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    Dienstag, 12. März 2019, 10:06

    RE: RE: RE: RE: Forum hat Geburtstag

    Das freut mich! :)
    ... habe mit Sicherheit noch viele Kommentare zu machen...macht Euch auf was gefasst! ;) )?


    Ok, die warte ich dann gerne noch ab (und danke, schon hab ich nämlich kein schlechtes Gewissen mehr. Manchmal ist abwarten und nichts tun gar nicht mal so schlecht.)

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    Dienstag, 12. März 2019, 10:13

    Ein Koenigreich fuer mehr Freizeit!

    Und Du hast eine kleine Enkeltochter, die Dich noch lange brauchen wird! :)

    Eiwennho, ich bin quasi seit Mai 2008 Rentnerin, seit ich nicht mehr berufstaetig bin, und oft sage ich mir: "Du sparst pro Tag 8 Stunden Vollzeit und anderthalb Stunden commute ein, warum hast du dann nicht mehr Freizeit???"
    Es ist halt so und man muss sich damit abfinden. Irgendwie geht sehr viel Zeit mit Kleinkram floeten.
    Wir haben einen 4,5 Jahre alten einen Schaeferhund, der sehr verspielt ist und sehr gern mit uns schmust. Und der es gar nicht mag, wenn ich lese. Dann versucht er alle moeglichen Tricks, um mich vom Lesen abzuhalten (und ich gebe ein kleines Vermoegen fuer Marksknochen aus, um ihn wenigstens einmal am Tag fuer ein halbe Stunde abzulenken, damit ich mal ungestoert lesen kann). :D
    Maenner moegen ja mehr Zeit haben, wenn sie Rentner werden, Frauen leider nicht. Waesche muss nach wie vor gewaschen werden, man muss einmal in der Woche einkaufen fahren, den Geschirrspueler leeren und wieder fuellen, Oelwechsel machen lassen etc
    Naja und ich bin tatsächlich zum Geburtstag wann das auch immer sein mag wieder dabei.
    Und dank dem Mod der mir auch ein tolles Passwort gegeben hat.
    Das werde ich auch nicht mehr ändern.
    Und mich hie und da mal wieder zu Wort melden.
    Lese da gerade dass sich einige bald zu den Rentnern zählen und dann auch mehr Zeit haben.
    Dieses Glück werde ich leider doch nicht haben denn meine Rente bedeutet "Papa da hast du ja noch mehr Zeit zu dies und das"
    Oje ich befürchte das schlimmste.:rolleyes:

    Trotzdem versuche ich mich da mal zu dem einen oder anderem Thema mal wieder zu Wort zu melden.

    23

    Samstag, 20. März 2021, 10:06

    10 Jahre!

    Oops, man wird älter, habe doch glatt den 10jährigen Geburtstag des Forums verpasst. Inzwischen bin auch ich Rentner und mache mir die ganze Zeit Gedanken darüber, durch was ich meinen geliebten und über viele Jahre verwendeten Spruch "... wenn ich mal in Rente bin" ersetzen kann. Nicht nur, dass ich diesen Spruch nicht mehr verwenden kann, jetzt höre ich auch noch öfters "Jetzt, wo du doch in Rente bist, da ..."

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    Samstag, 20. März 2021, 16:03

    Zum 10- jährigen

    Das ist mir doch völlig entgangen, von daher auch von meiner Seite eine Flasche (virtuellen) Schampus zum 10- jährigen Geburtstag des Forums :thumbsup: !
    Mittlerweile hat sich das Ganze ja wieder etwas belebt, nicht zuletzt durch die Wiedergabe "höchst persönlicher Erinnerungen". Was sehr zu begrüßen ist. Zu hoffen bleibt, daß dieser Trend auch anhält und nicht, wie bereits desöfteren geschehen, eines Tages wieder abrupt abreißt ;) .
    In diesem Sinne: laßt uns anstoßen auf weitere zehn gedeihliche Jahre !

    25

    Dienstag, 23. März 2021, 11:55

    Auch von mir herzlichen Glueckwunsch!

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    Dienstag, 23. März 2021, 16:35

    Schon wieder ein Jahr vergangen

    Auch von mir alles Gute.
    10 Jahre ,unglaublich wie schnell die Zeit vergeht.
    Immer wieder Dank an Franko.

    27

    Mittwoch, 24. März 2021, 16:09

    Glückwunsch

    Schön, dass es dieses Forum gibt. Ich lese immer wieder gerne hier die Beiträge, durchaus auch die alten und uralten, auch wenn ich bei diesen dann lieber nicht viel schreiben kann.

    Kleine Anmerkung: ich bin seit 2019 im Ruhestand, ich finde vor lauter Terminen kaum Zeit ...

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    Mittwoch, 24. März 2021, 17:59

    RE: Glückwunsch

    Sowenig Arzttermine wie 2020 und 2021 hatte ich noch nie (das einzig Erfreuliche an Corona).
    Schön, dass es dieses Forum gibt. Ich lese immer wieder gerne hier die Beiträge, durchaus auch die alten und uralten, auch wenn ich bei diesen dann lieber nicht viel schreiben kann.

    Kleine Anmerkung: ich bin seit 2019 im Ruhestand, ich finde vor lauter Terminen kaum Zeit ...

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    Mittwoch, 24. März 2021, 18:52

    Die Zeit vergeht

    Ja 10 Jahre sind in der digitalen Welt tatsächlich eine lange Zeit.
    Aber was soll uns denn abhalten da weitere 10 dranzuhängen. Themen und Erlebnisse gibt es immer noch reichlich.

    Ich habe immer noch eine 70 Stunden Arbeitswoche aber das macht mir wenig aus da ich da ja weitgehend selber darüber bestimmen kann.
    Leider fehlt da halt dann doch immer wieder die Zeit um wie hier sich darüber auszulassen.
    Aber kommt Zeit kommt Rat. Und da ich wenig Schlaf brauche habe ich doch wieder etwas Zeit.
    Also grüße ich alle die sich die Zeit nehmen und hier etwas beitragen oder sich einfach die Zeit nehmen und einfach nur mitlesen.

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    Donnerstag, 25. März 2021, 08:56

    Rentnerdasein

    Es scheint sehr verbreitet, dass Rentner sich mehr an Beschäftigungen auftun als im Berufsleben. Mir ist keiner bekannt, der in das vielbeschworene "Loch" fällt, nichts mehr mit sich anzufangen weiß. Allerdings ist die 70-Stunden-Woche von Eiwennho schon extrem. Aber - ich hab ein wenig gegoogelt - bist du ja mit Herzblut bei eurem Pferdehof. Da hört man nicht mit einem bestimmten Alter auf.
    Zum Forum: ich bin zwar der letzte Neuzugang, verfolge jedoch schon länger die Eintragungen und war traurig, als es zu dem großen crash vor einiger Zeit kam und kein Zugang mehr möglich war. Sich hier ab und zu etwas mitzuteilen oder auch vor verständigen Augen von der Seele zu schreiben ist eine feine Sache.

    Auch ich wünsche mir noch eine lange Zeit des Miteinanderplauderns.

    31

    Donnerstag, 25. März 2021, 15:25

    Eiwennho, 70 Stunden ist aber sehr heftig!
    Kannst Du Deine Tochter bzw den Schwiegersohn nicht etwas einspannen?
    Oder Jugendliche aus dem Dorf, die Dir auf dem Reiterhof helfen und dafuer umsonst reiten duerfen?
    Delegieren ist das Zauberwort.
    Viele Amerikaner wissen absolut nichts als Rentner mit ihrem Leben anzufangen, und da sie auch schon zu Zeiten ihrer Berufstaetigkeit noch zig andere Aktivitaeten verfolgt haben (dazu hat mir immer die Lust gefehlt, denn ich haette viel lieber gelesen oder mir alte TV Serien bzw Filme angeschaut), arbeiten sie dann voluntarily (also ohne Bezahlung) im Krankenhaus, in der Bibliothek oder bei der Historical Society, wie eine gute Freundin von mir, die weder liest noch Filme anschaut.
    Das kaeme mir nie in den Sinn, denn auf meine kostbare Freizeit habe ich mich waehrend all der Jahrzehnte des Berufstaetigseins so sehr gefreut (und nun ist es seit 2008 trotzdem viel weniger Freizeit als ich mir erhofft hatte...da kann man nur auf ein langes Leben hoffen).
    Aber vielleicht wird das ab Ende Mai besser, wenn mein Mann in Rente geht und mir einiges im Haushalt abnimmt (viel Haushalt mache ich seit ein paar Jahren eh nicht mehr).

    Allerdings will ich zuerst die 5.000+ Urlaubsdias (zwischen 1987 und 2001 aufgenommen) via Diascanner auf meinen Computer uebertragen, sofern sie nicht gelitten haben. Und dazu muss er sich mit der Materie vertraut machen, um es mir zu erklaeren.

    32

    Donnerstag, 25. März 2021, 16:02


    Viele Amerikaner wissen absolut nichts als Rentner mit ihrem Leben anzufangen, und da sie auch schon zu Zeiten ihrer Berufstaetigkeit noch zig andere Aktivitaeten verfolgt haben ...


    Es ist schon erstaunlich, wieviele Menschen jammern, dass sie zuwenig Zeit haben und wenn sie dann mal Zeit haben, wissen sie nicht wie sie sie "totschlagen" können. Ohne TV, Smartphone, Tablet etc. ist heute anscheinend kaum noch ein Leben möglich. Ich kann mich noch gut an Zeiten vor Smartphone, PC, ja sogar noch vor Fernsehen und Telefon erinnern. Im Spätsommer saß meine Großmutter mit Nachbarinnen im Garten und genoss die letzten warmen Sonnenstrahlen (deswegen "Altweibersommer"). Man führte lange Unterhaltungen, machte ausgedehnte Spaziergänge und vor allem wurde viel gelesen. Der neueste Trend sind Hörbücher, da kann man sich berieseln lassen und muss nicht mehr selbst lesen. Ich habe meine Arbeit immer gerne gemacht und bin gut mit meinen Kollegen ausgekommen. Trotzdem habe ich mich immer auf eine Zeit, die ich viel mit mir selbst verbringen kann, gefreut. Nachdenken, spazieren gehen, wandern, viel Zeit mit unserem Hund in der Natur verbringen, Wind und Sonne spüren, den Möwen und den Wellen lauschen, lesen, Musik hören, die Zeit genießen statt sie totschlagen. Eigentlich wollte ich ja auf eine Hallig ziehen. Da hat meine Frau aber nicht mitgebracht. Immerhin haben wir einen kleinen und zumindest in den Wintermonaten ruhigen Ort gefunden. Ich erinnere mich gern an meine früheren Aktivitäten zurück, vermisse sie aber nicht.

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    Donnerstag, 25. März 2021, 16:46

    Hunde und Tastaturen

    Franko, spazierengehen koennen wir wegen des Schaeferhundes leider nur frueh morgens um 5 Uhr hier in unserer Siedlung, wenn noch keine anderen Hundebesitzer unterwegs sind. Denn unser Cody kommt mit anderen Hunden ueberhaupt nicht klar, da er kastriert ist. Da stuerzen sich selbst kleine Hunde erbittert auf ihn.
    Mit Freunden fuhren wir vor 3 oder 4 Jahren Anfang Mai zum Lake Waban beim Wellesley College in der Naehe von Boston. Da gibt es einen wunderschoenen Wanderweg, teilweise im Baumschatten.

    Unser Cody war an der Leine, als wir den See zu fuenft umrundeten. Wir kamen an mindestens 50 Schildern vorbei, die besagten, dass Hunde angeleint sein muessen.
    Uns kamen ueber 30 nicht angeleinte Hunde entgegen (???), Cody geriet in mehrere Beissereien (aus denen er jedesmal als Sieger hervorging, selbst bei gleichgrossen Hunden), und WIR mussten uns dann von ruecksichtslosen Hundebesitzern auch noch unverschaemt anmachen lassen. Ich bruellte erbost zurueck "And why is YOUR dog not on a leash?", bis mich mein friedliebender Mann zur Ruhe brachte.
    Das war unser letzter Versuch, mit Cody in der Natur spazieren zu gehen - es wuerde nur klappen, wenn jeder seinen Hund an die Leine nimmt.
    Ein anderes schlimmes Erlebnis hatten wir vorletztes Jahr, vor der Pandemie.
    Wir gingen wie gewohnt unsere halbe Stunde von 5 Uhr bis 5:30 Uhr frueh mit Cody durch die Siedlung (wir wohnen auf einer Huegelkuppe, viele Variationsmoeglichkeiten gibt es da nicht), als eine sehr schmaechtige aeltere Frau mit ihrem Winzling vor die Tuer trat. Zwar hatte sie ihn an der Leine, aber er zog dermassen daran, dass sie auf ihr Gesicht fiel und der Winzling sie ein bis zwei Meter mit sich in Richtung Cody schleppte. Zum Glueck kam ihr Sohn aus dem Haus heraus und half ihr wieder auf die Beine.

    Cody wird im Oktober 7 Jahre alt (Du kannst ihn auf meiner Facebook Seite sehen), und wenn er in 5 oder 6 Jahren stirbt, werden wir uns keinen Hund mehr zulegen.
    Wir haben 5 Hundekurse mit ihm besucht, wir haben zu Hause unermuedlich mit ihm praktiziert, was man ihm und uns in diesen Kursen beigebracht hat, aber solange die ueberwiegende Mehrheit der Hundebesitzer sich nicht an die Regeln haelt und ihre Hunde nicht anleinen (zur Hundeschule gehen hier die wenigsten, das Geld wird lieber fuer 3 Mal pro Woche Restaurantbesuche rausgeworfen), macht es wenig Freude, in den USA Hundebesitzer zu sein.
    Mein Hobby Fotografie mache ich daher auf eigene Faust und ohne Hund, dann fahre ich ab und zu raus ins Gruene, und mein Mann bleibt mit dem Hund zu Hause. Ist zwar jammerschade, aber es laesst sich nicht aendern.

    Erschwerend kommt in Massachusetts hinzu, dass es hier fast gar keine Waldwege gibt bis auf den Walden Pond bei Concord, wo Hunde verboten sind (es ist eine historische Staette).
    Mir fehlen die schoenen deutschen Waldwanderwege sehr!
    Ich kann mich noch gut an die Jahre vor den cell phones/Handys in den fruehen 90er Jahren erinnern. Damals durfte man noch ungestraft einen Privatanruf im Buero waehrend der Arbeitszeit erledigen, all das muss nun bis aur Pause warten (und dann erreicht man keine Arztpraxis, weil die dann selber Pause machen).
    Da ich mich nicht so gern mit viel Elektronik umgebe, verwende ich lediglich meinen Computer, nur die land line (kein cell phone, das liegt nur fuer Notfaelle in meinem Auto). Ein e-book/Kindle verwende ich nicht, dazu mag ich "richtige" gebundene Buecher viel zu sehr.
    Und das Argument vieler aelterer Menschen, dass ein umfangreiches Buch zu schwer sei, um es in den Haenden zu halten, kann ich leicht entkraeften, denn meine dicken Waelzer (derzeit geniesse ich ein 2. Mal die Stieg Larsson Trilogie) lege ich mir auf ein dickes Kissen auf den Schoss, dann kann ich ohne Brille lesen, weil das Buch nah genug an mein Gesicht kommt, ohne dass ich es mir mit den Haenden vor's Gesicht halten muss (besser kann ich es nicht erklaeren, mein Deutsch ist nicht mehr so ordentlich).
    Da ich kurzsichtig bin, vermeide ich laptops, tablets, texten auf cell phones. Darauf sind zum einen die Buchstaben viel zu klein (und zu allem Ueberfluss auch noch weiss auf schwarzem Hintergrund, was im Alter immer schwerer zu erkennen ist).
    Fuer meinen PC habe ich mir deshalb schon vor 10 oder 11 Jahren ein weisses Keyboard (Tastatur) mit extra grossen schwarzen Buchstaben zugelegt, es nennt sich KeysUSee und kostet nur $ 35. Seitdem kann ich viel schneller tippen.
    In unserem Garten wuerde ich zwar gern sitzen und lesen, aber leider bin ich ein Magnet fuer stechende Insekten, selbst wenn ich mich von Kopf bis Fuss mit Insektenmittel einreibe. Sie finden immer eine Stelle, stechen mich durch die Jeans hindurch, waehrend mein gluecklicher Mann ungestochen lesend neben mir sitzt, und ich staendig zappelnd versuche, die Biester zu verscheuchen. Selbst wenn er eine Zigarre raucht, verschwinden sie nicht.
    Da haben wir nun ein schoenes Deck und zwei bequeme Adirondack chairs mit dicken Polsterauflagen, aber wir koennen sie nicht nutzen (allein hat er keine Lust, draussen zu sitzen).
    Aus dem Grunde wurde aus mir ein eher haeuslicher Mensch, aber ich lese gern im Haus (es ist herrlich kuehl dank Klimaanlage und ich muss mich nicht irgendwelcher fliegenden Biester erwehren), und kann mir eh nur im Haus DVD's ansehen. Dafuer haben wir einen regulaeren DVD Player unten im Wohnzimmer und einen multi-regionalen DVD Player oben im Schlafzimmer, auf dem ich mir die vielen deutschen, englischen und franzoesischen DVD's anschauen kann, die ich mir jedes Jahr bei den drei europaeischen amazons bestelle.
    Wunderbar finde ich DVR, damit kann ich unten alles auf unseren 700 Fernsehsendern aufnehmen, was mich interessiert (derzeit "Lassie" mit Jeff auf FETV). Das sehe ich mir dann alles an, wenn ich jeden Morgen 26 Minuten lang im Wohnzimmer radle und Hanteluebungen mache.
    Die langen Unterhaltungen vermisse ich auch. Aber ehe mein Kommentar zu umfangreich wird (was mir auf DwnZ oft passiert ist), schreibe ich dazu mehr in Teil 2.

    Viele Amerikaner wissen absolut nichts als Rentner mit ihrem Leben anzufangen, und da sie auch schon zu Zeiten ihrer Berufstaetigkeit noch zig andere Aktivitaeten verfolgt haben ...


    Es ist schon erstaunlich, wieviele Menschen jammern, dass sie zuwenig Zeit haben und wenn sie dann mal Zeit haben, wissen sie nicht wie sie sie "totschlagen" können. Ohne TV, Smartphone, Tablet etc. ist heute anscheinend kaum noch ein Leben möglich. Ich kann mich noch gut an Zeiten vor Smartphone, PC, ja sogar noch vor Fernsehen und Telefon erinnern. Im Spätsommer saß meine Großmutter mit Nachbarinnen im Garten und genoss die letzten warmen Sonnenstrahlen (deswegen "Altweibersommer"). Man führte lange Unterhaltungen, machte ausgedehnte Spaziergänge und vor allem wurde viel gelesen. Der neueste Trend sind Hörbücher, da kann man sich berieseln lassen und muss nicht mehr selbst lesen. Ich habe meine Arbeit immer gerne gemacht und bin gut mit meinen Kollegen ausgekommen. Trotzdem habe ich mich immer auf eine Zeit, die ich viel mit mir selbst verbringen kann, gefreut. Nachdenken, spazieren gehen, wandern, viel Zeit mit unserem Hund in der Natur verbringen, Wind und Sonne spüren, den Möwen und den Wellen lauschen, lesen, Musik hören, die Zeit genießen statt sie totschlagen. Eigentlich wollte ich ja auf eine Hallig ziehen. Da hat meine Frau aber nicht mitgebracht. Immerhin haben wir einen kleinen und zumindest in den Wintermonaten ruhigen Ort gefunden. Ich erinnere mich gern an meine früheren Aktivitäten zurück, vermisse sie aber nicht.

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    Donnerstag, 25. März 2021, 17:42

    Hunde und Tastaturen Teil 2

    An die Zeit VOR dem Fernsehzeitalter kann ich mich auch noch gut erinnern (fuer mich begann es im Herbst 1962 mit den "Hoehlenkindern" von Peter Podehl).
    Wir Kinder spielten Cowboys & Indianer bzw Verstecken im Wald oder auf der riesigen Wiese zwischen den Mietshaeusern in Friedrichshafen. Wir rollten auf unseren Rollschuhen den Huegel in der Siedlung hinunter (damals gab es nur wenig Verkehr). Und um FreundInnen zu besuchen, ging man zu Fuss oder radelte hin, man wurde nicht von einem Elternteil mit dem Auto hingebracht, so wie heute.
    An die langen Unterhaltungen der Erwachsenen erinnere ich mich ebenfalls noch recht gut.

    Es drehte sich auch in den fruehen 60er Jahren immer noch viel um den zweiten Weltkrieg, um Kennedy, um Marilyn Monroe's unerwarteten Tod, um Christine Keeler, das Call Girl aus England, das eine Affaere mit dem Politiker Profumo hatte, und immer wieder drehte sich das Gespraech um die ungeheuer erfolgreiche US Krimiserie "Auf der Flucht" (die meine Eltern einmal im Monat am Freitag um 21 Uhr in der ARD verfolgten).
    Ich nahm daher automatisch an, dass auch ich spaeter solch interessanten Unterhaltungen mit Freunden haben wuerde, aber die Gespraeche in den 70er und 80er Jahren fand ich immer eher langweilig.
    Im wirklichen Leben trifft man leider kaum je Menschen, mit denen man gemeinsame Interessen hat (in der Regel wird immer dasselbe besprochen, was auf Dauer eintoenig wird).

    In meinem Fall traf ich viel interessantere Menschen im Internet als in der Realitaet. Zum Beispiel Eiwennho und meine Freundin aus Luebeck.

    Zwar fand ich dank Stayfriends dot de seit 2009 etliche fruehere KlassenkameradInnen aus Treuchtlingen, Friedrichshafen, Braunschweig und Altensteig (Internat) wieder, aber ich musste leider feststellen, dass man sich nur zu Beginn etwas zu erzaehlen hatte, und dann wurden die e-mails immer kuerzer und nichtsagender. Nun schreiben sie nur noch an Weihnachten.

    Das fiel mir ganz besonders im Oktober 2015 beim ersten Klassentreffen nach 41 Jahren in Braunschweig auf. Ausgerechnet die netteste Klassenkameradin, mit der ich bis dahin lange e-mails ausgetauscht hatte, kam nur kurz zu Beginn des Klassentreffens vorbei, musste dann wieder weg zu einem anderen Termin.
    Die anderen 9 oder 10 Frauen aus meiner alten Klasse waren nur wenig an meinem Leben interessiert (dabei habe ich viel erlebt und bin viel gereist), und unterhielten sich nicht etwa ueber unser damaliges Schulleben und die Streiche, die wir unseren Lehrern gespielt haben, sondern lieber ueber ihre Kinder und Enkel (die ich nicht kannte, also von wenig Interesse fuer mich waren).
    Seit ich einen Herzschrittmacher habe (2019) soll ich beim Fliegen und Spazierengehen keine Hoerbuecher mehr anhoeren, seitdem verwende ich mein IPod nicht mehr, dabei habe ich ueber 50 Hoerbuecher auf CD's, die ich mir nach einer (falschen) Glaukomadiagnose zugelegt hatte.
    Ich habe ausserdem bemerkt, dass ich bei Buechern mit mehr als 5 oder 6 Protagonisten beim Hoerbuch echt ins Schwimmen komme (wer ist wer?), im Buch brauche ich es nur vorn erneut nachzuschlagen.
    Da wir kein Radio besitzen, hat uns mein Mann vorletztes Jahr Alexa bestellt, darauf koennen wir sogar meinen Lieblingsradiosender Sirius SN (ein Satellitensender ohne Werbung, ohne Nachrichten und ohne stoerende Sprecher) anhoeren, ich mag am liebsten Forties Junction, die nur Swing und Jazz aus den 40er Jahren spielen.
    In letzter Zeit habe ich mich fuer einen fernsehfreien Abend pro Woche stark gemacht, und mittlerweile geniesst auch mein Mann das Lesen zu klassischer Musik (allerdings muss man Alexa extra sagen: "Alexa, play Frederic Chopin." oder "Play Mozart.", denn wenn man sie nur darum bittet, classical music zu spielen, tut sich nichts).

    Merkwuerdigerweise hat Alexa nicht viel Auswahl an Frederic Chopin. Letzten Montag spielte Alexa innerhalb einer Stunde dreimal hintereinander Chopin's Nocturne in C-sharp minor, einmal auf dem Klavier, zweimal auf der Violine, und schliesslich meinte ich zu meinem Mann, das haben wir doch gerade gehoert. Aber er hatte es fuer Chopin's Klavierkonzert # 1 gehalten. ;)

    In meinem Elternhaus wurde auch viel gelesen, aber wenn es an Geburtstagen und an Weihnachten um meine Buecherwuensche ging, ignorierten meine Eltern das leider weitgehend.

    Die "Fuenf Freunde" Buecher waren in ihren Augen unter meinem Leseniveau (aus mir sollte unbedingt ein Wunderkind werden, was ich ganz eindeutig nicht war), dabei hat besonders Enid Blyton dafuer gesorgt, dass ich langfristig gesehen ein solcher Buecherwurm geworden bin.
    Meine Mutter liest noch mit 92 Jahren viele Buecher, ich hoffe, dass mir so ein langes Leben gegoennt sein wird.

    Den Moewen und Wellen kann ich nur im Urlaub lauschen, wenn wir an der Kueste von Schottland (oder hoffentlich 2022 an der bretonischen Kueste) spazierengehen. Denn wir leben in Central Massachusetts und sowohl zur Nordkueste (Cape Ann) als auch zur Suedkueste (Swansea) als auch zum Cape Cod (80 Meilen) sind es anderthalb Stunden Anfahrt. mit Hund geht das leider nicht, und wenn wir ihn so lange zu Hause im crate lassen muessen, dann versuchen wir, nach 5 bis 6 Stunden wieder zurueck zu sein. Und dann lohnt sich so ein Tagesausflug einfach nicht, vor allem, wenn man zwischendurch noch essen muss.
    Als meine Freundin aus Duesseldorf uns 2016 im Oktober fuer 3 Wochen besuchte, haben wir allerdings viele sightseeing Touren mit ihr unternommen (Old Sturbridge Village, Plimoth Plantation, Mystic Seaport, Norman Rockwell Museum in Stockbridge, Cape Ann, Nantucket, New York City und vieles andere, was in erreichbarer Naehe ist).
    Es gab 11,5 Jahre, in denen ich ausgesprochen gern berufstaetig war (Kinoarchiv in Hamburg) und sehr nette Kollegen hatte, mit einigen bin ich heute noch in e-mail Kontakt.

    Meine liebste Kollegin und Vorgesetzte starb leider 2019 an Krebs, was mich fuer viele Monate sehr traurig gemacht hat.
    Die 5 Jahre Berufstaetigkeit in den USA waren absolut scheusslich, es fuehlte sich mehr wie eine Gefaengnisstrafe an als wie Berufstaetigkeit. Wenn ich zwischen den Pausen mal auf die Toilette gehen musste, zogen die weiblichen Vorgesetzten jedesmal die Augenbrauen hoch, was mich erst recht dazu brachte, immer zwischen den Pausen auf's Klo zu gehen. Bei dem niedrigen Lohnniveau ist man hier auch absolut nicht motiviert, zu arbeiten. Gewerkschaften gibt es kaum, und was ich unbegreiflich finde: die Krankenschwestern, die hier ein hohes Gehalt von $ 70.000 Jahreseinkommen haben, streiken jedes Jahr fuer noch mehr Geld.
    In dem Call Center in dem ich von 2005 bis 2008 arbeitete und nur $ 24.000 Jahreseinkommen hatte (wovon man als Single nicht existieren kann), wurde seltsamerweise nie gestreikt und eine Gewerkschaft gab es auch nicht. Und das zu einer Zeit, als die Gallone Normalbenzin $ 4 kostete, da ging ein Drittel meines Nettogehalts nur fuer's Benzin drauf (ich hatte einen commute von 45 Minuten einfache Fahrt).
    In Maine hatte ich 55 Meilen einfache Fahrt bis nach Augusta.
    Zeit totgeschlagen habe ich nur auf Geburtstagsfeiern und Familientreffen. Nichts oedet mich mehr an, aber meinem Mann zuliebe lasse ich es ab und zu ueber mich ergehen (dank Corona blieb es mir 2020 ganz erspart, und vielleicht auch dieses Jahr). Davon mal abgesehen habe ich mich seit 1961 (seit ich lesen kann) nie wieder gelangweilt.
    Ich wollte immer auf einer einsamen Insel leben, wo man nicht dauernd seine Nachbarn hoert. Aber seit mir mein Mann eine white noise machine gekauft hat, wecken mich die Nachbarn nicht mehr laenger auf, und ich hoere mir begeistert den Nor'Easter vor dem Einschlafen an. ;)

    Viele Amerikaner wissen absolut nichts als Rentner mit ihrem Leben anzufangen, und da sie auch schon zu Zeiten ihrer Berufstaetigkeit noch zig andere Aktivitaeten verfolgt haben ...


    Es ist schon erstaunlich, wieviele Menschen jammern, dass sie zuwenig Zeit haben und wenn sie dann mal Zeit haben, wissen sie nicht wie sie sie "totschlagen" können. Ohne TV, Smartphone, Tablet etc. ist heute anscheinend kaum noch ein Leben möglich. Ich kann mich noch gut an Zeiten vor Smartphone, PC, ja sogar noch vor Fernsehen und Telefon erinnern. Im Spätsommer saß meine Großmutter mit Nachbarinnen im Garten und genoss die letzten warmen Sonnenstrahlen (deswegen "Altweibersommer"). Man führte lange Unterhaltungen, machte ausgedehnte Spaziergänge und vor allem wurde viel gelesen. Der neueste Trend sind Hörbücher, da kann man sich berieseln lassen und muss nicht mehr selbst lesen. Ich habe meine Arbeit immer gerne gemacht und bin gut mit meinen Kollegen ausgekommen. Trotzdem habe ich mich immer auf eine Zeit, die ich viel mit mir selbst verbringen kann, gefreut. Nachdenken, spazieren gehen, wandern, viel Zeit mit unserem Hund in der Natur verbringen, Wind und Sonne spüren, den Möwen und den Wellen lauschen, lesen, Musik hören, die Zeit genießen statt sie totschlagen. Eigentlich wollte ich ja auf eine Hallig ziehen. Da hat meine Frau aber nicht mitgebracht. Immerhin haben wir einen kleinen und zumindest in den Wintermonaten ruhigen Ort gefunden. Ich erinnere mich gern an meine früheren Aktivitäten zurück, vermisse sie aber nicht.

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    Donnerstag, 25. März 2021, 18:49

    RE: Hunde und Tastaturen

    Franko, spazierengehen koennen wir wegen des Schaeferhundes leider nur frueh morgens um 5 Uhr hier in unserer Siedlung, wenn noch keine anderen Hundebesitzer unterwegs sind.


    5 Uhr morgens ist eine gute Zeit zum Spazierengehen. Ich war schon immer ein Frühaufsteher und war zu dieser Zeit joggen und/oder mit dem Hund unterwegs bevor ich zur Arbeit fuhr. Habe diese Zeit in etwa beibehalten, richte mich jetzt eher nach dem Sonnenaufgang. Unser Hund Finn hat etwa die gleiche Größe wie euer Cody. Da er nicht wegläuft ist er meistens abgeleint. Ich kann also gedankenverloren bei Nacht und Nebel am Strand spazieren und auch wenn ich ihn nicht sehe, kann ich mich darauf verlassen, dass er in meiner Nähe ist. Er ist unser 2. Collie (Bilder von den Hunden findest du auf meiner FB-Seite).

    Nachdem ich während meiner Arbeitszeit häufig Fachbücher gelesen hatte, kann ich mich jetzt wieder an die dicken Wälzer wagen. Angefangen habe ich mit aktuelleren Stephen King Büchern (Das Institut, Outsider), Dostojewski steht demnächst auf dem Plan. Bei den Filmen wechseln aktuelle Filme/Serien immer wieder mit alten Serien ab. Vor kurzem sind die ersten 15 Folgen der Krimiserie "77 Sunset Strip" auf DVD erschienen, die ich mir gleich zugelegt habe. Davon habe ich noch den Soundtrack, die Warner Bros. LP aus dem Jahre 1959. Ich bin eher der Platten- und weniger der Büchersammler. Viele der alten Serien sind ja inzwischen auf DVD erschienen. Was ich noch vermisse, ist die erste Tierserie, an die ich mich (neben Fury und Lassie) noch erinnern kann: Rin Tin Tin. Da habe ich auch noch ein paar der alten Fernseh-Bücher. aus den 60igern

    Was ist eigentlich eine White Noise Maschine? Für Geräusche besitze ich noch 2 Plattenspieler und einen CD-Player.

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    Donnerstag, 25. März 2021, 20:17

    Auweia Chrissie da hast du ja einen gewaltigen Text reingestellt. Aber immer wieder schön von dir zu lesen.
    Naja die 70 Stunden finde ich garnicht schlimm. Eher im Gegenteil. Erstens bin ich mein eigener Chef und ich konnte mir auch Dinge leisten die ich wenn ich so 40 Stunden auf die Arbeit gegangen wäre nicht hätte machen können.
    Ich stehe jeden Tag um 6 auf und lese bis 7 Zeitung und trinke meinen Kaffee. Und das 7 Tage in der Woche. Den Weg zur Arbeit kann ich mir sparen denn ich bin ja schon da. Und die 10 bis 12 Stunden sind ja auch bald rum aber bei mir ist ja alles fließend denn feste Arbeitszeiten kenne ich ja nicht so dass auch zwischendurch immer mal wieder Zeit für Dinge sind die ich auf Arbeit mir nicht erlauben könnte. Da ich ja schon immer ein fleißiger Sammler war habe ich auch oft zu den Unmöglichsten Zeiten dazu Fahrten unternommen.
    Ich erinnere mich noch gut an einem Tag im Hochsommer mit unendlich viel Arbeit aber in Hamburg gab es eine Elastolinsammlung zu kaufen. Ich die Restarbeit delegiert, ja das mache ich die ganze Zeit denn sonst wäre ich ja noch länger beschäftigt, und um 5 Uhr nachmittags losgefahren um 10 war ich in Hamburg sofort die Wohnung gefunden auch ohne Navi und um 11 Rückreise.
    Um 3 Uhr früh war ich zuhause und dann auf dem Wohnzimmertisch erstmal mein Schätze ausgebreitet. Um 5 ins Bett um 6 aufgestanden und dann bis 8 Uhr Abends wieder gearbeitet.
    Wir hatten damals so Anfang der 90er immer 6 polnische Saisonarbeiter da musstest du vorangehen sonst schliefen die ein. "Robota robota njew Spactz"
    Und wir hatten neben unseren Geländewagen auch immer ein sehr schnelles Auto.
    Arbeit hat mir nie viel ausgemacht denn ich hatte ja auch viel Abwechslung damit Es gab immer etwas zu reparieren altes abreißen neu bauen Maschinen warten Brennholz machen sich um meine Fische kümmern und und und...........
    Aber auch viel zum feiern und zu geselligen Beisammensein vor allem im Sommer unter meiner Kastanie und wenns bis früh um 5 war um 6 war ich wieder unterwegs.

    Und heute lasse ich das schon etwas ruhiger angehen und mache auch mal eine Stunde Mittagsschlaf aber ich finde immer noch genug auch wenn ich die Routinearbeiten heut weitgehend meiner Tochter und ihrer Mannschaft überlasse.
    Aber wenn ich das alles nicht gemacht hätte dann könnte ich nicht so beruhigend auf meine Sammlungen schauen denn vieles läßt sich heute auch mit viel Geld nicht mehr auftreiben.
    Und wenn ich heute mal wieder auf meine Enkeltöchter aufpassen muss, auch eine Art von Arbeit denn sonst wäre ich ja draußen unterwegs, dann bringt mir meine Kleine mit knapp 2 Jahren immer gleich ein Buch oder einen Comic der hier rumliegt denn der Opa braucht ja was zum lesen den ohne kennen sie ihn ja garnicht.

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    Freitag, 26. März 2021, 10:54

    Dies und das

    Klassentreffen? Dem habe ich mich rechtzeitig entzogen. Alle 5 Jahre wurde ich seit 1990 angeschrieben und eingeladen, bis ich dem Organisator mitteilte, sich doch bei mir die Mühe zu sparen. Die paar Hansel, die ich gern wiedergesehen hätte, waren nie dabei, waren unauffindbar verschwunden. Durchs Internet konnte ich einen einzigen ehemaligen Freund wiederfinden. Doch ein, zwei Telefonate waren sehr ernüchternd für mich. Da war nichts mehr von früherer Leidenschaft und Begeisterungsfähigkeit, seine Erinnerungsversuche erschienen mir oberflächlich und desinteressiert.

    Die Enkelin meiner Frau durchforstet bei ihren Besuchen gern mal meine Regale und hat mir schon manches Büchlein abgeschwatzt. Aber ich freue mich, dass sich ein junges Wesen für meine Schätzchen interessiert, und gebe sie ihr gern. Die Bücher mit den Bildern von Fritz Baumgarten und Findus + Petterson mag sie besonders. Das Vorlesealter hat sie schon lange überschritten - sie ist gerade 8 geworden.
    Mein Sohn aus erster Ehe ist inzwischen 44 und katholischer Priester im Redemptoristen-Orden. Da sind wohl keine Enkel zu erwarten!
    Meine tierliebende Frau konnte ich bisher von der Anschaffung eines Hundes abhalten. Zum einen stromert ihr Hauskater (nicht ich) besitzergreifend durch unsere Etagenwohnung und würde keinen zweiten Vierbeiner dulden, zum anderen möchte ich nicht im Toilettentakt eines Hundes Gassi gehen müssen. Zudem bin ich der Meinung, dass zumindest Hunde - eigentlich Katzen auch - ständig Auslauf haben sollten. Sprich, mindestens ein größerer Garten sollte am Haus sein.
    In zwei Monaten ziehen wir innerhalb Speyers um in eine gleich große, aber barrierefreie Neubauwohnung. Mich schaudert zwar, wenn meine 13 Jahre jüngere Frau immer wieder in Gesprächen das Wort "altersgerecht" benutzt, aber sie ist wohl vorausschauender als ich, der zum Verdrängen von Altersproblemchen neigt. Auch ich musste mir, zu meiner großen Überraschung, vor 3 Jahren einen Pacemaker verpassen lassen. Eine Untersuchung wegen unbestimmbaren Schwäche-gefühls bei einer Urlaubsvertretung meines Hausarztes ergab eine sofortige Einweisung in die Klinik. Es war ein Freitag, ich bekam daher, schwupps, ein Herzkatheter, und empfing am Montag schon den Herzschrittmacher. Dienstags war ich draussen. Es hiess, ich hätte jederzeit an Herzschwäche sterben können. An dem Wochenende übrigens, das Bild werde ich immer vor Augen haben, zerknüllte mir meine Liebe eine fast volle Packung Gauloises, während ich noch wehrlos im Bette lag. Tatsächlich rauche ich seitdem nicht mehr. Aber nicht wegen dem unerwarteten Warnschuß, sondern ihr zuliebe. Und ein wenig war ich die Abhängigkeit auch leid.
    Glücklicher Eiwennho! Wo die Arbeit dein geschätzter Lebenszweck ist. Bei mir war es einmal so. Selbst den bürgerlichen Normen abhold, hatte ich immer einen guten Draht zu den sogenannten Erziehungsschwierigen. So stand früh fest, dass ich irgendwas Pädagogisches machen würde. Zunächst auf dem Weg zum Lehramt, dann umgesattelt auf Sozialpädagogik. Wegen meiner ersten Frau - einer bayerischen Lehrerin - von Köln nach Regensburg gezogen und dort rund 30 Jahre in Heim- und Schulpädagogik gearbeitet. Träger der Einrichtungen war immer die Kirche. Durch Engagement in der MAV = Mitarbeitervertretung hatte ich reichlich Kontakte und Konflikte mit kirchlichen Würdenträgern. Und besonders in den letzten 5 Jahren meiner Arbeit erfuhr ich zuviel an Heuchelei, Duck-mäusertum und Karrieregeilheit, sodass ich der Tätigkeit in diesem Umfeld gerne früher als geplant entsagte.

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    Freitag, 26. März 2021, 17:14


    Naja die 70 Stunden finde ich garnicht schlimm. Eher im Gegenteil. Erstens bin ich mein eigener Chef und ich konnte mir auch Dinge leisten die ich wenn ich so 40 Stunden auf die Arbeit gegangen wäre nicht hätte machen können.
    Ich stehe jeden Tag um 6 auf und lese bis 7 Zeitung und trinke meinen Kaffee. Und das 7 Tage in der Woche. Den Weg zur Arbeit kann ich mir sparen denn ich bin ja schon da. Und die 10 bis 12 Stunden sind ja auch bald rum aber bei mir ist ja alles fließend denn feste Arbeitszeiten kenne ich ja nicht so dass auch zwischendurch immer mal wieder Zeit für Dinge sind die ich auf Arbeit mir nicht erlauben könnte.


    Das hört sich ja nach einem erfülltem Leben an. Solche Aussagen habe ich früher des öfteren gehört, heute liest und hört man sie jedoch nur noch selten. Ich hatte im Job eine sogenannte "Vertrauensarbeitszeit", also ohne Zeiterfassung und habe mir die Arbeitszeit auch nie aufgeschrieben. Genervt haben mich als Pendler eigentlich nur die Fahrten von und zur Arbeit, besonders, wenn ich im Stau stand.

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    Montag, 29. März 2021, 09:14

    RE: Dies und das

    Klassentreffen? Dem habe ich mich rechtzeitig entzogen. Alle 5 Jahre wurde ich seit 1990 angeschrieben und eingeladen, bis ich dem Organisator mitteilte, sich doch bei mir die Mühe zu sparen. Die paar Hansel, die ich gern wiedergesehen hätte, waren nie dabei, waren unauffindbar verschwunden. Durchs Internet konnte ich einen einzigen ehemaligen Freund wiederfinden. Doch ein, zwei Telefonate waren sehr ernüchternd für mich. Da war nichts mehr von früherer Leidenschaft und Begeisterungsfähigkeit, seine Erinnerungsversuche erschienen mir oberflächlich und desinteressiert.

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    Irgendwann einmal stand die "alte Klasse" vor dem Urnengrab eines Klassenkameraden aus der Grundschule. Wir konstatierten: das ist jetzt die vierte Beerdigung aus unserem Jahrgang. Es ist schade, dass wir uns immer nur zu solchen traurigen Anlässen sehen! Seit dieser Beerdigung habe wir alle 2 Monate einen "Jahrgangsstammtisch", unterbrochen allerdings wegen und seit Corona. Natürlich kommen nicht alle, und auch nicht jedes mal jeder, aber es kommt immer eine Runde von von sechs bis acht Personen zusammen. Ich möchte das nicht mehr missen.

    Zudem bekam ich dank der "sozialen Medien" zufällig Kontakt mit einem alten Freund, mit dem ich gut 40 (!) Jahre absolut keinen Kontakt mehr hatte, wir gingen im Streit auseinander. Die Idee kam wohl beiden, wir "KÖNNTEN" uns ja mal wieder treffen, im alten Jagdrevier spazieren gehen. Ich glaube, es hat uns beide fast umgehauen, als wir uns nach dieser langen Zeit gegenüber standen. Es gab viel zu erzählen, und das tun wir noch, denn wir sind wieder Freunde. Natürlich nicht wie vor 50 Jahren, wir sind ja nun ältere Herren, verheiratet, erwachsene Kinder usw., aber ab und zu kommt der alte Schalk hoch :D

    Ich stelle fest, dass viele Leute "von früher" durchaus an solchen Kontakten interessiert sind, man muss sich nur trauen, manchmal den ersten Schritt gehen!

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    Montag, 29. März 2021, 17:09

    @Armin55: Mir geht es da anders, was sicherlich auch an mir und meinen Erwartungen an solch ein Wiedersehen liegt. Einmal, vor über dreißig Jahren, reagierte ich auf die Einladung zu einem Grundschultreffen folgendermassen. Ich lehnte zwar die Teilnahme ab, war auch räumlich zu weit entfernt, bat aber den Koordinator, an meine nie ausgesprochene Kindheitsliebe Ursula Grüße auszurichten. Das hatte er scheinbar getan, denn kurze Zeit später erhielt ich ziemlich heiße Briefe von der Dame, die weniger Erinnerungen beschworen, sondern sehr zeitnah und auffordernd formuliert waren. Mag ja sein, dass sie in ihrer Ehe gerade ein Tief durchlief, aber das war mir denn "zu nah am Feuer". Den Titel von Stefan Waggershausen beschwor sie in ihren Zeilen mehrmals.

    Leider haben sich in meinem Leben bis heute langandauernde Freundschaften, die über Jahrzehnte gehen, nicht entwickelt. Nach dem Wechsel zum Gym. war der Kontakt zu den bisherigen Mitschülern abgerissen. Auf dem Gym. gab es aus strukturellen Gründen verschiedene Klassenwechsel und einmal blieb ich sitzen, was sowieso einen neuen Klassenverband zur Folge hatte.

    In den darauffolgenden bewegten Jahren lernte ich immer wieder tolle Menschen kennen, bis uns unsere Wege wieder auseinanderführten. Ich beneide jene, die konstante Freundschaften von Kindheit oder Jugend an bewahren konnten.

    Einige Freundschaften, die während meiner Tätigkeit seit 1982 entstanden, wurden leider durch den Tod beendet. C`est la vie!