Na ja, da hat ein fehlendes Glied in der Generationenkette gereicht, um die umfangreichen "Kenntnisse und Fähigkeiten" abreißen zu lassen. Und das war die unsere !
Jungs unserer Generation wurden in der Regel damals nicht auf´s Kochen geeicht, das war Frauensache.
Sicher haben wir unserer Mutter bei einzelnen Vorbereitungen und beim Abwasch geholfen, aber die eigentliche Feinarbeit des Kochens übernahm Muttern selbst.
Seit Anfang der 70er übten sich dann viele Mädels im Zuge der 68er Kulturrevolution in Verweigerungshaltung.
Man wollte nicht wie die Generation ihrer Mütter zum "Heimchen am Herd" degenerieren, sondern sich selbstverwirklichen, Spaß haben und einem Beruf nachgehen. Oft wurde auch pure Lernfaulheit unter dem Deckmantel des Zeitgeists nur mühsam kaschiert.
Es war ihnen gegönnt. Die Kehrseite der Medaille war im Verlauf der letzten 40 Jahre der Verlust eines guten Teils unserer Kulturtradition, nämlich der an Kochkunst nach Hausmannsart.
Deutsche Männer und Frauen, die ein solides, schmackhaftes Essen nach alter Väter Sitte auf den Tisch zaubern können, kann man heute fast schon mit der Lupe suchen. Da ist uns sehr, sehr viel verlorengegangen.
Ich selbst kann heute bei Bedarf zwar ein Schnitzel in die Pfanne hauen und mir dazu Kartoffeln und Gemüse zubereiten, zu weiteren "feinmotorischen" Fähigkeiten hat´s bei mir aber nicht mehr gereicht

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