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    Mittwoch, 24. Februar 2016, 22:15

    Die Hesselbachs

    Von dieser zweiten großen Familienserie des Deutschen Fernsehens nach den "Schölermanns" habe ich jahrgangsbedingt nicht viel mitbekommen. Erst in späteren Jahren erfuhr ich durch die Erzählungen meiner Eltern mehr von dieser damals sehr populären Reihe.
    Im Januar 1960 kamen mit "Die Firma Hesselbach" zahlreiche Episoden aus dem Alltag einer Fernsehfamilie auf den Bildschirm. Die Idee zur Serie stammte von dem Journalisten und Satiriker Wolf Schmidt, der auch Regie führte und gleichzeitig das Oberhaupt der Hesselbach- Familie spielte.
    Bereits zwischen 1949 und 1956 ging der TV- Version eine Hörspielserie mit 77 Folgen in 3 Staffeln voraus.
    Aufgrund des großen Erfolgs wurden parallel zu den Hörspielen 4 Spielfilme mit sehr kleinem Budget produziert: "Die Familie Hesselbach" (1954), "Familie Hesselbach im Urlaub" (1955), "Das Horoskop der Familie Hesselbach" (1955/56), und "Herr Hesselbach und die Firma" (1956). Nur der zweitgenannte Kinofilm schaffte es Jahrzehnte später auch ins Fernsehen. Von daher sind diese Filmproduktionen aus den 50er Jahren vielleicht ein wenig in Vergessenheit geraten und in einem Fall wohl auch verloren gegangen.
    Die erste Staffel der TV- Umsetzung lief über 24 Episoden zwischen Januar 1960 und November 1961 unter dem Titel "Die Firma Hesselbach". Bereits in der zweiten Staffel mit weiteren 18 Folgen, die zwischen Dezember 1961 und Mai 1963 ausgestrahlt wurden, waren die Fernsehzuschauer dann zur "Familie Hesselbach" eingeladen. Die dritte und letzte Staffel wurde dann mit einigem zeitlichen Abstand unter dem Titel "Herr Hesselbach und..." mit neun Folgen zwischen Oktober 1966 und Juni 1967 gezeigt.
    Während die Einschaltquoten anfangs bei über 90 % lagen, war das Publikumsinteresse bei der dritten Staffel bereits deutlich geringer, so daß sich der Hessische Rundfunk im Anschluß zur Einstellung dieses Formats entschloß.
    Die Geschichten handeln von den Alltagserlebnissen und ganz normalen Krisen in Haushalt und Betrieb der hessischen Familie Hesselbach. Vater Hesselbach (Wolf Schmidt) besitzt eine kleine Druckerei, in der auch Sohn Willi (Joost Siedhoff) mitarbeitet. Seine Ehefrau, die immer etwas aufgeregte "Mamma" Hesselbach (Liesel Christ), ist der gute Geist der Familie. Neben Sohn Willi gibt es noch die Kinder Heidi (Rose- Marie Kirstein) und Peter (Dieter Henkel), die allerdings erst auftauchten, nachdem Joost Siedhoff die Serie nach 10 Folgen verließ.
    Oft sind es eher banale Probleme, mit denen sich die biederen Hesselbachs auseinandersetzen müssen. Es geht u.a. um nicht mehr aufzufindende Verträge, um verschwundenes Büromaterial oder um einen Fleck auf Vater Hesselbachs Jacke. Doch trotz vieler Mißverständnisse raufen sich die Hesselbachs und die Mitarbeiter ihrer Druckerei immer wieder zusammen.
    Viele bekannte Gesichter der damaligen Zeit tauchten in Nebenrollen auf: Sekretärin Fräulein Sauerberg (Käthe Jaenicke, ab Folge 4 Ursula Köllner), Putzfrau Siebenhals (Lia Wöhr, die auch gleichzeitig Produzentin der Serie war), Buchhalter Münzenberger (Max Strecker), der Lehrling Rudi Kramgrill (Dieter Schwanda) und viele andere.
    Der sehr eingängige Trailer zur Serie, die sogenannte "Hesselbach- Polka", stammte aus der Feder von Willi Czernik, der das Grundthema für jede einzelne Episode individuell abwandelte.
    Bereits 1963 kam vermehrt Kritik an der Serie auf, die in erster Linie auf Ermüdungserscheinungen des Publikums nach rund sieben Jahren "Hesselbachs" im Rundfunk und drei Jahren im Fernsehen zurückzuführen war.
    Auch die 1966/67 gesendeten Episoden der dritten Staffel, die das Format moderner präsentierten und Herrn Hesselbach nunmehr als Stadtrat in Szene setzten, konnten die Serie nicht mehr retten. Der Zeitgeschmack der 50er und frühen 60er Jahre hatte sich überlebt.
    Dennoch erlangten neben Wolf Schmidt besonders die Frankfurter Volksschauspielerinnen Liesel Christ und Lia Wöhr durch die "Hesselbachs" enorme Popularität. Auch der südhessische Dialekt wurde dadurch bundesweit bekannt.
    Alle Folgen der Hesselbach- Serie sind seit 2006 als DVD- Edition erhältlich und lassen für Fernsehnostalgiker keine Wünsche offen. Auch auf www.youtube.com sind z.Zt. eine Reihe der Episoden zumindest fragmentarisch als Appetithäppchen eingestellt.
    "Die Hesselbachs" sind ein wichtiges Stück bundesdeutscher Fernsehgeschichte und meines Erachtens auch heute noch vor allem unter nostalgischen Aspekten und schon wegen der damals noch geschliffenen Dialoge sehenswert :thumbup: .
    Auch wenn die eine oder andere Episode aus heutiger Sicht minimal angestaubt wirkt ;) .

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    Freitag, 26. Februar 2016, 14:47

    der bekannteste Spruch aus dieser Serie

    war wohl: Karl, mei Drobbe. ( für Nicht-Hessen: Karl, meine Tropfen ).

    Der Spruch hat sich, wie Jahrzehnte später z.b. der von Aquavit verselbständigt, und wurde oft in den 60ern angewandt. Meist wenn sein Gegenüber was verbockt hatte :)
    8) The Smoker You Drink, The Player You Get 8)