Grace Metalious schrieb die beiden "Peyton Place" Romane in der zweiten Haelfte der 50er Jahre, die Romane sind teils durch wirkliche Ereignisse inspiriert wie beispielsweise Selena Cross' Schicksal in der Fortsetzung "Rueckkehr nach Peyton Place".
Das wirkliche Peyton Place soll Gilmanton in New Hampshire gewesen sein, wenn man Rueckschluesse von den erbosten Reaktionen der Einwohner nach der Veroeffentlichung des ersten Romans ziehen kann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Grace_Metalious
Zuerst entstanden zwei Kinofilme basierend auf den Metalious Romanen, der erste mit Lana Turner als Constance Mackenzie (Glut unter der Asche), ein paar Jahre spaeter 1961 "Rueckkehr nach Peyton Place" mit Carol Lynley als ihrer Tochter Allison Mackenzie und Jeff Chandler:
https://www.imdb.com/title/tt0050839/reference
https://www.imdb.com/title/tt0055370/reference
"Peyton Place" machte so junge und unbekannte Schauspieler wie Ryan O'Neal (er spielte den Rodney Harrington) und Mia Farrow (sie verkoerperte Allison Mackenzie) weltberuehmt. Das war 6 Jahre, bevor die Deutschen Ryan O'Neal 1970 durch "Love Story" in den Kinos kennenlernten.
Auch bereits (mehr oder weniger) beruehmte SchauspielerInnen und Charakterdarsteller wie Dorothy Malone, Frank Ferguson (TV Serie "Flicka"), Ruth Warrick (Citizen Kane), George Macready (Mein Name ist Julia Ross, 1945), Barbara Rush (Mildred Pierce), Gena Rowlands und Dan Duryea bekamen in "Peyton Place" eine Chance, ihre Karrieren wieder aufleben zu lassen.
Das Ganze wurde im Twentieth Century Fox Hollywood Studio gedreht, sieht aber so echt aus, dass man voellig vergisst, dass im Studio gedreht wurde. Es gibt sehr viele Aussenaufnahmen, was ich im Vergleich zu den ueblichen sitcoms, die ausschliesslich in Studios gedreht werden, sehr angenehm finde.
Der schoene Soundtrack traegt ebenfalls zum Erfolg der Serie bei.
"Peyton Place" wurde oft in den Medien die Mutter aller Seifenopern genannt, was ich ziemlich unfair finde in Anbetracht der Tatsache, dass es von Staffel zu Staffel immer spannender zugeht.
Mord, Betrug, Unfaelle und vieles andere passiert in Peyton Place und hat sicher spaetere wirkliche Seifenopern inspiriert, aber nichts geht ueber das Original.
Nur 264 von 514 Folgen wurden auf Pro7 ab 1990 jeden Samstag und Sonntag gegen 5 Uhr morgens ausgestrahlt (dem Himmel sei gedankt fuer die Erfindung des Videorekorders

):
https://www.fernsehserien.de/peyton-place
Von 1964 bis 1969 entstanden 5 Staffeln mit insgesamt 514 Episoden (ich bin gerade bei der 475. Folge angelangt...meine persoenliche Therapie nach einem Herzinfarkt am 26.1.19). Spaeter in den 70er und 80er Jahren wurden noch zwei TV Fortsetzungsfilme gedreht:
https://www.imdb.com/title/tt0076425/reference
https://www.imdb.com/title/tt0089805/referenceIch las die beiden Metalious Romane 1970, als wir im Schullandheim waren (meine Mutter haette sie sofort konfisziert). Etwa ein Jahr spaeter fand ich dank der belgisch-franzoesischen Kino- und Fernsehzeitschrift Ciné Télé Revue heraus, dass "Peyton Place" im franzoesischen Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Ungefaehr zu jener Zeit lernte ich Schreibmaschine schreiben, und tippte einen Brief an ARD, ZDF und Nord III, mit der Bitte, "Peyton Place" auch im dt. Fernsehen auszustrahlen.
Ich bekam einen hoeflichen Antwortbrief, dass man daran nicht interessiert sei.
Gleichzeitig aergerte ich mich sehr, wann immer Viehoefer und andere Fernsehallgewaltige in der HOER ZU interviewt wurden und dort einfach behaupteten, dass ALLES, was im US Fernsehen erfolgreich sei, "ueber kurz oder lang" auch im dt. Fernsehen ausgestrahlt wuerde.
Bei PP war das eher "ueber SEHR lang": 1991 lief es endlich auf Pro7 an. Die HOER ZU machte in der Woche davor optimistisch darauf aufmerksam, dass ALLE 514 Folgen ausgestrahlt wuerden.
Tatsache ist, dass man bei Pro7 nur die Farbfolgen eingekauft hatte (1966 - 1969). Ohne den Beginn der Serie zu kennen, machten die Farbfolgen wenig Sinn.
Mia Farrow hatte 1966 nach 2 Jahren die Serie verlassen, um Frank Sinatra zu heiraten, und unmittelbar danach wurde in Farbe weitergedreht.
Ich schrieb genervt an Pro7, wann denn die s/w Folgen ausgestrahlt wuerden, und erhielt die aeusserst duemmliche Antwort, dass heutzutage niemand mehr s/w Serien oder Filme sehen moechte (???).
Zur gleichen Zeit erfreuten sich die Edgar Wallace Filme und film noir (40er und 50er Jahre) im dt. Fernsehen grosser Beliebtheit. Die waren natuerlich nicht in s/w, oder?
Fuer mich artete die Suche nach den ersten 260+ s/w Folgen in die laengste Suche meines Lebens aus.
Als ich im April 1997 Urlaub in einer Blockhuette am Lake Arrowhead in den San Bernardino Mountains machte, kam ich den s/w Folgen von PP so nah wie nie zuvor: der Romance Channel strahlte die komplette Serie zum allerersten Mal seit 1969 aus.
Ich fragte den Hotelmanager des Saddleback Inn, ob der Romance Channel in ihrem Kabelpaket mit enthalten sei, aber soviel Glueck hatte ich leider nicht.
Jedenfalls gab es kluge Leute in den USA, die ab 1997 alle 514 PP Folgen vom Romance Channel aufnahmen, und spaeter nach der Jahrtausendwende als 44 teiliges DVD Set in ioffer anboten, zu einem laecherlich niedrigen Preis.
Um meine Geschichte zu beenden: im Januar/Februar 2009 schaute ich mir zum allerersten Mal nach 38 Jahren intensivster Suche die s/w Folgen von PP an (und wie ich schon jahrzehntelang gemutmasst hatte, waren sie hervorragend gemacht).
Ich habe beiläufig bei meinen Recherchen über US- Importserien der 60er Jahre über dieses Format gelesen.
Soweit ich mich erinnere, war die Reihe in den 50er/ 60er Jahren in den Staaten sehr erfolgreich und so etwas wie die damalige "Lindenstraße" des amerikanischen Fernsehens.
Wäre schön, wenn Du hierzu einen informativen Blog verfassen könntest.