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    Samstag, 30. Mai 2015, 18:29

    Kleine Chronik der 60er Jahre - 1966

    1. Januar: Politiker in Ost und West stellen angesichts der beginnenden wirtschaftlichen Rezession Appelle zum Maßhalten, die Zukunft der beiden deutschen Staaten und die Lage im Kriegsherd Vietnam in den Mittelpunkt ihrer Neujahrsansprachen.
    4. Januar: Beim jährlich stattfindenden Neujahrsempfang in der Villa Hammerschmidt kommt es zum Eklat zwischen Bundespräsident Lübke und Bundeskanzler Erhardt, als Lübke sich für die Bildung einer Großen Koalition zwischen CDU und SPD ausspricht.
    12. Januar: Ein Bericht des Generalinspekteurs der Luftwaffe vor dem Verteidigungsausschuß des Bundestages setzt die sog. "Starfighter- Affäre" in Gang. Die Bundeswehr hat 1965 insgesamt 26 dieser Düsenjäger durch Abstürze verloren.
    28. Januar: Bundesernährungsminister Hermann Höcherl eröffnet die "Grüne Woche" in Berlin. Die Zahl der Aussteller ist gegenüber dem Vorjahr stark angestiegen.
    3. Februar: Mit der weichen Landung der Raumsonde "Luna 9" auf dem Mond feiert die sowjetische Weltraumforschung einen großen Triumph.
    10. Februar: Das Kfz.- Bundesamt in Flensburg teilt mit, daß der Bestand an Kraftfahrzeugen im 2. Halbjahr 1965 um 3,3 % gestiegen ist. Insgesamt sind in der Bundesrepublik 12,5 Millionen Autos registriert.
    19. Februar: In Gelsenkirchen demonstrieren Tausende gegen die geplante Stillegung der Zeche "Graf Bismarck". Über 40.000 Arbeitsplätze sind direkt oder indirekt von diesem Vorhaben betroffen.
    5. März: In Leipzig wird die traditionelle Frühjahrsmesse eröffnet. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Bemühen der DDR- Führung, den Interzonenhandel mit der Bundesrepublik auszubauen.
    11. März: Im Hunsrück stürzt der 32. Starfighter F- 104 G ab.
    23. März: Der Bundesparteitag der CDU wählt in Bonn Ludwig Erhardt zum neuen Parteivorsitzenden.
    26. März: Die Bergarbeiter der Zeche Langenbrahm fahren zum letzten Mal unter Tage. Langenbrahm ist eine von zahlreichen Gruben im Ruhrgebiet, die aufgrund der anhaltenden Absatzkrise schließen müssen.
    30. März: Derzeit sind 1,2 Millionen ausländische Arbeitnehmer als Gastarbeiter in der Bundesrepublik beschäftigt.
    7. April: Das BKA in Wiesbaden teilt mit, daß 40 % der in der Bundesrepublik verübten Ladendiebstähle von Kindern begangen würden.
    18. April: Im US- Fernsehen wird die Oscar- Verleihung erstmals in Farbe ausgestrahlt. Die Filme "Doktor Schiwago" und "Meine Lieder- meine Träume" erhalten jeweils fünf Auszeichnungen.
    18. Mai: Im Rhein bei Duisburg wird ein weißer Wal gesichtet, der erst nach vier Wochen den Weg zurück in die Nordsee findet.
    28. Mai: Der TSV 1860 München wird erstmals in seiner Vereinsgeschichte Deutscher Fußballmeister.
    6. Juni: Der Vorstand der IG Bergbau und Energie beschließt in Bochum einstimmig, ab dem 23. Juni im Ruhrbergbau zu streiken.
    17. Juni: Auf 3000 Kundgebungen wird in der Bundesrepublik des Volksaufstandes in der DDR am 17. Juni 1953 gedacht.
    23. Juni: Die "Beatles" treffen im München- Riem zu ihrer ersten Tournee durch die Bundesrepublik seit 1962 ein. Sie geben drei Konzerte in München, Essen und Hamburg.
    29. Juni: Die US- Luftwaffe bombardiert erstmals die nordvietnamesischen Städte Hanoi und Haiphong, in denen sich die größten Öldepots des Landes befinden.
    18. Juli: In der Nähe von Helgoland stürzt der 61. Starfighter vom Typ F- 104 G ab.
    23. Juli: Die Illustrierte "Quick" veröffentlicht eine Repräsentativumfrage, nach der 68 % der Bundesbürger nicht mehr mit der Kanzlerschaft Ludwig Erhards zufrieden sind. Dem Kanzler wird immer häufiger Führungsschwäche zur Last gelegt.
    29. Juli: Die USA verschärfen ihren Luftkrieg gegen Nordvietnam. In 350 Einsätzen lassen Flugzeuge einen ununterbrochenen Bombenhagel auf Nachschubwege und Treibstoffdepots Nordvietnams niedergehen.
    30. Juli: Mit 4 : 2 siegt Großbritannien im Endspiel der Fußball- Weltmeisterschaft im Londoner Wembley- Stadion gegen die deutsche Fußball- Nationalmannschaft.
    10. August: Das deutsche Hospitalschiff "Helgoland" läuft von Hamburg nach Saigon aus.
    24. August: Der Deutsche Touring Automobil Club (DTC) teilt mit, daß nur 10 % der 10 Millionen PKW´s in der Bundesrepublik bisher mit Sicherheitsgurten ausgestattet sind.
    28. August: Der deutsche Radrennfahrer Rudi Altig wird auf dem Nürburgring Weltmeister der Berufsstraßenfahrer.
    8. September: Das Düsseldorfer Wirtschaftsministerium gibt bekannt, daß seit Beginn der Krise im dt. Steinkohlebergbau in NRW 36 Zechen stillgelegt wurden. Dadurch gingen 71.633 Arbeitsplätze verloren.
    26. September: Ludwig Erhard trifft zu einem zweitägigen Staatsbesuch in den USA ein. Der Kanzler will bei Präsident Johnson einen Aufschub der auf dem deutschen Haushalt lastenden Devisenausgleichszahlungen erreichen.
    1. Oktober: Erstmals seit 1963 findet in Köln wieder die "Photokina" statt.
    6. Oktober: In West- Berlin wird das neue Verlagshaus von Axel Springer in der Kochstraße eingeweiht.
    17. Oktober: Der Direktor der Dt. Geschäftsstelle gegen Suchtgefahren teilt mit, daß 1965 rund 28,5 Mrd. DM für Alkohol und Tabak ausgegeben wurden, was einen neuen Negativrekord darstelle.
    9. November: Laut einer Umfrage des Instituts Allensbach besitzt jede vierte Frau in der Bundesrepublik ein Kleidungsstück aus Pelz.
    10. November: Die CDU- Fraktion nominiert den Ministerpräsidenten Baden- Württembergs, Kurt Georg Kiesinger, zum Kanzlerkandidaten.
    16. November: Am Buß- und Bettag demonstrieren mehr als 2000 Menschen in einem Schweigemarsch durch die Darmstädter Innenstadt gegen die Gefährdung der Demokratie durch die rechtextreme NPD.
    30. November: Bundeskanzler Ludwig Erhard tritt von seinem Amt zurück, nachdem seine Partei und die SPD einen Tag zuvor die Bildung einer großen Koalition besiegelt hatte.
    1. Dezember: Mit 340 von 463 Stimmen wählt der Deutsche Bundestag Kurt Georg Kiesinger zum neuen Bundeskanzler. Am Nachmittag wird das Kabinett der Großen Koalition vereidigt.
    8. Dezember: Mit einem Schweigemarsch demonstrieren 3000 Studenten in Tübingen gegen das Anwachsen des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik.
    12. Dezember: Nach 107 Tagen auf dem Meer erreicht der Brite Francis Chichester mit dem Einhandsegler "Gipsy Moth IV" die australische Küste bei Sydney.
    13. Dezember: In seiner Regierungserklärung umreißt Kurt Georg Kiesinger die Aufgaben der Großen Koalition. Die Überwindung der Wirtschaftskrise, eine "konsequente und wirksame Friedenspolitik" und eine Entspannung im Verhältnis zur DDR stünden im Vordergrund der Bemühungen.
    21. Dezember: Eine vom Verband der Forstwirte vorgelegte Studie ergibt, daß in 95 % aller bundesrepublikanischen Haushalte zu Weihnachten ein Christbaum stehe. Daher würden in diesem Jahr über 16 Millionen Bäume benötigt.

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    Sonntag, 31. Mai 2015, 14:50

    Die Veränderungen an den Schulen, wie Verlegung des Schuljahresanfang, Kurz- oder Langschuljahr, Verlängerung der Pflichtschulzeit auf neun Jahre und Aufteilung der Volksschule in Grund- und Hauptschule hatten zwar bereits auf das Jahr 1966 Auswirkungen, aber ich nehme an, hauptsächlich fällt das alles unter 1967.

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    Sonntag, 31. Mai 2015, 16:54

    Kurzschuljahre in NRW

    Laut Zeugnis meiner Grundschule in Hilden/ Rhld. hatten wir im zweiten Halbjahr 1966 ein Kurzschuljahr der 4. Grundschulklasse. Danach ein "Übergangshalbjahr" im 1. Hj. 1967 auf der Volksschule. Viel gelernt haben wir dort nicht, dagegen konnten wir uns wegen Unterrichtsausfall häufig Märchenfilme aus den 50ern in der Aula anschauen.
    Nach den Sommerferien 1967 ging es für mich regulär an der weiterführenden Schule mit zwei Unterrichtshalbjahren je Klasse weiter. Dort waren die schönen Zeiten dann auch schnell vorbei, da die dortigen Leistungsanforderungen erheblich höher waren.
    Man kann schon von einem kleinen "Kulturschock" für uns damals 10- jährige sprechen. Zumal dort von einigen "Autoritäten" auch noch gezielt zugeschlagen wurde.

    4

    Sonntag, 31. Mai 2015, 17:43

    Ja, ich musste auch das halbe Jahr noch auf der Hauptschule (5. Klasse) machen. Meinen Eltern wurde abgeraten, mich schon nach der vierten Klasse aufs Gymnasium zu schicken, ich wäre zu jung. Und meine Eltern haben sich dran gehalten. Als Ergebnis war ich dann in der Sexta die Zweitälteste in der Klasse. Und so besonders viel gelernt haben wir in der fünften Klasse auch nicht. Wegen Lehrer- und Klassenraummangel mussten wir mit der sechsten Klasse zusammengelegt werden, dementsprechend voll war das Klassenzimmer. Und die Lehrerin wirkte mitunter ganz schön überfordert.

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    Sonntag, 31. Mai 2015, 18:09

    In der fünften Klasse unserer "Realschule für Jungen" waren wir anfangs 42 Schüler. Unser Klassenlehrer war damals eigentlich schon pensioniert und wurde aufgrund des eklatanten Lehrermangels noch einmal aus der Versenkung geholt. Von ihm gab´s bei Verstößen "Hoonich", das waren 10 Hiebe mit dem Baststock auf´s Hinterteil. Wir haben es damals sportlich gesehen, da er ansonsten keine sadistischen Züge aufwies, sondern eher ein typisch rheinisches Original war. Frage an den Schüler: "An welchem Fluß liegt Düsseldorf ?". Das Schweigen im Walde. Daraufhin der Lehrer: "An der Düssel , du Dussel". So konnte er also auch sein.
    Zum Abschied 1969 bekam er dann von der Klasse ein großes Glas "Hoonich" zur bleibenden Erinnerung, worüber er sich sehr gefreut hat.
    1971 wurde in NRW als letztem Bundesland die Prügelstrafe an Schulen generell verboten.

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    Montag, 1. Juni 2015, 18:22

    ... und auf den Rhein kam keiner ?

    :)

    ;)

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    Montag, 1. Juni 2015, 18:33

    Nö, bedingt entweder durch einen "Blackout" oder weil er´s schlichtweg nicht wußte :whistling: .
    Obwohl wir damals nicht allzu weit von "Vater Rhein" wohnten, war der Fluß in den 60ern alles andere als attraktiv, nämlich eine Industriekloake, in der man das Schwimmen vergessen konnte.
    Heute soll´s ja gottlob schon wieder besser aussehen.

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    Dienstag, 2. Juni 2015, 20:17


    1971 wurde in NRW als letztem Bundesland die Prügelstrafe an Schulen generell verboten.


    Laut meinen Informationen wurde die Prügelstrafe an Schulen in Deutschland 1973 per Gesetz abgeschafft. Bayern brauchte etwas länger, als letztes Bundesland wurde hier die Prügelstrafe erst 1980 abgeschafft. In der DDR war man in dieser Hinsicht fortschrittlicher, da wurde die Prügelstrafe schon 1949 abgeschafft.

    Auf der Grundschule habe ich das noch Mitte der 60er schmerzlich mitbekommen (Die Alternative Schillers Glocke x-mal abzuschreiben war allerdings auch nicht besser). Ende der 60er auf der Realschule gab es dann schon keine Prügelstrafen mehr. Für viele ältere Lehrer, die noch mit dem autoritären Erziehungsstil groß geworden waren, brach eine schlimme Zeit an. Sie wussten sich kaum noch zu helfen. Der Unterricht war manchmal ein einziges Chaos. Sie versuchten sich nur noch einigermaßen glimpflich in den (Vor)Ruhestand zu retten.

    9

    Dienstag, 2. Juni 2015, 20:33

    Ich muss dazu eins sagen: Die überforderte Lehrerin, die wir in der fünften Klasse hatten, die haute zwar nicht, aber dafür gab sie seitenweise Strafarbeiten auf. Ich schätze mal, da wären manchem die Tatzen oder Ohrfeigen, die andere Lehrer verteilten, lieber gewesen.

    10

    Dienstag, 2. Juni 2015, 20:52

    Tatsächlich wurde in Bayern als letztem Bundesland erst 1983 die körperliche Züchtigung an Schulen gesetzlich untersagt.
    @ Franko: In meinen Schulen war´s umgekehrt. Wir hatten in der Grundschule eine sehr verständnisvolle Klassenlehrerin mit einer leichten Gehbehinderung. Geprügelt wurde in dieser Schule m.W. nicht mehr.
    Das ging dann auf unserer "Realschule für Jungen" los. Von zehn Hieben auf´s Hinterteil über "Doppelklatscher" bis hin zu Ohrfeigen im Affekt gab´s da von einigen Pädagogen die ganze Bandbreite bei Regelverstößen unsererseits. "Täter" waren meist die älteren Herren mit Weltkriegserfahrung. Gottlob war kein Sadist dabei, der nur aus Spaß an der Freud´zugeschlagen hätte.
    Wir haben diese Zustände relativ locker hingenommen und teils auch durchaus sportlich gesehen.
    Zumal auch in unseren Elternhäusern der damaligen Zeit teils noch kräftig hingelangt wurde und Prügelstrafen in weiten Teilen der Gesellschaft als legitime Erziehungsmaßnahme angesehen wurde.

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    Dienstag, 2. Juni 2015, 21:40

    Das Schönste war ja noch: Beklagte man sich zu Hause über die Lehrer, bekam man manchmal von den Eltern noch eine Portion.

    12

    Mittwoch, 3. Juni 2015, 15:49


    Zumal auch in unseren Elternhäusern der damaligen Zeit teils noch kräftig hingelangt wurde und Prügelstrafen in weiten Teilen der Gesellschaft als legitime Erziehungsmaßnahme angesehen wurde.

    Warum auch nicht ... wird auch irgendwann wiederkommen, wenn irgendwann auch der letzte gemerkt haben wird, daß es ohne gewisse Maßnahmen halt nicht geht ...

    Wenn im Supermarkt oder sonstwo irgend so ein Monster von Kind seinen Anfall kriegt und die ganze Umgebung zusammenschreit denke ich regelmäßig 'Mein Vater hätte mir schon links und rechts eine reingehauen und er hätte recht getan' ...

    Hatten wir aber alles glaube ich schon mal hier. Ich wiederhole mich und wir drehen uns im Kreis.

    8)

    13

    Mittwoch, 8. Juli 2015, 18:45

    Das Schönste war ja noch: Beklagte man sich zu Hause über die Lehrer, bekam man manchmal von den Eltern noch eine Portion.
    Stimmt ! Und natürlich der allzeit beliebte Spruch "du lernst doch nicht für die Schule oder für den Lehrer" .....
    8) The Smoker You Drink, The Player You Get 8)

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    Freitag, 13. November 2015, 07:57

    Kleine Chronik der 60er Jahre - 1966 - Ergänzung

    Karl Mildenbergers wohl bedeutendster Kampf fand am 10. September 1966 im Frankfurter Waldstadion statt. An diesem Tag lieferte der Pfälzer Europameister vor 45.000 Zuschauern dem Schwergewichts-Weltmeister Muhammad Ali bis in die zwölfte Runde einen großartigen Kampf und machte dem Weltmeister schwer zu schaffen.
    8) The Smoker You Drink, The Player You Get 8)