•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

    1

    Freitag, 10. März 2023, 15:09

    Heintje - Der Schwarm unserer Mütter

    Als fast gleichaltriger Bengel meinte ich, mir in den späten 60er Jahren bereits ein Urteil über den jungen Shooting Star aus Holland erlauben zu können. "Der singt doch nur für die Muttis, und wieso denn Mama, das sagen doch nur die Babys. Richtige Kinder sagen Mami oder Mutti". So oder so ähnlich meine damalige Kernaussage über den jungen Mann, der mir im übrigen äußerlich durchaus nicht ganz unähnlich war.
    Geboren wurde er rund anderthalb Jahre vor mir unter dem bürgerlichen Namen Hendrik Nikolaus Simons am 12. August 1955 in der niederländischen Kleinstadt Heerlen. Schon als kleines Kind soll Hendrik Lieder nachgesungen haben, die aus der Musikbox in der väterlichen Gaststätte bei Kerkrade erklangen. Ursprünglich war sein Vater Grubenarbeiter, konnte diesen Beruf jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben und wurde so zum Kneipier.
    Im Alter von elf Jahren gewann Hendrik im Jahre 1966 einen niederländischen Talentwettbewerb, wurde daraufhin von dem holländischen Plattenproduzenten und Manager Addy Kleyngeld (nomen est omen !) entdeckt und dessen Freund, dem Produzenten Wolfgang Roloff vorgestellt. Dieser machte erste Probeaufnahmen mit dem talentierten jungen Mann, und bereits 1967 avancierte "Heintje", wie er fortan genannt wurde, mit seinem Megahit "Mama" (Premiere im "Goldenen Schuß") zum Kinderstar und Liebling aller Mütter. Das Lied schlug im wahrsten Sinne des Wortes wie eine Bombe ein, wurde in vielen weiteren Sprachen eingespielt und war 1968 die meistverkaufte Single in Deutschland. Der Jungstar mit seinem glockenhellen Knabentremolo wurde Dauergast in unzähligen Unterhaltungssendungen dieser Jahre und spielte weitere Hits ein, darunter "Du sollst nicht weinen" (1968 ), "Heidschi Bumbeidschi" (1968 ), "Ich sing ein Lied für Dich" (1969) oder auch "Schneeglöckchen im Februar, Goldregen im Mai" (1971).
    Im Verlauf seiner relativ kurzen Karriere als Kinderstar erhielt Heintje zahlreiche Auszeichnungen, darunter vierzig (!) Goldene Schallplatten, einmal Platin für 2,5 Millionen verkaufte Tonträger, zwei Goldene Löwen von Radio Luxemburg, einen Bambi, einen Edison (die höchste holländische Auszeichnung) sowie das Goldene Mikrofon in Österreich. Insgesamt verkaufte Heintje über vierzig Millionen (!) Tonträger.
    Nicht nur bei uns in Deutschland wurde der smarte holländische Junge zum Kinderstar, sondern auch in Belgien, Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Luxemburg, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Großbritannien, ja selbst im fernen Südafrika wurden Heintjes Platten verkauft. Schon mit dreizehn Jahren verließ der Kinderstar die Schule, und bereits mit fünfzehn war Heintje durch seine internationalen Erfolge zum Multimillionär geworden, nicht zuletzt auch wegen lukrativer Filmverträge, die ihm mindestens eine Hauptrolle pro Jahr zusicherten. So war er bereits im Jahre 1968 in "Zum Teufel mit der Penne" zu sehen, 1969 folgten "Hurra, die Schule brennt" sowie "Heintje - Einmal wird die Sonne wieder scheinen" und "Heintje- Ein Herz geht auf Reisen". 1970 wurde "Heintje- Mein bester Freund" gedreht, und im Folgejahr "Die Lümmel von der ersten Bank VI- Morgen fällt die Schule aus". In all diesen mehr oder weniger anspruchslosen Unterhaltungsfilmen, die zum Teil deutlich auf ihn zugeschnitten waren, konnte Heintje natürlich auch seine Erfolgslieder plazieren und erhielt darüber hinaus für seine Rolle in den Pauker- Filmen "Die Goldene Leinwand".
    Von leichter Tragik umweht war, daß der sympathische Niederländer seine Gesangskarriere als Kinderstar erst relativ spät im Alter von elf, zwölf Jahren begonnen hatte und diese im Sommer 1972 durch den einsetzenden Stimmbruch ein vorläufig jähes Ende fand. Mit seiner vorläufig letzten Single "Meine Liebe für Dich / Du brauchst kein Clown zu sein" verabschiedete er sich von seinem Publikum. Doch bereits im Dezember 1973 war er wieder da, seine Stimme erschien gereift, und mit dem Titel "Ich denk an Dich" wollte er wieder an seine alten Erfolge anknüpfen. Dies gelang ihm nur sehr bedingt, doch noch bis in die späten 70er Jahre erschienen immer wieder einmal neue Titel von ihm auf dem Plattenmarkt; erst in den 80er Jahren wurde es deutlich stiller um den einstigen Kinderstar aus Holland.
    Hein Simons, wie er sich nun nannte, widmete sich nun verstärkt seinem Privatleben; er gründete eine Familie mit drei Kindern und erwarb einen Reiterhof. Anfang der 90er Jahre startete er unter seinem geänderten Namen den Versuch einer neuen Gesangskarriere, und im Jahre 1995 brachte er anläßlich seines 40. Geburtstages sogar eine Technoversion seines größten Erfolgstitels "Mama" heraus. Inzwischen sind weitere Titel und Alben von ihm erschienen, so "Ich schenk Dir meine Liebe" (1998 ), "Noch einmal mit Gefühl" (1999) oder zuletzt "Alles halb so schlimm" (2009), mit denen er nur sehr begrenzt an seine alten Erfolge als Kinderstar anknüpfen konnte.
    Hein Simons lebte mit seiner Frau Doris, die er bereits 1981 geheiratet hatte, und seinen drei Kindern Pascal, Gina und Hendrick auf seinem Reiterhof "Gut Schimper"in Moresnet, einer Teilgemeinde von Plombiéres/ Belgien. Anfang Oktober 2014 berichteten die Boulevardmedien, daß der Ex- Kinderstar sich nach 33 Jahren von seiner Frau getrennt habe.

    www.youtube.com/watch?v=kR8AoV11aus
    www.youtube.com/watch?v=GsqpX-zkjoU
    www.youtube.com/watch?v=cODkQpGR160

    2

    Freitag, 10. März 2023, 20:54

    Ich wurde 10 Tage spaeter geboren.