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    Dienstag, 3. Juni 2014, 18:44

    Fernseh Abenteuer

    Die ab September 1959 erschienene Comicreihe "Fernseh Abenteuer" war nach der "Micky Maus" und den "Illustrierten Klassikern" die dritte große Erfolgsserie aus den USA.
    Dort gab es die legendären "Dell Comics", die unter anderem Comic- Adaptionen von bekannten Fernsehserien der 50er und 60er Jahre umsetzten. Sie wurden von professionellen Zeichnern gestaltet, darunter auch Berühmtheiten wie Russ Manning.
    In Deutschland druckte der Neue Tessloff Verlag die Serie in Lizenz. 1959 begann man in den ersten 26 Heften zunächst ausschließlich mit den Abenteuern des berühmtesten Fernsehhundes aller Zeiten: Lassie.
    Die Hefte hatten einen Umfang von 20 Seiten und waren durchgehend vierfarbig gestaltet. Bis einschließlich Heft 25 erschienen die Hefte im monatlichen Turnus, ab September 1961, mit Heft 26 beginnend, wöchentlich.
    Den Druck übernahm zunächst die Offsetdruckerei Josef Schneider in Verden/ Aller, die später vom Großverlag Reinhard Mohn (Mohndruck) in Gütersloh abgelöst wurde.
    Die "Fernseh Abenteuer" wurden schnell ein durchschlagender Erfolg, da viele der adaptierten Serien auch im deutschen Fernsehen zu sehen waren und die Hefte zum für damalige Zeiten recht günstigen Preis von 60 Pfennig zu haben waren. Sie waren für viele Erwachsene, die die Fernsehserien ebfs. kannten, ein beliebtes Mitbringsel für Kinder und Jugendliche.
    Nach "Lassie" wurden weitere Abenteuer von Rin Tin Tin, Fury, Mike Nelson (Abenteuer unter Wasser), Wyatt Earp, Corky und der Zirkus, Texas Rangers, Roy Rogers, Ripcord (Sprung aus den Wolken), Bonanza, Velvet und King, Der maskierte Ranger sowie Laramie (am Fuß der blauen Berge) abgedruckt.
    Nach insgesamt 190 Ausgaben war dann gegen Ende des Jahres 1964 vorläufig Schluß mit den "Fernseh Abenteuern". Die Entscheidung zur Einstellung der Serie muß sehr kurzfristig erfolgt sein, da im letzten Heft noch der Folgeband 191 angekündigt wurde.
    In den Folgejahren gab es bei ausgewählten Heften aus dem gleichen Verlag noch eine 2. und 3. Auflage, die sich in einigen Merkmalen von der 1. Auflage unterscheidet.

    Fernseh Abenteuer, 1. Auflage, Sept. 1959 bis 1964, Heft 1 bis 190, Verkaufspreis 60 Pfennig.

    Fernseh Abenteuer, 2. Auflage, ca. 1965 bis 1968/69, Heft 30,33,38,43,45,48,50,70,75,76,81,82,90,95,96,101,103,107,108,109,117,119,121,124,131,133,137,138,143,144,148,149,151,153,155,184. Verkaufspreis 60 Pfennig oder 1,- DM.
    Diese Hefte unterscheiden sich von der Erstauflage durch ein kleineres Format, fehlende Seitennumerierungen und den fehlenden Hinweis auf das Folgeheft. Auch die Werbung differiert.

    Fernseh Abenteuer, 3. Auflage, ca. 1968 bis 1970, Heft 121,144,149,153. Verkaufspreis 1,- DM.
    Heftgestaltung wie bei der 2. Auflage. Die 3. Auflage hat jedoch keinen Hinweis auf Auslandspreise auf dem Titel.

    Fast alle Ausgaben der Reihe "Fernseh Abenteuer" sind auch heute noch für kleines Geld auf dem Markt zu erhalten. Angeboten werden immer wieder auch Konvolute, die sich besonders für Einsteiger eignen.
    Während die meisten Hefte der 1. Auflage in Zustand 2, frühe Hefte oft sogar schlechter erhalten sind, findet man die Ausgaben der 2. und 3. Auflage auffallend oft in sehr guter Erhaltung. Dies deutet auf ein hohes Remittendenaufkommen der späten Ausgaben hin.
    Gesucht ist die Nr. 1 (Lassie), die in Toperhaltung durchaus 200,-/300,- Euro erzielen kann. Daneben die ersten 35 Hefte in sehr guter Erhaltung. Hefte mit dem Artwork von Russ Manning (Mike Nelson, Wyatt Earp) werden in den Katalogen leicht erhöht notiert. Eine verstärkte Nachfrage nach gerade diesen Heften konnte ich jedoch auf den entsprechenden Verkaufsplattformen, z.B. ebay, nicht feststellen. Gesucht sind eher z.B. die wenigen Bonanza- Hefte, die im Rahmen dieser Serie erschienen sind.
    Auffallend ist die Nachfrage insbesondere von Gelegenheitssammlern, die die entsprechenden Serien in ihrer Kindheit im Fernsehen sahen und z.B. auf Flohmärkten gerne einmal bei diesen Heften zugreifen, oft zu überhöhten Preisen.
    Nachdrucke der "Fernseh Abenteuer" gibt es, abgesehen von den "offiziellen" Zweit- und Drittauflagen, nicht.
    Dagegen existiert eine Reihe von Sammelbänden zu jeweils drei Heften, die zum Preis von 1,20 DM verkauft wurden und heute für Spezialsammler von besonderem Interesse sind.

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    Montag, 4. April 2022, 20:27

    Wer war Roy Rogers ?

    Die damaligen jungen Leser und heutigen sammelnden Fans werden sich an viele der späten Ausgaben der Tessloff- Reihe "Fernseh Abenteuer" (ex Heft 99 bis 187) erinnern, die mit den Abenteuern des Westernhelden Roy Rogers, seines Sohnes, seines Pferdes "Trigger" und seines Schäferhundes "Bullet" bestückt waren. Im Gegensatz zu Deutschland ist unser Held in den USA zumindest bei der älteren Generation alles andere als unbekannt und beileibe nicht nur durch die Comics vertreten.
    Wer nun war Roy Rogers ? Geboren wurde er 1911 als Leonhard Franklin Slye in Apple Valley, Kalifornien. Seine Eltern stammten aus eher ärmlichen Verhältnissen und entwickelten sich, wie in den USA des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts nicht unüblich, als Farmer und Arbeiter in verschiedenen Bundesstaaten wie Kalifornien und Ohio, wo sie ihr Glück versuchten. Sohn Roy entdeckte bereits früh seine überragenden Reitfähigkeiten, mußte sich jedoch um 1930 während der Zeit der "Great Depression" zunächst als Tagelöhner in Kalifornien durchschlagen. Über einen Gesangswettbewerb gelang ihm der Einstieg in die lokale Musikszene. Hier gründete er zusammen mit Bob Nolan und Tim Spencer das "Pioneer Trio", aus denen später die legendären und sehr erfolgreichen "Sons of the Pioneers" hervorgingen, die neben Konzerten und Radioaufnahmen in den 30er Jahren auch erste kleinere Rollen in Westernfilmen übernahmen. Ab 1937 trat Roy Rogers in zahlreichen Westernfilmen als "singender Cowboy" auf und übertraf an Popularität bald sogar den damals sehr bekannten Gene Autry. Dazu verhalf ihm auch ein sehr umfangreiches Merchandising- Programm in Form von Roy Rogers- Actionfiguren, Roy Rogers- Romanen, den Roy Rogers- Comics und mehr als landesweit über zweitausend Roy Rogers- Fanclubs. Allein durch die Vermarktung der Fanartikel verdiente der Westernheld, Sänger und Schauspieler in seinen besten Jahren über fünfzig Millionen Dollar jährlich. Zwischen 1951 und 1957 lief im amerikanischen Fernsehen auf NBC die "Roy Rogers Show" mit mehr als einhundert ausgestrahlten Episoden.
    Im Jahre 1946 wurde von einigen Investoren, zu denen auch die "Sons of the Pioneers" gehörten, die Siedlung "Pioneertown" gegründet, die sowohl als Kulissenstadt für Westernfilme als auch als Freizeitpark dienen sollte und Motels, Eisdielen, Bowlingbahnen und andere Annehmlichkeiten enthielt.
    Roy Rogers war Freimaurer und aktiver Christ sowie ein bekennender Gegner von Waffenkontrollen, der u.a. auch in Fernsehspots für die NRA (National Rifle Association) auftrat. Auf dem "Hollywood Walk of Fame" erhielt er ganze drei Sterne für seinen Beitrag zur amerikanischen Filmgeschichte, für seine Beiträge zur Radiogeschichte und für seinen Beitrag zur Fernsehindustrie.
    Roy Rogers leicht asiatisches Aussehen lag daran, daß er mütterlicherseits indianischer Abstammung war. Der Country- Sänger, Entertainer und Schauspieler, dessen große Zeit zwischen den späten 30ern bis zu den späten 50er Jahren anzusiedeln ist, starb hochbetagt am 6. Juli 1998 in Apple Valley, Kalifornien. Das bereits 1967 eröffnete "Roy Rogers- Dale Evans Museum", in dem u.a. auch das präparierte Pferd "Trigger" und Schäferhund "Bullet" zu sehen waren, wurde aufgrund stark gesunkener Besucherzahlen im Jahre 2009 endgültig geschlossen und die Ausstellungsstücke 2010 bei Christie´s versteigert.

    www.youtube.com/watch?v=kg_zurRBHlg
    www.youtube.com/watch?v=rp78F6jHS6A