany", ein Bildband, der den Einzug der GI's nach Germany Anfang 1945 beschreibt. Erschienen im Taschen Verlag.
    Bekannte Photographen, die in den Folgejahren für das Magazin arbeiteten, waren u.a. Margaret Bourke- White, Horace Bristol, Alfred Eisenstaedt, Andreas Feininger, Carl Mydans, David E. Scherman, W. Eugene Smith und Tony Vaccaro.

    439

    Sonntag, 14. Mai 2023, 16:17

    Alfred Eisenstaedt und LIFE sammeln

    Im Netz gibt es Interviews mit Alfred Eisenstaedt, die auch unter einem Aspekt interessant sind: seinen harten deutschen Akzent wurde er trotz guter Englischkenntnisse zeitlebens nicht mehr los. ;)
    Die alten LIFE- Ausgaben zu sammeln, wäre eine reizvolle Herausforderung, vor allem wenn man in den USA lebt und noch relativ leicht an diese Hefte herankommt. Meines Wissens sind die meisten Ausgaben noch reichlich am Markt und für relativ kleines Geld zu bekommen.

    440

    Montag, 15. Mai 2023, 01:04

    RE: Alfred Eisenstaedt und LIFE sammeln

    Ich las mehrmals, dass man den hard German accent nur dann los wird, wenn man das grosse Glueck hat, VOR seinem 18. Lebensjahr ein Jahr im Austausch in den USA zu leben.
    Ich werde im August 68, da sammle ich nur noch alte HOER ZU Hefte aus den 60er Jahren, Buecher und DVD's (beide sind vom Aussterben bedroht), von anderen Dingen versuche ich mich zu trennen.
    Im Netz gibt es Interviews mit Alfred Eisenstaedt, die auch unter einem Aspekt interessant sind: seinen harten deutschen Akzent wurde er trotz guter Englischkenntnisse zeitlebens nicht mehr los. ;)
    Die alten LIFE- Ausgaben zu sammeln, wäre eine reizvolle Herausforderung, vor allem wenn man in den USA lebt und noch relativ leicht an diese Hefte herankommt. Meines Wissens sind die meisten Ausgaben noch reichlich am Markt und für relativ kleines Geld zu bekommen.