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    Freitag, 22. Juli 2022, 13:36

    "Uns Uwe" ! Uwe Seeler, das Sportidol der 60er Jahre, verstorben

    Inwieweit die Gleichheit unserer Vornamen darauf beruhte, daß mein Vater ein bekennender Anhänger des Ausnahmefußballers Uwe Seeler war, kann ich heute nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, da meine Eltern bereits vor vielen Jahren verstorben sind. Ich gehe aber eher davon aus, daß es sich um die übliche Verwendung eines Modenamens dieser Jahre handelte, der im übrigen aus dem Schwedischen stammt ;) .
    Wie auch immer: nun ist bereits gestern auch das Fußballdenkmal und der bekennende Hamburger Uwe Seeler im Alter von 85 Jahren von uns gegangen. Seeler kam als Sohn eines Hamburger Schutenführers aus eher kleinen Verhältnissen, wurde insbesondere in den 60er Jahren zum deutschen Fußball- Idol und unter dem Marken- Namen "Uns Uwe" zu einer der ersten Werbe- Ikonen des deutschen Profifußballs. In den vergangenen Jahren mußte er sich dagegen desöfteren in Kliniken aufhalten, hatte einen Autounfall im Elbtunnel und stürzte in seinem Haus.
    Mit einer illustren Sammlung von Titeln konnte der Mittelstürmer Uwe Seeler nie dienen. Er war aus heutiger Sicht unglaublich vereinstreu, und sein Verein war und blieb stets der Hamburger SV. Mit dem DFB-Team bestritt er die Fußball- Weltmeisterschaften von 1958, 1962, 1966 und 1970, so daß man ihn oft mit den dabei erlittenen Niederlagen in Verbindung brachte. Unvergessen die Niederlage in England 1966, als er mit gesenktem Haupt neben der Musikkapelle das Stadion verließ. Man erinnert sich an das bis heute umstrittene Wembley- Tor und die 2:4- Niederlage in der Verlängerung. Vier Jahre später stand er in Mexiko- City in seinem Jahrhundertspiel, im WM- Halbfinale gegen Italien, auf dem Platz. Die Weltmeisterschaft von 1970 gilt vielen seiner Fans als das eindrucksvolle Spätwerk Seelers, doch der Weg der deutschen Nationalmannschaft war auch hier wiederum mit einer 3:4- Niederlage nach Verlängerung beendet.
    Uwe Seeler stand weniger durch internationale Erfolge, sondern auf andere Art und Weise in der Gunst der Nation. Er gehörte zu einer bereits damals geringer werdenden Spezies, die für Werte wie Bescheidenheit und eine wieder auferstandene Nation einstand, ohne dabei in Größenwahn zu verfallen.
    Bereits in den 50er Jahren war absehbar, daß Seeler ein großer Fußballer werden würde. Die WM 1954 verpaßte er noch, da er damals noch in der Jugendliga spielte. Bereits mit 17 gehörte er jedoch ab Oktober 1954 der Mannschaft der deutschen Weltmeister an. Im Jahre 1961 hätte er seiner Karriere zu internationalem Ruhm verhelfen können, als Inter Mailand ihn unter Vertrag nehmen wollte. Trainer Helenio Herrera kam damals höchstselbst nach Hamburg und ließ den jungen Mittelstürmer in einen ganzen Koffer voller Bargeld blicken. Dem HSV wurde über eine Million DM als Ablöse angeboten, damals eine immense Summe, doch Uwe Seeler entschied sich gegen einen Wechsel. Natürlich erfolgte das "No !" an Italien nicht ausschließlich aus purer Bescheidenheit seitens des Vereins und seines Spielers. Vor allem der großen Sportartikelfirma Adidas war daran gelegen, Seeler im Land zu halten. Man übertrug ihm schließlich die Gebietsvertretung für ganz Norddeutschland, und so kam es bisweilen vor, daß Uwe Seeler beim HSV- Training fehlte, weil er in seinem VW- Käfer unterwegs zu seiner Kundschaft war. Zum Ausgleich hielt er sich während seiner Reisen bei Vereinen fit, die gerade auf seiner Strecke lagen, und war dort ein stets willkommener Gast.
    In der 1963 gegründeten Fußball- Bundesliga war die monatliche Gehaltszahlung zunächst auf 1200,- DM limitiert; durch seine zusätzliche Adidas- Repräsentanz konnte Seeler diese Regel jedoch auf legale Art und Weise aushebeln.
    Im Jahre 1965 mußten Seelers zahllose Fans um ihren Mittelstürmer bangen, als ihm die Achillessehne riß, was zur damaligen Zeit meist das Ende einer Fußballerkarriere bedeutete. Doch Uwe Seeler erholte sich davon erstaunlich schnell und kehrte noch rechtzeitig zum wichtigsten Spiel der Saison auf das Spielfeld zurück, bei dem es gegen Schweden um die Teilnahme an der WM ´66 ging. Seeler trat in einem gepolsterten Spezialschuh an und führte die DFB- Elf mit seinem Siegtor zum 2:1 gegen Schweden.
    Bereits 1968 trat Uwe Seeler aus dem DFB- Team aus, folgte zwei Jahre später aber noch einmal der Bitte von Bundestrainer Helmut Schön um ein Comeback während der WM ´70. Seeler wollte den Aufstieg des damals in Topform befindlichen jungen Gerd Müller nicht blockieren und schlug sich selbst für eine zurückgezogenere Rolle vor. Als "hängende Spitze" gelang ihm eines der berühmtesten Tore der Fußballgeschichte: mit dem Hinterkopf im Viertelfinale gegen England.
    1972 zog er sich als aktiver Fußballer zurück und betätigte sich ausschließlich als Geschäftsmann. Dennoch wurde er 1978 noch einmal fast gegen seinen Willen aktiv, als er auf Bitte von Adidas für den irischen Klub Cork Celtic auflief. Uwe Seeler ging von einem Werbespiel aus; tatsächlich ging es gegen die Shamrock Rovers um Punkte in der ersten Liga. Bei der 2:6- Niederlage schoß "Uns Uwe" tatsächlich noch beide Tore !
    Seelers emotionale Bindung zum HSV war so stark, daß er 1995 bis 1998 sogar zum Vereinspräsidenten gewählt wurde. Er versuchte, den bereits zu dieser Zeit einsetzenden Niedergang des Vereins aufzuhalten, mit eher begrenztem Erfolg, was ihm seine treugebliebenen Fans aber auch nicht weiter übelnahmen.
    Uwe Seeler blieb dem Profifußball auch lange nach seiner aktiven Zeit noch treu, als sich die Rahmenbedingungen und vor allem die Einkommensverhältnisse der Aktiven bereits deutlich geändert hatten. Er begleitete die Nationalmannschaft zu Turnieren und war häufig Mitglied der DFB- Delegation.
    Möge der sympathische Profifußballer Uwe Seeler in Frieden ruhen.

    www.youtube.com/watch?v=g03KcvoH3QU

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    Sonntag, 7. August 2022, 18:49

    Judith Durham

    Da ertönte eine Stimme aus dem Radio,die mich sofort faszinierte. Ich konnte den Text nicht verstehen (englisch hatte ich erst in späteren Klassen), kannte weder das Lied noch den Namen der Sängerin. Es war Mitte der 60er-Jahre. Das Lied stammte von der australischen Gruppe "The Seekers" und hieß "The Carnival Is Over". Die Band gehörte schon sehr früh zu meinen Favoriten und etlicheJahre später besaß ich die meisten ihrer Schallplatten. Am 7. Juli 1968 gab die Band in London ihr Abschiedskonzert (findet man heute noch auf Youtube). Die Sängerin mit der faszinierenden Stimme hieß Judith Durham.

    Judith Durham verstarb am 05. August in ihrer australischen Heimat.

    The Seekers - The Carnival is over

    The Seekers - When the stars begin to fall

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    Freitag, 14. Oktober 2022, 14:20

    Ralf Wolter

    An der Seite von Pierre Brice und Lex Barker feierte der Star aus zahlreichen Karl-May-Verfilmungen in den Sechzigerjahren seine größten Erfolge, unter anderem in der Rolle des schlagfertigen Sam Hawkens oder des pfiffigen Hadschi Halef Omar. Ralf Wolter verstarb im hohen Alter von 95 Jahren.

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    Freitag, 14. Oktober 2022, 20:14

    Ralf Wolter verstorben

    Nun ist auch der immer leicht kauzig wirkende Schauspieler und Synchronsprecher Ralf Wolter heute im Alter von 95 Jahren von uns gegangen.
    Besonders bekannt wurde der gebürtige Berliner durch seine Auftritte als "Sam Hawkens" in den Winnetou- Produktionen der 60er Jahre, während er in weiteren Karl May- Kinofilmen den Hadschi Halef Omar sowie Andreas Hasenpfeffer darstellte. Mit Ralf Wolter ist nunmehr auch der letzte Hauptdarsteller der Karl May- Verfilmungen gestorben.
    Während seine Auftritte an der Seite von Pierre Brice und Lex Barker uns wohl am stärksten in Erinnerung geblieben sind, war der beliebte Schauspieler in den darauffolgenden Jahrzehnten auch in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen: im "Tatort", in "Der Alte", in "Ein Schloß am Wörthersee" oder in der "Küstenwache". Seine letzte Filmproduktion liegt bereits zehn Jahre zurück: "Bis zum Horizont, dann links".
    Der Berliner Ralf Wolter stammte aus einer Künstlerfamilie. Sein Vater war Zirkusartist, seine Mutter Musikerin. Nach seinem Besuch einer Schauspielschule arbeitete er zunächst in der Kabarettszene, später dann auch an Theatern in Berlin, Potsdam und München, bis es ihn zum Film und zum Fernsehen zog.
    Negativschlagzeilen machte Ralf Wolter im Jahre 2002 durch einen schweren Unfall auf der Autobahn A 24 mit drei Toten, den er mitverursacht hatte. Als damals 75- jähriger gab er vor Gericht an, von dem Geschehen nichts mitbekommen zu haben und deshalb den Unfallort verlassen zu haben.
    Zuletzt lebte er mit seiner Frau Edith, die er 1959 geheiratet hatte, zurückgezogen in München. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.
    Möge der sympathische Schauspieler Ralf Wolter in Frieden ruhen.

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    Donnerstag, 12. Januar 2023, 14:51

    Jeff Beck gestorben.

    Eric Clapton, Jeff Beck und Jimmy Page gehören zu den bekanntesten Blues- und Rock-Gitarissten. Zu Beginn ihrer Karriere spielten sie die Leadgitarre bei der britischen Rockband "The Yardbirds", die in den 1960er Jahren mit mehrere Singlehits die Charts stürmten.

    Jeff Beck ist am 10. Januar im Alter von 78 Jahren verstorben.

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    Samstag, 14. Januar 2023, 09:10

    Robbie Bachman

    Robbie Bachman der Schlagzeuger der Gruppe Bachman Turner Overdrive ist mit 68 Jahren verstorben.
    Der aus Kanada stammende Randy Bachman war Schlagzeuger bei der Band Brave Belt, die sich 1973 mit Änderung der Gruppenmitgliedern,
    in Bachman Turner Overdrive umbenannte.
    Randy Bachman der ältere Bruder, bekannt durch die Band Guess Who, führte die Gruppe nun zum Erfolg.
    Das bei Aufregung Stottern, eines seiner Brüder ( es gab noch Gerry) veranlasste Randy den Song You Ain’t Seen Nothing Yet zu schreiben der einen riesen Hit wurde.
    Es folgten 5 Top 40 Alben.

    https://youtu.be/4cia_v4vxfE


    R.I.P

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    Freitag, 20. Januar 2023, 14:17

    David Crosby verstorben

    Der einflußreiche amerikanische Singer- Songwriter David Crosby ist nun auch von uns gegangen. Der Musiker starb im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit, wie seine Ehefrau dem Magazin "Variety" mitteilte. Auch NBC Network bestätigte am Donnerstag seinen Tod unter Berufung auf eine Quelle im Umfeld der Familie. In der Stellungnahme hieß es: "Obwohl er nicht mehr hier bei uns ist, wird uns seine Menschlichkeit und seine freundliche Seele weiterhin leiten und inspirieren".
    Der Sänger und Gitarrist David Crosby wurde im Jahre 1941 in Los Angeles geboren und für die Leistungen seiner beiden Bands "The Byrds" und "Crosby, Stills & Nash" gleich zweimal in die "Rock and Roll Hall of Fame" aufgenommen. Bereits seine musikalischen Anfänge mit den "Byrds", die er zusammen mit Roger McGuinn und Gene Clark gegründet hatte, führte in erste Höhen des musikalischen Ruhms.
    Zwischen 1964 und 1967 spielte Crosby fünf Schlüsselalben des amerikanischen Folkrocks ein und hatte mehrere Megahits, so "Mr. Tambourine Man", "Turn! Turn! Turn!" und "So You Want to be a Rock´n Roll Star". Unstimmigkeiten innerhalb der Band führten bald zu Crosbys Rauswurf, den er jedoch gut abfedern konnte und mit Stephen Stills von "Buffalo Springfield" und Graham Nash von den "Hollies" die noch erfolgreichere Formation "Crosby, Stills & Nash", auch bekannt als "CSN", gründete. Zeitweise kam der Kanadier Neil Young als viertes Studio- und Live- Mitglied hinzu, so bereits 1969 beim Woodstock- Festival als "Crosby, Stills, Nash & Young (CSNY).
    In den frühen 70ern konzentrierte sich der mit einer sehr hellen, klaren Stimme gesegnete Crosby auf sein Solo- Debüt mit "If I Could Only Remember My Name". Weitere Aufnamen mit den ihm teilweise in einer Art Haßliebe verbundenen Weggefährten Stills, Nash und Young folgten dann eher sporadisch. Häufig kamen David Crosby auch seine ausgeprägten Drogenexzesse und sein Privatleben in die Quere. Zu den einigermaßen belegten Anekdoten aus seinem bewegten Leben gehört eine Lebertransplantation, die er sich von niemand Geringerem als Phil Collins bezahlen ließ. Und auch die Bestechung der mexikanischen Küstenwache, der er sieben Dollar pro Kopf bezahlte, nachdem diese Drogen auf seiner Yacht entdeckt hatte.
    Crosby wurde ebenfalls die Ehre zuteil, eine Gastrolle bei der Kultserie "Die Simpsons" zu erhalten. Die Macher der Reihe schrieben ihm den nachfolgenden Dialog mit dem ständig angeheiterten Barney Gumble ins Drehbuch. Barney: " Sie sind mein Held!" Crosby: "Oh, Sie mögen meine Musik ?" Barney: "Ach, Sie sind Musiker ?".
    In seinen späten Jahren schrieb David Crosby noch einmal eine Reihe von bemerkenswerten Alben. Für viele seiner Fans zählen die Soloeinspielungen von "Croz" (2014) bis "For Free" (2021) zu Crosbys beeindruckendem Spätwerk.
    Im vergangenen Jahr hatte er schließlich verkündet, daß er für Konzertauftritte mittlerweile zu alt sei und ihm auch die Kraft fehle. Möge David Crosby, der bisweilen etwas despektierlich als "Held der Säufer, Knallköppe und Freiheitsengel" bezeichnet wurde, in Frieden ruhen.

    www.youtube.com/watch?v=wrZolJJYPi0

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    Dienstag, 25. April 2023, 19:54

    "Mr. Sportschau" Ernst Huberty verstorben

    Nicht zuletzt durch seinen "Klappscheitel" bekannt, den auch mein alter Herr in fortgeschrittenen Jahren aus naheliegenden Gründen trug, ist der langjährige Moderator der "Sportschau" und eines der bekanntesten Fernsehgesichter der 60er/70er Jahre im biblischen Alter von 96 Jahren von uns gegangen.
    Ernst Huberty stammte aus einer deutsch- luxemburgischen Familie und wuchs in Trier und Koblenz auf. Er gehörte als Geburtsjahrgang 1927 zur "Generation Flakhelfer", holte nach Kriegsende zunächst sein Abitur nach und studierte anschließend Philosophie und Germanistik in Mainz. Im Jahre 1950 begann seine journalistische Karriere beim Südwestfunk in Baden-Baden, wo er bis Ende 1956 die Fernsehsendung "Sport am Montag" moderierte. 1957 wechselte er in die Redaktion des WDR- Vorabendmagazins "Hier und Heute", das er auch gelegentlich moderierte, und moderierte seit ihrem Beginn am 4. Juni 1961 die "ARD- Sportschau".
    Anfang 1970 wurde er zum "WDR- Sportchef" ernannt und mußte diese Position im März 1982 wegen unstimmiger Spesenabrechnungen wieder abgeben; anschließend wurde er in das dritte WDR- Programm quasi "strafversetzt". Im April 1991 wechselte er als Kommentator zum damals neugegründeten Bezahlfernsehen "Premiere" und half 2002 kurzzeitig beim SAT 1- Sportmagazin "ran" während eines Fußballspiels aus.
    Zwischenzeitlich arbeitete Huberty auch als Moderatoren- Coach der ARD-ZDF Medienakademie und in dieser Funktion auch für einige Privatsender wie Premiere oder SAT 1. Unter anderem coachte er Moderatoren wie Reinhold Beckmann, Johannes B. Kerner, Oliver Welke oder auch Monica Lierhaus.
    Darüber hinaus kommentierte Ernst Huberty zwischen 1960 und 1982 zahlreiche Sportveranstaltungen als Live- Reporter, darunter auch das sog. "Jahrhundertspiel" zwischen Deutschland und Italien anläßlich der Fußball- WM 1970 in Mexiko.
    Ernst Huberty war zweimal verheiratet und lebte in Frechen bei Köln. Er verstarb am 24. April 2023. Möge er in Frieden ruhen.

    www.youtube.com/watch?v=Iits2OzZ9ow

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    Donnerstag, 25. Mai 2023, 09:47

    Rock-Ikone Tina Turner gestorben

    Am 24.05.2023 starb die Rock-Ikone Tina Turner mit 83 Jahren in ihrer Wahlheimat, der Schweiz, wo sie seit 1994 dauerhaft wohnte und 2013 ihre US-amerikanische Staatsangehörigkeit aufgab und Schweizer Bürgerin wurde.

    Bekannt wurde sie in den 60ern mit ihrem Ehemann als Ike & Tina Turner. Sie gingen als Vorgruppe mit den Rolling Stones auf Tournee und wurden vor allem mit ihrem Hit "River Deep, Mountain High" bekannt, den die Rock-Band Deep Purple auf ihrer 2. LP (The Book of Taliesyn) coverte.

    Über Tina Turner gäbe es so viel zu schreiben. Ihre Ehe mit dem brutalen Ehemann Ike Turner, den sie 1962 geheiratet hatte. Sie schaffte es erst 1976, ihn zu verlassen. Ihr großes Comeback in den 1980er Jahren. Zu dieser Zeit lebte sie einige Jahre in Köln. Über ihre Leben wurden Filme gedreht, Bücher geschrieben und sogar ein Musical, das von Tina Turner autorisiert und mitgestaltet wurde, aufgeführt. Deutschlandpremiere war im März 2019 auf der Hamburger Reeperbahn im Operettenhaus.

    Am 06. März 1987 konnte ich sie live auf ihrem Konzert in der Frankenhalle in Nürnberg bewundern.

    Tina Turner Paradise Is Here Live 1988
    »Franko« hat folgendes Bild angehängt:
    • TT1987_Nuernberg.jpg

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    Montag, 17. Juli 2023, 11:17

    Jane Birkin verstorben

    Die britisch-französische Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin ist am 16. Juli 2023 im Alter von 76 Jahren in Paris gestorben.

    Die 1946 in London geborene Jane Birkin wurde in den 1960er-Jahren eine international bekannte Filmschauspielerin und insbesondere in Frankreich, wo sie ab Ende der 60er-Jahre lebte, ein Star. Als Sängerin wurde sie vor allem mit ihrem (Skandal-)Lied "Je t'aime ... moi non plus", das sie 1969 mit ihrem damaligen Lebensgefährten Serge Gainsbourg aufnahm, bekannt.

    Jane Birkin hatte bereits im vergangenen Mai mehrere für den Sommer geplante Konzerte aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen.

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    Dienstag, 18. Juli 2023, 00:13

    RE: Jane Birkin verstorben

    Ich erinnere mich an eine ihrer ersten Rollen in Antonioni's Film "Blow Up".
    Die britisch-französische Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin ist am 16. Juli 2023 im Alter von 76 Jahren in Paris gestorben.

    Die 1946 in London geborene Jane Birkin wurde in den 1960er-Jahren eine international bekannte Filmschauspielerin und insbesondere in Frankreich, wo sie ab Ende der 60er-Jahre lebte, ein Star. Als Sängerin wurde sie vor allem mit ihrem (Skandal-)Lied "Je t'aime ... moi non plus", das sie 1969 mit ihrem damaligen Lebensgefährten Serge Gainsbourg aufnahm, bekannt.

    Jane Birkin hatte bereits im vergangenen Mai mehrere für den Sommer geplante Konzerte aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen.

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    Donnerstag, 10. August 2023, 08:51

    R.I.P. Robbie Robertson

    Schon wieder ist einer gegangen.
    Mit 80 Jahren verstarb nun auch der Gitarrist von The Band Robbie Robertson.
    In den 60er Jahren war the Band, die Begleitgruppe von Bob Dylan.
    Acht Studioalben veröffentlichte Robertson noch bis in die 2000er Jahre.
    The Night they Drove old Dixie Down ( in deutsch Juliane Werdings , Am Tag als Conny Kramer starb )
    und The Weight sind wohl die bekanntesten Songs.
    https://youtu.be/FFqb1I-hiHE
    Hier noch eine tolle Fassung von vor 3 Jahren unteranderem mit Ringo Starr am Schlagzeug.

    https://youtu.be/ph1GU1qQ1zQ


    Ruhe in Frieden

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    Dienstag, 19. September 2023, 15:56

    Roger Whittaker gestorben

    Vielen seiner Fans galt er als die "Stimme der schweigenden Mehrheit", während andere ihn durchaus despektierlich als "Schnulzensänger mit der Ausstrahlung eines Sparkassen- Filialleiters" bezeichneten. Wie auch immer: bereits am 13. September ist der insbesondere in den 70er und 80er Jahren äußerst populäre Sänger im Alter von 87 Jahren von uns gegangen.
    Der am 22. März 1936 in Nairobi geborene Roger Whittaker wuchs als Sohn einer Familie auf, die aus klimatischen Gründen in die damals noch britische Kolonie Kenia ausgewandert war und dort eine Farm in der Nähe von Thika bewirtschaftete. Während der Ableistung seines Wehrdienstes kämpfte er als Mitglied des "Kenia Regiments" während des Mau- Mau- Aufstands im Aberdare Forest. 1956 begann er zunächst, Medizin in Kapstadt zu studieren, wechselte aber kurz darauf zu Zoologie, Meeresbiologie und Biochemie an der walisischen Bangor University, da er Lehrer werden wollte.
    Bereits während seines Studiums betätigte sich Whittaker als Amateurmusiker und veröffentlichte im Jahre 1962 seine erste Single "Charge of the Light Brigade". 1967 erschien "Mexican Whistler", bei der Whittaker die Melodie nur pfiff, und 1969 schaffte er seinen künstlerischen Durchbruch mit "Durham Town". Weitere Erfolge in den 70er Jahren waren "The Last Farewell", das zu seinem größten Erfolg wurde, sowie "River Lady", "Indian Lady" sowie "I Don´t Believe in It Anymore".
    Ende der 70er und in den darauffolgenden 80er Jahren war Whittaker vor allem mit Liedern in deutscher Sprache seines Produzenten Nick Munro erfolgreich, die er mangels ausreichender deutscher Sprachkenntnisse meist nur rein phonetisch nachsang. Sein größter Erfolg in dieser Zeit war "Albany" aus dem Jahre 1981.
    Bekannt wurde Roger Whittaker auch als talentierter Kunstpfeifer. Neben anderen Einspielungen wie dem bereits genannten "Mexican Whistler" (1967) führte er auch die "Elisabeth Serenade" in einer gepfiffenen Version auf. Zu den größten prominenten Fans Roger Whittakers zählte der amerikanische Präsident George Bush sen., der den Sänger zu seiner Goldenen Hochzeit einlud und der dort einige seiner Lieder sang.
    Roger Whittaker war seit 1964 mit Natalie O´Brian verheiratet, die ihm fünf Kinder schenkte und die mit ihm im Jahre 2012 auf seinen Altersruhesitz Saint-Cirq-Lapopie in den französischen Pyrenäen zog. Zusammen mit seiner Ehefrau schrieb er die Autobiographie "So Far so Good" /Ein Glück, daß es dich gibt. Whittaker´s Eltern, die bis 1989 in Kenia lebten, ereilte ein schreckliches Schicksal, als sie dort von einer marodierenden Bande überfallen, seine Mutter acht Stunden lang gefoltert und sein Vater ermordet wurde.
    Anfang September 2023 erlitt Roger Whittaker einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte. Er starb am 13. September 2023 im Alter von 87 Jahren in einem Krankenhaus in Südfrankreich und wurde am 16. September beigesetzt.
    Möge der mit über fünfzig Millionen verkaufter Platter äußerst beliebte Künstler und Entertainer Roger Whittaker, zu dessen Markenzeichen stets ein gepflegter "Henri-Quatre Bart" gehörte, in Frieden ruhen.

    www.youtube.com/watch?v=9bo16OGF8Lc
    www.youtube.com/watch?v=d5lwumwdsQQ

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    Montag, 6. November 2023, 17:11

    Hans Meiser verstorben

    Um es auf den Punkt zu bringen: ich mochte ihn. Er hatte als "Anchorman" der RTL- Nachrichten die besten Voraussetzungen, zu einer ähnlichen Institution wie Hajo Friederichs oder Ulrich Wickert zu werden. Entschieden hat er sich letztlich für den "Weg des Geldes", als er in den 90er Jahren mit seiner täglichen Nachmittagstalkshow "Hans Meiser" ein Millionenpublikum erreichte.
    Geboren wurde Hans Meiser am 20. August 1946 in Bad Rothenfelde. Nach seinem Abitur studierte er Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte in Stuttgart, erlangte jedoch keinen Abschluß, sondern begann im Jahre 1970 eine Moderatorentätigkeit beim "Pop Shop" des SWF. Im darauffolgenden Jahr wechselte er als Nachrichtenredakteur zum deutschsprachigen Hörfunk von Radio Luxemburg.
    Einen großen Karrierersprung machte Hans Meiser, als er bei RTL als Mann der ersten Stunde anfing und dort zwischen 1984 und 1992 Anchorman des Nachrichtenformats "RTL aktuell" war. Zwischen 1992 und 2006 moderierte er dort die Sendung "Notruf", in der spektakuläre Rettungsaktionen nachgestellt wurden. Seinen höchsten Bekanntheitsgrad erlangte er jedoch durch seine tägliche Talkshow "Hans Meiser", die von ihm produziert und moderiert wurde und in der erstmals im deutschen Fernsehen der "Mann resp. die Frau von der Straße" zu Wort kamen. Der große Erfolg dieses nicht unumstrittenen Formats mit bis zu 40 % Marktanteil führte in den 90er Jahren zu einer Flut von Talkshows im Nachmittagsprogramm anderer Fernsehsender. Allein RTL hatte damals bis zu fünf derartige Sendungen im Programm.
    Im Jahre 2010 kam für Hans Meiser dann der große Absturz, nachdem seine Verträge mit RTL ohne Angabe von Gründen vermutlich aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr verlängert wurden. Der ehemalige Topmoderator meinte damals dazu, er sei "abgeschosssen worden wie eine Sau in der Morgensonne". Bereits ein Jahr zuvor hatte seine Produktionsfirma Crea TV Insolvenz anmelden müssen.
    Neben einigen Moderationen auf kleineren Kanälen stand Hans Meiser in den Folgejahren auch wegen seiner Werbung für unseriöse Finanzprodukte deutlich in der Kritik und wirkte in dieser Zeit gesundheitlich bereits deutlich angeschlagen. Er war zweimal geschieden und hatte drei Kinder. Im Jahre 2018 heiratete er seine dritte Frau Angelika. Zuletzt lebte er in Scharbeutz, wo er am 3. November 2023 an Herzversagen starb.
    Möge der beliebte Anchorman, Moderator und Produzent Hans Meiser in Frieden ruhen.

    www.youtube.com/watch?v=rptPC95eC_w
    www.youtube.com/watch?v=N4ij9EaKUqg

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    Donnerstag, 30. November 2023, 15:34

    Henry Kissinger verstorben

    Der ehemalige, deutschstämmige amerikanische Außenminister Henry Kissinger ist von uns gegangen. Der nicht unumstrittene Nobelpreisträger starb in seinem Anwesen in Connecticut im Alter von hundert Jahren, wie von seiner Beratungsfirma mitgeteilt wurde. Kissinger wird bei einer privaten Feier im Familienkreis beigesetzt, eine Gedenkfeier solle zu einem späteren Zeitpunkt in NYC stattfinden.
    Henry Kissinger war zwischen 1973 und 1977 amerikanischer Außenminister und von 1969 bis 1975 nationaler Sicherheitsberater unter den Präsidenten Richard Nixon und Gerald Ford. Der Republikaner prägte in diesem Zeitrahmen maßgeblich die amerikanische Außenpolitik. Seine Bemühungen führten zur diplomatischen Öffnung Chinas, zu Rüstungskontrollverhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion, zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn sowie zum Pariser Friedensabkommen mit Nordvietnam.
    Für dieses Waffenstillstandsabkommen im Vietnamkrieg erhielt Henry Kissinger im Jahre 1973 gemeinsam mit dem nordvietnamesischen Chefunterhändler Le Duc Tho den Friedensnobelpreis, dessen Vergabe jedoch sehr umstritten war. Le Duc Tho lehnte diese Ehrung ab, da der Krieg trotz des Abkommens weitergeführt wurde. Selbst Henry Kissinger wollte diesen Nobelpreis in späterer Zeit wieder zurückgeben.
    Gerald Ford betrachtete Kissinger stets als einen "Super- Außenminister", wies aber auch auf dessen rhetorische Schärfe und ausgesprochene Selbstsicherheit hin, die seine Kritiker eher als Paranoia und Egoismus bezeichneten. "Henry ist überzeugt davon, niemals einen Fehler gemacht zu haben", sagte Gerald Ford. Während viele Zeitgenossen seine intellektuelle Brillianz lobten, kritisierten andere ihn für seine Unterstützung antikommunistischer Diktaturen, vor allem in Lateinamerika. Fragwürdig war auch seine Rolle, die er bei der zunächst geheimgehaltenen Bombardierung Kambodschas spielte. Henry Kissinger mußte sich gelegentlich die Frage gefallen lassen, inwiefern ihm an einer raschen Beendigung des Vietnam- Desasters gelegen war und er den Krieg in Südostasien nicht unnötig verlängert hat, um Richard Nixons Wahlchancen zu erhöhen.
    Heinz Alfred Kissinger wurde 1923 im bayerischen Fürth geboren. Seine jüdisch- orthodoxe Familie emigrierte im Jahre 1938 in die USA, wo Kissinger im Jahre 1943 eingebürgert wurde und seinen Vornamen in "Henry" abänderte. Als Angehöriger der 84. Infanteriedivision kehrte er gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in seine deutsche Heimat zurück, arbeitete als Übersetzer bei Geheimdienstoperationen und half bei der Festnahme von ehemaligen Angehörigen der Gestapo. Auf seine Armeezeit folgte eine glanzvolle Karriere an der Universität Harvard. Mit seinen pointierten Analysen zu Verteidigungsstrategien und Atomwaffen machte der Politikwissenschaftler auf sich aufmerksam und begann, die amerikanische Regierung zu beraten.
    Als Richard Nixon im Jahre 1969 ins Weiße Haus einzog, machte er Kissinger zu seinem nationalen Sicherheitsberater und 1973 zusätzlich zum Außenminister. Seine Arbeit brachte ihm zahlreiche Bewunderer, aber auch viele erbitterte Gegner ein. Als Gerald Ford im Jahre 1976 die Präsidentschaftswahl gegen den Demokraten Jimmy Carter verlor, endete Henry Kissingers Ministerkarriere. In den darauffolgenden Jahrzehnten blieb er dennoch ein weiterhin einflußreicher Berater und befaßte sich als Buchautor mit Themen wie Weltpolitik und Diplomatie, aber auch bereits mit den Herausforderungen von künstlicher Intelligenz. Noch im hohen Alter besuchte er 2023 überraschend den chinesischen Präsidenten Xi Jinping.

    www.youtube.com/watch?v=wF_U_0z8nB4

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    Donnerstag, 30. November 2023, 17:33

    RE: Henry Kissinger verstorben

    Das klingt als haette Kissinger im Auftrag der OSS (Vorlaeufer der CIA) Nazis gesucht.
    Das wuerde mich ganz besonders interessieren, wird aber in seinen Memoiren vermutlich nur ein Kapitel ausmachen.
    Danke fuer den interessanten Artikel.
    Heinz Alfred Kissinger wurde 1923 im bayerischen Fürth geboren. Seine jüdisch- orthodoxe Familie emigrierte im Jahre 1938 in die USA, wo Kissinger im Jahre 1943 eingebürgert wurde und seinen Vornamen in "Henry" abänderte. Als Angehöriger der 84. Infanteriedivision kehrte er gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in seine deutsche Heimat zurück, arbeitete als Übersetzer bei Geheimdienstoperationen und half bei der Festnahme von ehemaligen Angehörigen der Gestapo. Auf seine Armeezeit folgte eine glanzvolle Karriere an der Universität Harvard.

    177

    Donnerstag, 30. November 2023, 21:14

    RE: RE: Henry Kissinger verstorben

    Das klingt als haette Kissinger im Auftrag der OSS (Vorlaeufer der CIA) Nazis gesucht.
    Das wuerde mich ganz besonders interessieren, wird aber in seinen Memoiren vermutlich nur ein Kapitel ausmachen.
    Danke fuer den interessanten Artikel.
    Heinz Alfred Kissinger wurde 1923 im bayerischen Fürth geboren. Seine jüdisch- orthodoxe Familie emigrierte im Jahre 1938 in die USA, wo Kissinger im Jahre 1943 eingebürgert wurde und seinen Vornamen in "Henry" abänderte. Als Angehöriger der 84. Infanteriedivision kehrte er gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in seine deutsche Heimat zurück, arbeitete als Übersetzer bei Geheimdienstoperationen und half bei der Festnahme von ehemaligen Angehörigen der Gestapo. Auf seine Armeezeit folgte eine glanzvolle Karriere an der Universität Harvard.


    Henry Kissinger war in diesem Zeitrahmen innerhalb der amerikanischen Armee Mitglied des CIC (Counter Intelligence Corps), das sich insbesondere mit dem Aufspüren von Nationalsozialisten in Führungs- und Leitungspositionen befaßte. Soweit ich mich erinnere, schied er bereits 1947 aus der US- Army aus und ging dann später nach Harvard.

    178

    Freitag, 1. Dezember 2023, 11:54

    RE: RE: RE: Henry Kissinger verstorben

    Ja, der Kalte Krieg lenkte leider die Aufmerksamkeit der Amis schnell weg vom Aufspueren der Nazis, und so konnten sie sich in hohen Positionen und in der Politik breit machen. :(


    Henry Kissinger war in diesem Zeitrahmen innerhalb der amerikanischen Armee Mitglied des CIC (Counter Intelligence Corps), das sich insbesondere mit dem Aufspüren von Nationalsozialisten in Führungs- und Leitungspositionen befaßte. Soweit ich mich erinnere, schied er bereits 1947 aus der US- Army aus und ging dann später nach Harvard.

    179

    Mittwoch, 10. Januar 2024, 15:20

    "Kaiser" Franz Beckenbauer gestorben

    Die deutsche Fußball- Legende Franz Beckenbauer starb bereits am vergangenen Sonntag im Alter von 78 Jahren, wie kürzlich seine Familie sowie der DFB mitteilten. Obwohl ich nie der ganz große Fußballfan wurde, kann ich mich noch gut an den Anspruch der Verbände in den 70er und 80er Jahren erinnern, daß der "Kaiser" alle Eigenschaften besäße, den Breitensport Fußball auch einem bürgerlichen Publikum näherzubringen. Ob ihm dies nachhaltig gelungen ist, wage ich zu bezweifeln, denn Fußball ist bis zum heutigen Tag eher ein Sport der "einfachen Leute" geblieben. Daß ihm ab 2015 vorgeworfen wurde, die Fußball- WM 2006 durch Korruption und Bestechung nach Deutschland geholt zu haben, halte ich für pures Pharisäertum, zumal die damalige FIFA unter der Ägide von Sepp Blatter als überaus korruptionsanfällig galt und Beckenbauer nichts anderes getan hat, als in diesem hyperkommerziellen Sportverband mit den Wölfen zu heulen. Wofür ihm gedankt sei.
    Geboren wurde Franz Beckenbauer am 11. September 1945 und wuchs im Münchner Arbeiterviertel Giesing auf. Mit bereits dreizehn Jahren kam er als Junior- Spieler zum FC Bayern und stieg sehr schnell zum Leistungsträger bei den Münchnern auf, bereits im Alter von zwanzig Jahren wurde er Nationalspieler. Er holte u.a. vier nationale Meistertitel, wurde dreimal Sieger im Europapokal der Landesmeister und Weltpokalsieger. Aufgrund seiner fußballerischen Leichtigkeit und Eleganz erhielt er bald den Spitznamen "Kaiser" und entwickelte sich zum ersten deutschen Fußball- Superstar. Später spielte Beckenbauer in den Vereinigten Staaten bei Cosmos New York und bis zum Ende seiner aktiven Karriere beim HSV. Im Anschluß wurde er Teamchef der deutschen Nationalmannschaft und im Jahre 1990 auch Weltmeister in seiner Funktion als Trainer. Später wurde er Coach sowie Präsident des FC Bayern München.
    Seinen vielleicht größten Triumph feierte Beckenbauer, als er als Funktionär die Fußball- WM 2006 nach Deutschland holen konnte, das "Sommermärchen", wie das Turnier oft bezeichnet wurde. Schatten auf diese Tat warfen allerdings Korruptionsvorwürfe um Millionenzahlungen, die rund um die Vergabe der WM an diverse Entscheidungsträger flossen. Gesagt sei allerdings auch, daß ihm konkrete Verfehlungen nie restlos nachgewiesen werden konnten.
    H.J. Watzke, Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga DFL, würdigte Franz Beckenbauer als "definitiv größten deutschen Fußballer aller Zeiten und einen der tollsten Menschen, die ich je kennengelernt habe".
    Gesundheitlich zuletzt durch Herzprobleme, Parkinson und Demenz angeschlagen, hatte sich Franz Beckenbauer bereits seit Jahren fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. "In tiefer Trauer teilen wir mit, daß mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist", ließ die Familie der Nachrichtenagentur dpa mitteilen.

    www.youtube.com/watch?v=2CO4gHQwYWo

    180

    Dienstag, 23. Januar 2024, 15:56

    Musikproduzent Frank Farian gestorben

    Die von ihm produzierten Songs wurden teilweise zu Klassikern der Popmusik und, wenn man denn so will, zum "Soundtrack" meiner Generation. Ob "Daddy Cool" oder "Rasputin", wie am Fließband schuf Musikproduzent Frank Farian insbesondere in den 70er und 80er Jahren mehr oder weniger tanzbare Welthits. Jetzt ist er im Alter von 82 Jahren in seiner Wahlheimat Miami/ Florida friedlich eingeschlafen.
    Hinterlassen dürfte Farian ein nicht unerhebliches Vermögen, das sogar noch dann wuchs, als er bereits längst keine Hits mehr produzierte. Im Sommer 2021 verriet er einem großen deutschen Boulevardblatt kurz vor seinem achtzigsten Geburtstag, welcher seiner damaligen Welthits ihm immer noch eine sechsstellige Summe im Jahr einbrachte. "Meine alten Hits gehen gerade auf der ganzen Welt durch die Decke. Die junge Generation hat diese Songs für sich entdeckt. Und ich verdiene an ´Rasputin`heute immer noch rund 200.000 Euro im Jahr". Der Hit der Musikgruppe Boney M. erschien im Sommer 1978, als ich mit Freunden in einem alten Renault R 4 Europa bereiste, bis die Maschine kurz vor Burgos ihren Geist aufgab und erst dann wieder startklar war, nachdem der Zylinderkopf neu geplant war.
    Frank Farian erklärte weiterhin, daß er sein Vermögen von rund 200 Millionen Euro in eine Stiftung überführen wollte. "Ich habe mein Leben lang gegen Ungerechtigkeiten gekämpft. Auch deswegen möchte ich eine Frank Farian- Stiftung zur Förderung der Musik sowie gegen Rassismus und Hunger gründen".
    Der erfolgreiche Produzent erhielt vielfache Gold- und Platinauszeichnungen und war in seinen Anfangsjahren zunächst als Sänger aktiv. Doch seit er Mitte der 70er Jahre viele Teenager mit seinem traurigen Hit "Rocky" zum Weinen gebracht hatte, trat er kaum noch selbst auf und entwickelte sich stattdessen zum erfolgreichen Musikproduzenten. Frank Farian hinterläßt drei Kinder: Nicole, Yanina und Zoe. Möge er in Frieden ruhen.

    www.youtube.com/watch?v=iRO0LYcq9kQ