•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

    21

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 20:41

    Heute hat die Gesellschaft die Kindererziehung komplett abgegeben und die Eltern sind vielzusehr mit sich selbst beschäftigt.
    Wobei letzteres aber zum Teil daran liegt, dass beide Eltern arbeiten. Und das nicht nur zur "Selbstverwirklichung" der Frauen, sondern oft genug aus bitterer Notwendigkeit. Angesichts der heutigen Billiglöhne, der hohen Mieten, ganz besonders in den größeren Städten, und der steigenden Kosten für Lebensnotwendiges wie Lebensmittel und Strom, kommen heutzutage nur noch die allerwenigsten Familien mit nur einem Gehalt aus, sofern sie nicht in HartzIV abrutschen wollen. Und heutzutage hat man oft genug auch keine Oma, Tante, o.ä. für die Kinderbetreuung zur Verfügung, da diese Personen entweder selber berufstätig sind oder kilometerweit wegwohnen. In diesem Fall bleibt dann meistens nur, die Kinder in der Krippe oder im Kindergarten abzugeben.

    22

    Sonntag, 3. Juli 2011, 10:27

    In den 60ern konnte ein einfacher Arbeiter von seinem Gehalt eine fünfköpfige Familie versorgen. Sie lebten nicht luxuriös, aber man kam so über die Runden. Heute ist dies ohne staatliche Unterstütung kaum noch möglich.

    Wie immer hat auch diese Entwicklung unterschiedliche Gründe. Zum einen ist da die größere Anspruchshaltung. Früher musste man nicht mit 18 Jahren gleich ein schickes Auto haben, man wohnte wesentlich bescheidener (Wohnraum), Urlaub konnte man auch an der Ostsee, im Schwarzwald oder sogar zu Hause verbringen, gekauft wurde nur, was man sich leisten konnte, für größere Anschaffungen musste man vorher sparen usw.

    Andererseits: Heute bleibt einem immer weniger von seinem Verdienst (weniger Netto vom Brutto). Jede Steuererleichterung (meist im einstelligen EURO-Bereich) wird sogleich wieder durch Erhöhungen in anderen Bereichen mehr als ausgeglichen. Der Erfindungsreichtum unserer Politker für immer neue Steuern und Abgaben kennt keine Grenzen (z.B. die Bettensteuer in einigen Städten). Zudem muss man einen einigermaßen gut bezahlten Job erst einmal bekommen. Als Exportweltmeister exportiert Deutschland nicht nur Waren, sondern auch viele Jobs ins Aushalt. Für Berufsanfänger sind Zeit- und Leiharbeit, 400 Euro-Jobs, Aushilfstätigkeiten und unbezahlte Pratika inwischen die Regel.

    23

    Sonntag, 3. Juli 2011, 13:15

    Richtig! Meine Eltern gingen zwar beide arbeiten, aber wir hatten ja auch eine Oma, die auf mich aufgepasst hat. Da ging das. mein Vater hatte gerade erst seine Lehre zu Ende, da verdiente er noch nicht viel. Meine Eltern "mussten" damals heiraten, zu der Zeit galt ein uneheliches Kind noch als Schande. Der zweite Verdienst ermöglichte es meinen Eltern immerhin, sich ein bisschen was anzuschaffen, zum Beispiel den Goggo, den ich an anderer Stelle schon erwähnt habe. Kostete etwa dreieinhalb tausend DM, "richtige Autos" waren damals teuer. Und hier und da mal ein bisschen wegfahren, innerhalb von Deutschland, das ging auch. Da fuhr die Oma auch mit, schließlich musste ja einer auf mich aufpassen, wenn meine Eltern mal was alleine unternehmen wollten, eine längere Bergtour oder so. Später, als ich neun war, konnte es sich meine Mutter leisten, zu Hause zu bleiben, da hatte mein Vater schon seinen Meister gemacht und verdiente mehr. Die Meisterschule kostete auch Geld, das wurde auch von dem Einkommen meiner Mutter mitfinanziert. Sie verdiente als Sekretärin nicht schlecht. Schließlich gab es damals noch kein "MeisterBafög". Da war dann irgendwann auch das Auto ein bisschen größer (ein Isar), und man konnte sich auch einrichtungsmäßig einiges mehr leisten. Und ein weiteres Kind war auch möglich, das klappte aber erst später. Als meine Schwester geboren war, da war ich schon zwölf.

    24

    Mittwoch, 22. April 2015, 02:27

    Zitat

    Als Exportweltmeister exportiert Deutschland nicht nur Waren, sondern auch viele Jobs ins Aushalt.
    Das ist nur zu wahr. Die einzige Hersteller-Firma von Elektro-Großgeräten, die noch in Deutschland produziert, ist die Firma Miele. Dementsprechend teuer sind die Waschmaschinen und anderen Geräte von Miele auch im Vergleich zu anderen Geräten. Bauknecht beispielsweise, früher die zweitgrößte deutsche Firma für Elektro-Großgeräte, (die Marke gehört inzwischen der amerikanischen Firma Whirlpool) produziert auch nicht mehr in Deutschland. Und mit Klein-Elektrogeräten sieht es nicht anders aus. Rowenta war früher bekannt für sehr gute Bügeleisen, Heizlüfter und Haartrockner. Seitdem Rowenta von einem französischen Konzern aufgekauft wurde, werden all diese netten kleinen Geräte in China hergestellt.

    25

    Montag, 27. April 2015, 20:59

    Die einzige Hersteller-Firma von Elektro-Großgeräten, die noch in Deutschland produziert, ist die Firma Miele.

    Leider wahr, aber auch in anderen Bereichen wie Unterhaltungselektronik (z.B. Grundig), Computer (Siemens), Handies usw. ist nix mehr mit "Made in Germany". Selbst die nicht gerade billigen Sportschuhe von Addidas oder Puma werden in Billiglohnländern wie Vietnam gefertigt. Und die noch bestehenden großen Konzerne sind häufig zum großen Teil in ausländischer Hand. Ganze Berufszweige wie Schneider oder Schuhmacher sind in Deutschland so gut wie ausgestorben.
    Schon komisch, da verschieben wir große Teile unserer Werkbänke in Billiglohnländer und andererseits wird mehr Einwanderung zur Beseitigung des Fachkräftemangels gefordert. Da frage ich mich langsam, was diese Fachkräfte hier denn herstellen sollen?

    26

    Dienstag, 28. April 2015, 12:39

    Stimmt, die feinen Herren, die sich Maßanzüge leisten können, fliegen dafür nach Hongkong oder Singapur. Haben die Schneider dort dann einmal die Maße, müssen die Herrschaften nicht mal mehr zur Anprobe hin, sondern bestellen alle weiteren Anzüge einfach. Und maßgefertigte Schuhe gibt es offenbar nur noch als orthopädische Schuhe, alles andere ist Fabrikware, und oft genug aus Billiglohnländern.

    27

    Dienstag, 28. April 2015, 19:42

    Die einzige Hersteller-Firma von Elektro-Großgeräten, die noch in Deutschland produziert, ist die Firma Miele.

    Schon komisch, da verschieben wir große Teile unserer Werkbänke in Billiglohnländer und andererseits wird mehr Einwanderung zur Beseitigung des Fachkräftemangels gefordert. Da frage ich mich langsam, was diese Fachkräfte hier denn herstellen sollen?


    Wir stehen vor einem tiefgreifenden Wandel in der Bevölkerungsstruktur, wie wir sie zuletzt vielleicht zur Zeit der Völkerwanderung gesehen haben.
    Nach 2020 wird sich der Prozeß des "demographischen Wandels" beschleunigt fortsetzen, ab 2035 sind die authochtonen Deutschen bundesweit in der Minderheit. Das ist ein unumkehrbarer Prozeß.
    Allein auf dieser Basis wird die Nachfrage nach Konsumgütern bei uns in den nächsten Jahrzehnten dramatisch einbrechen.
    Die Bundesrepublik, die wir aus den 50ern bis in die 90er kannten, wird es so dann nicht mehr geben.
    Darüber hinaus wird die Integration von Millionen Neubürgern kein Waldspaziergang, da diese teilweise aus völlig anderen Kulturkreisen stammen.
    Auch wird die Bundesrepublik als Exportweltmeister aufgrund vieler qualitativ und technologisch hochstehender Produkte dann so nicht mehr existieren. Bereits heute hagelt es Beschwerden von deutschen Universitäten über die mangelnde Allgemeinbildung von Studienanfängern. Auch bemängeln Unternehmen die zu große Theorielastigkeit vieler Hochschulabsolventen.
    Richten wir uns also auf einschneidende Veränderungen von Staat und Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten ein. Vieles wird dann auf den Prüfstand gestellt werden müssen, da es nicht mehr finanzierbar ist.

    28

    Dienstag, 28. April 2015, 20:48


    Die Bundesrepublik, die wir aus den 50ern bis in die 90er kannten, wird es so dann nicht mehr geben.

    Richten wir uns also auf einschneidende Veränderungen von Staat und Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten ein. .


    Tja, "Wandel der Zeiten" wie der Thread-Titel heißt. Das mussten auch schon unsere Eltern und Großeltern erleben. Hoffen wir, dass unsere Kinder und Enkel das Beste daraus machen. Immerhin haben wir ja diese Webseiten und das Forum um uns an die "guten alten Zeiten" zu erinnern.

    29

    Freitag, 18. Mai 2018, 13:33

    ungutes Gefühl



    Tja, "Wandel der Zeiten" wie der Thread-Titel heißt. Das mussten auch schon unsere Eltern und Großeltern erleben. Hoffen wir, dass unsere Kinder und Enkel das Beste daraus machen. Immerhin haben wir ja diese Webseiten und das Forum um uns an die "guten alten Zeiten" zu erinnern.








    Dieser Wandel der Zeiten ist ja nun voll im Gange. Schaue ich zurück in die Ende 60er/Anfang 70er Jahre, sehe ich die Hauptstraße meiner Kreisstadt (in der ich 40 Jahre gewohnt habe) voller Menschen, jede Menge gut gehender Geschäfte, ein Feinkostladen mit frischem Fisch, Wild, daneben ein Käseladen mit allem was es so von Holland und Dänemark bis zur Schweiz runter an Käse gibt. Sogar ein Hutgeschäft hat sich rentiert, wie auch ein Schirmladen, Lederwaren, zig kleinere Boutiquen, drei größere Bekleidungshäuser, zwei Handwerksbäckereien (hervorragende Qualität) und drei Metzgereien , am Markttag Samstags alles was das Herz begeht an Obst und Gemüse, Blumen usw. usw. usw. , man traf viele Freunde und Bekannte, eine "Hallo" hier, ein "ei guuude" da, eventuell nachdem der Einkauf getätigt war ein Abstecher in die legendäre Schillerlinde, Schnitzel mit, nein nicht Pommes, sondern Kartoffeln und Beilagensalat für 5,50 DM , einen sauer Gespritzten oder ein "Schöppche", und das in bester Lage, mitten in der Stadt. Neben den Deutschen und wenigen Gastarbeitern sieht man hi und da ein paar GI's, die von der Kaserne runter kommen (es ist die Kaserne, in der Elvis seinen Dienst abgeleistet hat). Die Schwarzen mit Schlapphut und Sonnenbrille, die Weißen ohne Schlapphut, aber mit Sonnenbrille. Auf 100 Menschen schätze ich mal 90 Deutsche, 6 Gastarbeiter, 4 "Amis" . Die Altstadt, die parallel zur Einkaufsmeile läuft ist eher unbeliebt, denn da sind die Kneipen und Bars, viele überwiegend von den GIs frequentiert, einige in deutscher Hand sozusagen. Tenor damals: "wenn die Amis doch nur weg wären, was könnten wir für eine schöne Altstadt haben!" , die Gebäude sind z.T. aus dem 13ten Jahrhundert.

    Zeitsprung ins hier und jetzt: von den Geschäften haben nicht viele überlebt. Wo es einst Mittelmeerbrassen, Hering und Rehrücken gab, bekommt man heute Smartphones. Auch da, wo es mal eine leicht anrüchige Bar gab... Handys, Hutgeschäft ... Handys. Von drei Buchläden hat immerhin einer überlebt. Um zu einer Bäckerei zu gelangen muss man allerdings gefühlt nur zwei mal hinfallen, schon liegt man vor dem nächsten Aufbäcker, und zwar auf beiden Seiten der Straße. Von den Boutiquen hat eine überlebt, dafür gibt es Ein-Euro-Läden zu Hauf. Einige Läden stehen leer, ebenso das große Kaufhaus über das man sich seit Jahren, also seit der Insolvenz des Betreibers, den Kopf zerbricht, was man damit anstellen könnte.

    Was die Bevölkerung angeht: die US-Armee ist weg, nur wurde der Traum vieler Altstadt-Sanierer zum Albtraum, denn nachdem viele der Bars schließen mussten, zogen dort nach und nach immer mehr Türken, Bulgaren, Rumänen (Zigeuner darf man ja nicht mehr sagen) und Russen ein. Die Vorstellung, dass dort überwiegend TH-Studenten und junge Familien einziehen könnten, ist ja nicht grade eine noble Wohngegend, hat sich rasch zerschlagen, die Investoren hatten da andere Pläne. Zwar wurde die Altstadt schön hergerichtet, alles Fußgängerzone, aber an jeder Ecke liegt nun Dreck, Sperrmüll, Ratten fühlen sich offensichtlich wohl. Schaut man am Samstag, wie viele Deutsch noch unterwegs sind am Markttag, würde ich schätzen, 50% dürften es noch sein. Jedoch unter der Woche vielleicht noch 20%. Wo einst das verruchte Bordell "Chez nous" war, ist heute ein "Islamischer Kulturverein" drin, ebenso auch in der Traditionsgaststätte "Zur Loreley" .

    Die zuständige Grundschule für dieses Gebiet bekommt Erstklässler, die kaum Deutsch sprechen, die Lehrer sind völlig mit der Situation überfordert. Das sind die ersten, die es "abbekommen". Mein ältestes Enkelkind wird so man es nicht verhindern kann, dort eingeschult, es könnte sich bereits in einer Minderheitengruppe befinden.

    Irgendwie hab ich dabei ein ungutes Gefühl, wo soll das noch hinführen?

    30

    Freitag, 18. Mai 2018, 21:23

    Der "gesellschaftliche Wandel" hier und jetzt

    Die von Dir sehr gut getroffene Zustandsbeschreibung einer deutschen Kreisstadt trifft mittlerweile auf sehr viele Gemeinden zu. Der Leerstand mancher Ladenzeilen hängt natürlich auch mit dem geänderten Einkaufsverhalten zumindest von Teilen der Bevölkerung zusammen. Im besten Fall verschwinden "nur" die inhabergeführten Einzelhandelsgeschäfte und werden durch Filialen großer Ketten ersetzt. Auf diese Weise wurden die Zentren insbesondere unserer Großstädte noch austauschbarer, als sie es bisher schon waren.
    Das Gros der hiesigen Beiträge zum Thema stammte von 2011, seitdem hat sich der sogenannte "demographische Wandel", insbesondere was die ethnische Zusammensetzung unserer Republik betrifft, durch das Einsetzen der "Großen Wanderungsbewegung" seit Herbst 2015 massiv beschleunigt. Ein Ende dieser Migrationswelle ist vorläufig nicht abzusehen, solange unser Sozialsystem diese Zuwanderer aufnimmt, betreut und finanziell alimentiert.
    Zusammengehalten wird der "Laden Bundesrepublik Deutschland" wirtschaftlich z.Zt. im wesentlichen noch durch die Babyboomer- Generation der 50er/ 60er Jahre. Wenn die endgültig weg vom Fenster sind, dürfte es mit dem Sozialstaat Deutschland in der Form, wie wir ihn heute noch kennen, relativ schnell vorbei sein.
    Soziale Unruhen dürften die Folge sein. Mittlerweile dämmert es vielen, daß wir mit den 60er bis 80er Jahren tatsächlich die besten Jahrzehnte dieser Republik gesehen haben.
    Welche Alternativen bieten sich an? Auswandern wäre eine Option, ist aber altersbedingt und/ oder mangels finanzieller Reserven oft nicht zu realisieren. Man könnte in die Provinz abwandern, aber da sieht es für uns Ältere mit der Infrastruktur inklusive ärztlicher Versorgung oft schlecht aus.
    Ich persönlich halte mir alle Optionen offen, wohne seit rund zwanzig Jahren im äußeren Speckgürtel einer norddeutschen Großstadt, in dem sich der "gesellschaftliche Wandel" derzeit noch recht verhalten ausnimmt.
    Froh bin ich darüber, daß meine Töchter das allgemeinbildende Schulsystem weitgehend durchlaufen haben, denn hier hat sich in den letzten Jahrzehnten der offensichtliche Qualitätsverfall und Werteverlust mit am deutlichsten manifestiert.

    31

    Mittwoch, 23. Mai 2018, 15:12

    Konsum und Wandel

    Natürlich hat auch das Konsumverhalten der Zuwanderer einen gewissen Einfluss auf den Einzelhandel. Ohne Zweifel aber hat Amazon, Zalando & Co. den größten Anteil am Niedergang des Einzelhandels.

    Zudem bricht mehr und mehr der Mittelstand weg, und die „einfachen“ Leute können sich einiges nicht mehr leisten. Hier wurde ja schon geschrieben, dass früher ein Arbeiter oder Angestellter seine 5köpfige Familie als Alleinverdiener ernähren konnte (und ich behaupte, wenn er auf dem Bau gearbeitet hat, hat er auch noch ein Haus gebaut) .

    Zum Thema „ethnische Zusammensetzung“ passt das Telefonat, das ich eben gerade mit meinem Sohn führte. Er studiert Musik und heute Morgen stand eine „Lehrprobe“ mit einer Schulklasse an. Die Studenten sollten den Schülern eines Frankfurter Gymnasiums den Jazz nahe bringen. Zunächst wurde das Lied „Alle Vöglein sind schon da“ in der originalen Melodie vorgespielt, man ging davon aus, dass das Lied ja jedem bekannt ist. Danach wurde es „harmonisiert“ und verjazzt, um den Gymnasiasten zu zeigen, worauf es im Jazz ankommt. Mein Sohn hat die Idee Apriori für Unfug erklärt, Kinder und Jazz geht gar nicht (geht nicht mal mit mir)

    Der Witz dabei zunächst: kein Kind kannte dieses Lied, kein Kind war deutscher Herkunft. Die Klasse bestand aus Asiaten, Südeuropäer, Osteuropäer und Nordafrika sowie einige „echte“ Afrikaner. Die Lehrerin dieser Klasse meinte dann, dass das Lied in diesen Kulturkreisen wohl nicht bekannt ist. Ich hab extra nochmal nachgefragt, es handelt sich nicht um eine spezielle Schule (es gibt hier einige Privatschulen, für Normalverdiener unerschwinglich) sondern um ein ganz normales Gymnasium.

    Wenn hier nun ein Schmelztiegel entstehen sollte wie es die USA war und immer noch ist, dann müssen wir wohl auch mit den Problemen rechnen, die dort -auch heute noch- existieren.

    Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu sehr OT :rolleyes:

    32

    Mittwoch, 23. Mai 2018, 18:24

    Schule gestern und heute

    Nö, OT ist das durchaus nicht. Mich wundert im Gegenteil, daß dieses brisante Thema hier bisher nicht intensiver diskutiert wurde. Das liegt vielleicht auch an der speziellen 60er Jahre- Thematik auf diesen Seiten.
    Zwischen 1967 und 1973 besuchte ich eine "Städtische Realschule für Jungen" in unserer niederrheinischen Kleinstadt. In den Klassen 5 und 6 hatten wir unter 42 Schülern 2 Gastarbeiterkinder aus Griechenland und Jugoslawien, die auch beide den Abschluß schafften.
    1974 wurde der koedukative Unterricht eingeführt, d.h. auch Mädchen wurden zugelassen. Unser bereits verstorbener ehemaliger Direx meinte einige Jahrzehnte später bei einem Ehemaligentreffen, daß in dieser Zeit bereits der allmähliche Niedergang der Leistungsstandards an unserer "Anstalt" seinen Anfang nahm.
    2018 haben rund 75 % der dort lernenden Schüler Migrationshintergrund. Wie mir der Initiator der Ehemaligenwebsite berichtete, hätte die Schule mittlerweile einen denkbar schlechten Ruf bis zum völligen Absinken der Leistungsanforderungen, die de facto keine mehr seien. Ab Sommer 2018 wird es die Einrichtung als Realschule nicht mehr geben, sie wird durch die politisch gewollte Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen in Nordrhein- Westfalen komplett in eine sog. "Sekundarschule" umgewandelt. Auch die Namensbezeichnung wird verändert. Der Clou an der neuen Schulform ist, daß man bis zur 9. Klasse nicht mehr sitzenbleiben kann (!). Das neue Motto der Schule lautet dementsprechend : "Wir nehmen jeden mit !"
    Sic transit gloria mundi (So vergeht der Ruhm der Welt)... :thumbdown: .
    Da sich verantwortungsbewußte deutsche Eltern aus Schulen dieser Art immer mehr verabschieden, gibt es in den letzten Jahren zunehmend "Imagefilme". Im Grunde sind es Werbeclips, die den Eltern suggerieren sollen, wie "hip" die Einrichtung doch sei. Es handelt sich hierbei tatsächlich um meine ehemalige Kaderschmiede WFR- Hilden in der heutigen Form:
    www.youtube.com/watch?v=kVBZBV39MLU
    Man beachte die relativ hohe Zahl an "negativen Daumen" (immerhin 24 von 39), die ihren Grund haben werden. Schön anzusehen ist dagegen der mittlerweile alte Baumbestand in dieser Einrichtung, die 1963 eröffnet wurde und von einer parkähnlichen Anlage (dem Holterhöfchen) umgeben ist.

    33

    Mittwoch, 23. Mai 2018, 19:27

    RE: Schule gestern und heute


    Mich wundert im Gegenteil, daß dieses brisante Thema hier bisher nicht intensiver diskutiert wurde.


    Das dürfte u.a. daran liegen, daß das sehr schnell sozusagen heikel werden kann und das Eis dünn ist ...

    Auch ich verspüre gerade gewissermaßen eine regelrechte Schreibhemmung ...

    8)

    34

    Mittwoch, 23. Mai 2018, 21:02

    Ein heikles Thema

    So schaut´s aus, und jeder, der sich mit der "Materie" auskennt und sich für die Thematik interessiert, kennt auch die entsprechenden Seiten und Foren, in denen unverschlüsselter Klartext geredet wird.
    Ich selbst bin auch schon aus einem Forum geflogen, nachdem ich die 800 Jahre Siedlungsgeschichte meiner Familie im deutschen Osten geschildert und auf die Mentalitätsunterschiede zwischen Deutschen und Polen hingewiesen habe. Nachdem diese Familienhistorie 1945 abrupt beendet wurde, beendete ich den Beitrag mit den Worten: "Meine (deutsche) Familie schuldet den Polen nichts !"
    Die Sperre folgte auf dem Fuße, was mich in diesem Fall aber nicht weiter störte. Ich schaue in dieses Hobbyforum immer noch gerne rein und spare mir dann eben das Einstellen von Fachbeiträgen, die nur Zeit kosten :thumbup: .

    35

    Mittwoch, 23. Mai 2018, 22:09

    RE: Ein heikles Thema

    jeder, der sich mit der "Materie" auskennt und sich für die Thematik interessiert, kennt auch die entsprechenden Seiten und Foren, in denen unverschlüsselter Klartext geredet wird.


    Ich nicht ... mit Facebook beschäftige ich mich nicht, und besagte Foren kenne ich nicht. (Kannst mir ja mal entsprechende Links schicken.)
    (Ich kenne aber eine Zeitung, in der Klartext geschrieben wird. Die Freiheit nehm' ich mir. :D )

    36

    Donnerstag, 24. Mai 2018, 11:05

    RE: RE: Ein heikles Thema

    jeder, der sich mit der "Materie" auskennt und sich für die Thematik interessiert, kennt auch die entsprechenden Seiten und Foren, in denen unverschlüsselter Klartext geredet wird.


    Ich nicht ... mit Facebook beschäftige ich mich nicht, und besagte Foren kenne ich nicht. (Kannst mir ja mal entsprechende Links schicken.)
    (Ich kenne aber eine Zeitung, in der Klartext geschrieben wird. Die Freiheit nehm' ich mir. :D )



    Ich bin bei Facebook unterwegs. Es ist, in der Tat, zuweilen unerträglich, was dort für eine Hetze betrieben wird. Frei erfundene Lügengeschichten, deren Wahrheitscharakter selbst der größte Depp erkennen müsste (oder die mit zwei bis drei Klicks zu entlarven wären) werden munter verbreitet im rechten Lager, während sich die Gegenseite schrill empört, wenn an einem Modellflugzeug irgend ein militärisches Abzeichen zu sehen ist, wobei sowas nunmal an eine ME109 gehört. Wohlgemerkt: keine Hakenkreuze, sondern die schwarz mit weißem Rand.

    Ich glaube, die massenhafte Zuwanderung, sei es nun aus rein wirtschaftlichem Interesse, oder sei es, weil es ums nackte Überleben geht, wird eines der größten Probleme, die die Politik zukünftig zu bewältigen hat.

    Wenn ich aber dann so etwas lese:

    https://www.stern.de/politik/deutschland…ss-7993420.html

    sehe ich schwarz ;(

    37

    Donnerstag, 24. Mai 2018, 16:49

    Mit Deutschland geht es weiter bergab

    so lautet der Titel eines Artikels auf Spiegel Online. Das kann sogar der Spiegel nicht mehr leugnen. Ob Großbaustellen oder Dieselgate, der Zustand der Bahn oder Bundeswehr, mit der deutschen Ingenieurskunst ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen. In den wichtigsten Schlüsseltechnologien hat Deutschland den Anschluss verloren, von innovativen Zukunftstechnologien ganz zu schweigen. Wissenschaftler wandern scharenweise aus und innovative Firmen sind in ausländischer Hand (Beispiel der Roboterhersteller Kuka). Die deutsche Industrie lebt von der Substanz und die schmilzt immer schneller dahin. Die einzigen Industrien, in denen Deutschland weltweit führend ist, ist die Asyl- und Sozialindustrie. Leider bringt diese kein Geld ein. Im Gegenteil. In den nächsten 10-15 Jahren verabschiedet sich unsere Baby-Boomer-Generation aus dem Arbeitsleben. Damit fehlt dann nicht nur wichtiges Know-How, sondern vor allem auch Steuereinnahmen. Die ganzen Wahlgeschenke finanziert der Mittelstand, da ist es kein Wunder dass dieser immer mehr abbröckelt. Geld für Bildung, Forschung und Entwicklung fehlt. Sieht man sich den Zustand an Schulen und Hochschulen an, muss man kein Wahrsager sein, um zu sehen, dass es auch in Zukunft noch viel weiter bergab gehen wird.

    38

    Donnerstag, 24. Mai 2018, 17:05

    RE: RE: Ein heikles Thema

    jeder, der sich mit der "Materie" auskennt und sich für die Thematik interessiert, kennt auch die entsprechenden Seiten und Foren, in denen unverschlüsselter Klartext geredet wird.


    Ich nicht ... mit Facebook beschäftige ich mich nicht, und besagte Foren kenne ich nicht. (Kannst mir ja mal entsprechende Links schicken.)
    (Ich kenne aber eine Zeitung, in der Klartext geschrieben wird. Die Freiheit nehm' ich mir. :D )


    Und wie der Zufall es will, rief mich soeben jemand aus der JF- Redaktion zwecks einer kleinen Meinungsumfrage an... :thumbup:
    In das Fratzenbuch gehe ich aus Prinzip nicht, da mir die Geschäftspolitik des Herrn Zuckerberg nicht sonderlich zusagt, wie man an den jüngst an den Tag gekommenen Datenschutzskandalen ersehen konnte.
    Auch meinen Töchtern habe ich dies untersagt. Da die Älteste im September 19 wird, habe ich in dieser Hinsicht allerdings nur noch begrenzten Einfluß.
    Auffallend ist, daß einerseits die journalistische Qualität in den überregionalen Mainstream- Gazetten und Magazinen während der letzten 20 Jahre fortlaufend abgenommen hat und es andererseits in Deutschland keine großen, wertkonservativen Blätter mehr gibt. Geradezu erschreckend ist das Abdriften nach links bei der "FAZ", die "Süddeutsche" ist mit einem Heribert Prantl schon seit Jahren als "Alpenprawda" verschrien. Auch beim "Spiegel" hat nach dem Weggang eines Stefan Aust ein massiver journalistischer Qualitätsverlust eingesetzt.
    Lesenswert ist gelegentlich nur noch die "NZZ", und auch bei der bröselt allmählich das journalistische Niveau.
    Wer es kritisch konservativ mag, dem verbleiben als Nischenprodukte mit Wachstumspotential noch die "Junge Freiheit" sowie "Compact" unter der Ägide von Jürgen Elsässer. Auch die "Preußische Allgemeine" ist durchaus lesenswert, wobei man sich nicht durch den Titel dieser Gazette kirre machen sollte. Vom Status eines Vertriebenenblättches ist die Zeitung mittlerweile meilenweit entfernt. Alle letztgenannten Printmedien sind auch ausnahmslos im Internet präsent.
    Wer es ein wenig mehr kritisch- hardcore mag, bedient sich bei www.pi-news.net. Ich lese da gelegentlich selektiv mit, wobei nicht selten weniger die journalistischen Beiträge, sondern einige der Leserbeiträge von Interesse sind. M.E. tummeln sich da weniger die Facebook- und Youtube- Hipster, sondern mehr gestandene Leute der Generation fünzig plus. Ich meine das am Satzbau, den Formulierungen und der zumeist korrekten Rechtschreibung erkennen zu können :thumbup: .
    Ansonsten gibt es für den Freund visueller Eindrücke auf youtube zahllose Beiträge bis hin zu den abstrusesten Verschwörungstheorien. Einfach die gewünschten Suchbegriffe eingeben, und schon tut sich was... 8) .

    39

    Donnerstag, 24. Mai 2018, 17:17

    Du schriebst zuvor etwas von Foren. Die würden mich interessieren.

    40

    Donnerstag, 24. Mai 2018, 18:41

    Foren

    Siehe www.pi-news.net und www.youtube.com ,deren Kommentarspalten de facto wie Foren genutzt werden können und auch werden. Auch alle weiteren von mir genannten Publikationen haben Kommentarfunktionen, die forenähnlich (mit Zitierfunktion) genutzt werden können.
    Daneben gibt es klassische Nischenforen, z.B. für diejenigen, die der wirtschaftlichen Entwicklung inkl. Währungsstabilität nicht mehr über den Weg trauen, wie bei www.gold.de und www.silber.de. Zur aktuellen wirtschaftlichen Gesamtsituation bei uns hat Franko heute in diesem Thread sehr treffend seinen Standpunkt vertreten, der auch der meinige ist. Dbzgl. brauche ich mich nicht zu wiederholen. Wir können das aber hier gerne weiterdiskutieren, insbesondere über die Themen:
    - "Demographischer Wandel" vs. Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftstandortes Deutschland,
    - Sicherheit und zukünftige Kaufkrauft der Rentenbezüge,
    - Stabilität und Zukunftsperspektive des Euro,
    - Alternativen zu den klassischen Sparanlagen von uns Deutschen, insbesondere im Hinblick auf die schleichende Enteignung der Sparer durch langfristige staatliche finanzielle Repression.
    Um nur mal einige der aktuell brisanten Themen beim Schopfe zu packen :D .