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    Mittwoch, 15. März 2023, 14:56

    Mireille Mathieu - Der Spatz aus Avignon

    Vorgewurfen wurde ihr gelegentlich ihr hölzernes Auftreten, ihre stets gleiche Frisur und ihr Mangel an künstlerischer Weiterentwicklung. Ich sehe das anders, denn zwar wurde Mireille Mathieu nicht zu einer zweiten Edith Piaf, wie von manchen Fans der kleinen Französin (1,53 m) gelegentlich prognostiziert, aber ihre Stimme war dennoch überragend. Wie immer liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen, und konstatieren sollte man einfach auch, daß die begnadete Sängerin von ihrem Manager Johnny Stark bis zu seinem Tod im Jahre 1989 stets an einer sehr kurzen Leine geführt wurde.
    Geboren wurde Mireille Mathieu am 22. Juli 1946 in Avignon, Vaucluse, wo sie als Tochter eines Steinmetzen und Älteste von vierzehn (!) Kindern in sehr bescheidenen Verhältnissen aufwuchs. Die allgemeinbildende Schule schloß sie nicht ab, da sie als Hilfsarbeiterin in einer Konservenfabrik früh ihren Beitrag zum Auskommen der Familie zu leisten hatte. Überzeugt war sie jedoch bereits früh von ihrer überragenden Stimme, so daß sie sich an zahlreichen Gesangswettbewerben beteiligte. Im Jahre 1964 gelang es ihr, mit Edith Piafs Stück "Jezebel" in die Endausscheidung eines Wettbewerbs für unbekannte Talente zu gelangen und diese auch zu gewinnen. Dabei machte sie die Bekanntschaft mit dem Musikmanager Johnny Stark, der schon Branchengrößen wie Yves Montand, Francoise Hardy, Johnny Hollyday oder Sivie Vartan gefördert hatte. Gemeinsam entstanden anschließend erste Studioaufnahmen in Paris, die für Mireille Mathieu letztendlich der Anfang eines kometenhaften Aufstiegs bedeuteten.
    Bereits im Alter von 18 Jahren erschien ihr erstes Album mit dem Titel "Mon Crédo", das in wenigen Wochen über eine Million Mal verkauft wurde. Kurz darauf feierte sie auch im europäischen Ausland ihre ersten Erfolge. Am 21. November 1965 sang sie in der französischen TV- Show "Télé Dimanche" ihr Repertoir, worauf sie sich zum neuen Shooting Star des französischen Chanson entwickelte. Im Jahre 1966 führte sie ihre erste Amerika- Tournee gemeinsam mit Maurice Chevalier nach New York, wo das Duo gemeinsam im Hotel Waldorf Astoria auftrat. Als in diesem Jahr das vierzehnte (!) Kind der Familie Mathieu geboren wurde, übernahm Staatspräsident Charles de Gaulle höchstselbst für das Kind die Patenschaft. Im gleichen Jahr gastierte sie im Berliner Friedrichstadt- Palast erstmals in Deutschland. Im Jahre 1967 feierte sie ihren endgültigen Durchbruch auf dem deutschen Markt mit dem Titel "Hinter den Kulissen von Paris", worauf die talentierte Sängerin mit dem Spitznamen "Spatz von Avignon" bedacht wurde.
    International erhielt sie dagegen den Namen "Mimi". In den 70er Jahren führten sie ihre zahlreichen internationalen Tourneen bis in die Volksrepublik China, wo sie als erste westliche Künstlerin nach 1949 auftreten durfte. In New York gab sie eines ihrer größten Konzerte in der Carnegie Hall, und mit ihrem Hit "La Paloma adé" erreichte sie Platz eins der deutschen Hitparade. Fortan zählte sie mit ihren großen Erfolgen wie "Akropolis Adieu", "An einem Sonntag in Avignon" oder "In den Armen Deiner Zärtlichkeit" zu den beliebtesten Gästen in zahlreichen Unterhaltungsshows. In den frühen 80er Jahren folgten weitere Konzerte in Rußland, Kanada und Japan. Dabei sang Mireille Mathieu ihre Chansons neben ihrer Muttersprache Französisch auch in Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Chinesisch, Russisch und selbst Finnisch. Im Jahre 1984 wurde ihr für ihren Beitrag zur Völkerverständigung das deutsche Bundestverdienstkreuz verliehen. Zwischenzeitlich erschienen weitere Erfolgshits wie "Das Wunder aller Wunder ist die Liebe", "Ganz Paris ist ein Theater", "Hans im Glück" oder "Alles nur ein Spiel".
    Im Verlauf ihrer internationalen Karriere sang Mireille Mathieu gemeinsam mit zahlreichen Stars wie Peter Alexander, Charles Aznavour, Placido Domingo, Tom Jones, Dean Martin, Harald Juhnke oder Julio Iglesias.
    Ab Mitte der 90er Jahre zog sich die talentierte Sängerin zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Im Jahre 1999 wurde Mireille Mathieu zum Ritter der Ehrenlegion ernannt, und 2005 feierte sie im Pariser Olympia ihr vierzigjähriges Bühnenjubiläum. Im Verlauf ihrer Karriere veröffentlichte sie 37 Alben und über tausend Lieder, die auf über 190 Millionen Tonträgern verkauft wurden. Neben Edith Piaf zählt auch Mireille Mathieu zum nationalen Kulturerbe Frankreichs und ist neben der Frankokanadierin Céline Dion die erfolgreichste französischsprachige Sängerin.
    Die tiefreligiöse und sehr familienverbundene Sängerin Mireille Mathieu lebt heute zurückgezogen gemeinsam mit einer ihrer Schwestern in Neuilly-sur- Seine bei Paris.

    www.youtube.com/watch?v=q-6HwvKTrBs
    www.youtube.com/watch?v=t2MaQyPTJd4

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    Samstag, 18. März 2023, 13:18

    Vielen Dank fuer den schoenen Beitrag. Ich wusste kaum etwas ueber Mireille Mathieu, aber ich kannte ihre Stimme.